A Highschool Story von Leiser_Tod ================================================================================ Kapitel 30: Lasst uns froh und glücklich sein... ------------------------------------------------ A Highschool Story Kapitel #30 Lee Hom schnaubte leise, verkniff sich jedoch jeden weiteren Kommentar. „Und was soll ich jetzt machen?“, fragte der Langhaarige die weiße Stuckdecke, die von ihm eine eingehende Betrachtung erfuhr. „Nun ja“, fühlte auch der junge Arzt sich angesprochen (die Decke schwieg beharrlich), „vielleicht solltest du ihm klar machen, was du für ihn fühlst...“ „Hmpf. Eine tolle Idee, danke. Und wie soll ich das anstellen, wenn dieser Sturkopf auf Ignorieren schaltet? Denn das ist ja seine Spezialität! Er schafft es nicht mal dann zuzuhören, wenn man ihm ‚Ich liebe dich’ lauthals ins Gesicht brüllt!“ Wang lächelte auf diese hitzige Beschreibung des eiskühlen Blonden. „Ich glaube, es kommt ganz drauf an, von wem dieses ‚Ich liebe dich’ kommt...Du kannst ja dein Versöhnungsangebot dort vortragen, wo er keine Chance haben wird, dir auszuweichen und dich anhören MUSS.“ Der Langhaarige verengte skeptisch die Augen. Warum bloß war dieser Arzt ihm nicht geheuer? „Was genau meinen Sie damit?“ „Ah, nun, es steht doch bald ein schönes Fest ins Haus, wenn ich mich nicht irre...“ Ach ja, genau deshalb! Der Kerl wusste alles und hatte immer die schlimmsten Lösungen parat. „Sie wollen doch nicht allen ernstes vorschlagen, dass ich auf die Bühne irgendeinem kreischenden Halbaffen das Mikro aus der Hand reißen, lauthals ‚Gackuto, ich liebe dich, komm zu mir zurück’ oder ähnliche Schnulze in die Menge brüllen soll und hoffen, dass er nicht schon gegangen ist?!“ „Wieso nicht?“ Ein unschuldiges Aufblitzen von schwarzen Augen. „Das würde auf jeden Fall seine Aufmerksamkeit auf dich ziehen.“ „Ja und die der ganzen Schule auch!“, wurde empört zurückgefunkelt. „Seine Fangirlies machen Hackfleisch aus mir! Und seine Schwester und seinen Vater nicht zu vergessen...“ Hyde verstummte bei der Erinnerung an Seika, den Älteren. Ein kalter Schauer rieselte seinen Rücken hinab. Diesem Typen würde er nur ungern nachts begegnen. Wie hielt es der Blonde bloß mit ihm aus? „Seit wann fürchtest du dich vor Fangirlies?“, platzte ein junger Arzt in seine Gedanken. „Und was kann Gackuto-sans Vater dir antun?“ Der Langhaarige winkte müde ab und zuckte mit den Schultern. Woher sollte er das wissen? „Er hat schon einmal mit mir Schluss gemacht, um mich vor seiner Familie zu schützen. Sein Vater ist ein mächtiger Mann...“ „Hast du Angst?“ Wang blickte ihn durchdringend an. „Ja.“ War das nur Einbildung oder schien Lee Hom tatsächlich in sich zusammenzufallen? „Um Gackuto. Ich könnte es mir nicht verzeihen, wenn sein Vater ihn meinetwegen wieder in eine-...“ In diesem Moment realisierte der Langhaarige, WAS genau er da beinahe ausgeplaudert hätte. Erschrocken hielt er inne, studierte eingehend Wangs Gesicht, das etwas blasser geworden war. Hatte er...? Nein, es konnte unmöglich sein, dass der Arzt verstanden hatte, worauf Hyde hinauswollte. Er konnte es nicht verstehen...oder? „Wenn sein Vater was mit ihm machen würde, Haido-san?“, signalisierte der Arzt den Grad seines Wissenstandes. Puh. Glück im Unglück, Lee Hom konnte sich (noch) keinen Reim darauf machen. Und der Langhaarige hatte nicht vor, den Erleuchter zu spielen – jedenfalls nicht, wenn es um des Blonden streng gehütetes Geheimnis ging. Hyde schüttelte den Kopf. „Das kann ich Ihnen nicht sagen.“ Der Arzt nickte lediglich leicht. „Ich verstehe.“ Wie langweilig. Er hätte wenigstens etwas Widerstand leisten können! Ein Kniefall und eine feurige Arie, um die nötigen Infos ergattern (die er natürlich nicht kriegen würde) – das wäre doch das Mindeste! Wo blieb der lee hom’sche Kampfeswille?! „Man sollte die anderen Leute nicht nach sich selbst beurteilen, Haido“, wurde er lächelnd zurechtgewiesen. Nicht? Schade. Die plötzliche Schrille der Klingel fuhr dem Langhaarigen durch Mark und Bein. Er zuckte erschrocken zusammen, schaute auf seine Uhr. Oh. Die physische und psychische Behandlung hatte eine ganze Unterrichtsstunde in Anspruch genommen. „Äh, ich glaube, es ist Zeit...“ Wieso so zögerlich? Hyde erwartete doch nicht wirklich einen wunderbar-rettenden Lösungstipp zu dieser vertrackten Situation, in die er sich mal wieder erfolgreich hineingeritten hat, oder? Der Arzt lächelte herzlich zum Abschied. „Ich wünsche dir viel Glück bei deiner Eroberung, Haido-san. Und wenn du Probleme hast – ich bin immer da, um dir zuzuhören.“ ...Mist. Die ganze Wie-überzeuge-ich-Gackt-und-am-besten-so-dass-es-keiner-merkt-Aktion blieb also ganz allein an ihm hängen. Aber warum wunderte der Langhaarige sich denn überhaupt? In dieser Geschichte musste er doch schon die ganze Zeit die Drecksarbeit erledigen... Mitten in diese tiefpsychologischen und exakt auf die Lösung des vorhandenen Problems fixierten Gedankengänge platzte ein beinah panisches Klopfen herein. Nein, als ‚Klopfen’ konnte man dies nicht länger bezeichnen – ‚mit aller möglichen Kraft auf die arme Tür einprügeln’, ja, das wäre möglicherweise die bessere Bezeichnung dieser Art der subtilen (Streich das Wort) Frage nach Erlaubnis einzutreten. Als nach einer Viertelsekunde keine Antwort seitens des Langhaarigen erfolgte – dieser überlegte krampfhaft: Weglaufen oder sich doch verstecken? – kamen begleitende Kampfrufe hinzu. „Haido? Haido, bist du da drin? Was zur Hölle hat dieser Quacksalber nur mit dir gemacht?!“ Die unverkennbare Todesverurteilung des Schwarzen Rächers Tetsuya. Weglaufen. Eindeutig weglaufen. Der Langhaarige warf einen sehnsüchtigen Blick auf das Fenster. „Vergiss es, Haido-san. Wir sind hier im vierten Stock.“ Konnte dieser Arzt auch mal etwas Hilfreiches beisteuern?! „Egal, was du für Probleme mit deinen Freunden hast – du darfst nicht weglaufen, das macht alles nur noch schlimmer.“ Das war NICHT hilfreich! Dieser gottverdammte §&%§W“&/ Arzt! „Ähm, Haido-san? Auch wenn du mir gerade eine ganze Palette von Schimpfwörtern entgegenschleuderst – würdest du bitte meine Praxistür vor weiteren Angriffen bewahren? Ich persönlich würde etwas länger meine Freude an ihr haben...“ Zur Bestätigung des labilen und hilfebedürftigen Zustandes der bereits erwähnten Tür rieselte Stuck in feinen Staubkörnchen lautlos zu Boden. Hyde seufzte. Konnte er nicht doch- „Raus hier“, wurde sanft gelächelt. Der Langhaarige ergab sich seinem Schicksal. „Haido? Haido!!!“, sprang ihn etwas Braunhaariges an, kaum als er die Tür aufgemacht hatte. Ken und Yuki grinsten sich im Hintergrund einen ab. Tetsu zeriss sich fast zwischen Sicherstellen der Vollzähligkeit der Gliedmaßen Hydes: „Gott, was ist nur mit dir passiert? Sie haben irgendwas von einer blutigen Prügelei erzählt, dass einer mit einem Messer auf dich losgegangen sei und du im künstlichen Koma liegst, weil man dir die Hand abgehackt hat! Doiha-chan, was machst du nur für Sachen!“ und der gedanklichen Zerfleischung von Lee Hom, der amüsiert die ganze Szene beobachtete (nachdem er sich von der Funktionsfähigkeit seiner Tür überzeug hatte): „Hat dieser Arzt dich auch gut behandelt?“ Der Langhaarige war ein paar Sekunden lang versucht, Tetsu auf Wang zu hetzten („Tet-chan! Er hat versucht, mir eine Spritze zu geben! Sonnenschein, beiß ihm die Nase ab...!“), entschied sich jedoch dagegen. Er brauchte Lee Hom noch. „Doiha-chan, erklär mir doch bitte mal das hier.“ Ah. Tetsu hatte endlich die weiße Bandage entdeckt. „Ach, das...“ Hyde winkte (unklugerweise) mit der verletzten Hand ab und winselte sogleich ob der Schmerzenswelle, die diese unbedachte Bewegung auslöste. „Weißt du, ich wollte eigentlich nur meine Kraft mit der Wand messen...“ Schuldbewusstes Lächeln folgte. „Haido...“ Der Braunhaarige fiel darauf leider nicht ein. Irgendwas sagte Hyde, dass er langsam, aber sicher seinen Touch verlor. „...ich will nicht länger deine Ausflüchte hören...“ „Aber ausnahmsweise stimmt das, Tetsuya-san. Haido-san hat sich tatsächlich mit einer Wand geprügelt“, mischte sich nun Wang lachend ein. Der Langhaarige versuchte, ihn mit seinem Blick aufzuspießen. Hätte dieser vermaledeite Arzt das nicht irgendwie besser ausmalen können? Aus seinem Munde klang das so...kindisch und nur eines Deppen würdig...und hey! Was sollte dieses ‚ausnahmsweise stimmt das’ denn heißen, bitte?! Bevor Hyde etwas Unüberlegtes (wie die Tür in Wangs Gesicht schlagen) tun konnte, schnappte ihn der Braunhaarige am gesunden Arm und zog ihn fort – auf der Suche nach einem leeren Klassenzimmer. „Also, das...das musst du mir näher erklären, Doiha-chan!“ Der Langhaarige schluckte, warf einen sehnsüchtigen Blick auf das Krankenzimmer und bereute herzlichst, dass er sich nicht gleich tot gestellt hatte. Ken und Yuki legten jeweils eine Hand auf Hydes Schultern, entlockten ihm ein glückliches Lächeln. „Ich freue mich sehr, dass du halbwegs unversehrt bist, Haido-kun“, murmelte Yuki sichtlich erleichtert. „Ha, genau, die Gerüchteküche brodelt nicht – sie kocht über! Einige meinten, du seiest bereits von der Schule geflogen, andere behaupten, du seiest in einem Krankenhaus mit einem Schädelbruch!“, pflichtete ihm Ken lachend bei. „Wir hatten unsere liebe Mühe, Tetsu davon abzuhalten, die Polizei zu alarmieren!“, konnte auch der Drummer sich nicht länger zurückhalten. „Hey! Ruhe auf den billigen Plätzen da hinten!“ Tetsu schien die Plauderfreudigkeit der beiden (immer noch kichernden) Bandmitglieder ganz und gar nicht zu gefallen. Das Herz wurde dem Langhaarigen schwer. Es schien so, als würde endlich Frieden unter ihnen einkehren und er musste das natürlich wieder zunichte machen. Und auch noch mit solchen Nachrichten...aaach, wieso musste es ausgerechnet seine Bandmitglieder und einzigen Freunde treffen? Natürlich, weil Hydes von Natur aus kein Fettnäpfchen ausließen und einen irrsinnigen Drang verspürten, sich regelmäßig zum Idioten zu machen! „So und jetzt erzähl, was nun eigentlich passiert ist!“, holte eine resolute Stimme den Langhaarigen in die gar triste Realität zurück, während Hände ihn sanft auf den Tisch drückten, damit er sich hinsetze. Der Langhaarige seufzte und kramte in seinen Taschen herum. Wo war es- ah, da. Immer noch schweigend zog Hyde ein Stück schwarze Seide hervor. Nur ein paar Sekunden genügten, damit die restlichen Beteiligten eine gute Vorstellung davon bekamen, mit wem und worüber der Streit war. Tetsu stöhnte. „Doiha-chan...sag mir nicht...bitte sag mir nicht, dass du zu diesem Schnösel gegangen bist, um ihn zur Rede zu stellen und dass du dich anschließend mit ihm geprügelt hast!“ Ungelenk strich Hyde seine langen Haare zurück – das mit der linken Hand zu machen, war er nicht gewohnt. „Nun ja. Deine ersten beiden Vermutungen stimmen. Nur geprügelt habe ich mich nicht mit ihm...“, er schaffte ein schiefes Lächeln, doch die Gesichter seiner Freunde blieben besorgt. „Eigentlich wollte ich wirklich nur wissen, was das alles zu bedeuten hatte...aber dann, nun ja. Ich habe angefangen, ihn zu reizen und er stand natürlich in nichts nach. Ich habe ihn beleidigt und er mich ebenfalls und...ich konnte mich nicht zurückhalten, aber er hat mich so wütend gemacht...“ Der Langhaarige studierte bei seinen (mehr oder weniger deutlichen) Ausführungen gründlich den Fußboden. „Ich wollte ihm so sehr die Fresse einschlagen, ich war sogar bereit, dafür meine Privilegien zu opfern...aber ich...konnte es nicht...und ja...hab stattdessen die Wand geschlagen...“ Er wagte nicht aufzusehen. Ein kollektiver Seufzer der Erleichterung ging durch die Versammelten. „Na, das ist ja noch gut gegangen, Haido!“ Ken war zu optimistisch. Der Langhaarige schüttelte verzweifelt den Kopf. „Du irrst dich. Es war schließlich in der Pause...und ihr wisst doch, Lehrer haben ja diese nervige Angewohnheit alles mitzubekommen, was sie absolut nichts angeht...“ „Haido?“, fragte der Braunhaarige besorgt nach, als Hyde eine längere Sprechpause einlegte. „Wir...wurden zum Direktor gebracht, er war total wütend. Gackt hat gesagt, er hat unsere Halle zerstört, um uns als Konkurrenten im Wettbewerb im Vorfeld auszuschalten...“ „WAS?!“, kam es ungläubig und wütend von drei Seiten. „Ab-!“ „Wa-?!“ „Er-...“ Hyde schnitt alle kommenden Proteste und Beschimpfungen mit einer erhobenen Hand ab. „Wartet...lasst mich zu Ende reden. Der Direktor hat uns als Strafe verboten, auf dem Schulfestival aufzutreten – sowohl L’Arc-en-Ciel als auch Gackts Band dürfen nicht singen.“ Stille herrschte auf diese Enthüllung. Der Langhaarige hielt immer noch den Kopf gesenkt. Er brauchte die Enttäuschung auf den Gesichtern der anderen nicht zu sehen, konnte er sie sich doch sehr gut vorstellen. „Es tut mir Leid“, hauchte Hyde. „Ich habe mal wieder alles vermasselt...“ Ein Arm schlang sich um seine schmalen Schultern, dann noch einer. Zum Schluss wurde sein Gesicht an eine familiäre Brust gedrückt. „Haido, du Dummkopf...“ Tetsu lachte leise. „Du bist wirklich ein unverbesserlicher Dummkopf. Und deshalb mag ich dich auch so sehr...“ „Dir ist schon klar, dass das nicht gerade für meine Intelligenz spricht, oder? Ich hoffe allerdings, dass du auch positivere Seiten an mir schätzt...“, kam es gedämpft von der Brust des Braunhaarigen. „Denk nicht mehr daran, Haido-kun“, murmelte Yuki tröstend. „Wir haben immer noch den anderen Wettbewerb...“ „Und wir werden diesmal den ersten Platz machen!“, fügte nun Ken begeistert hinzu. „Ob die Schule uns hört oder nicht – unwichtig, solange die ganze Welt uns hört!“ Hyde ließ sich nur zu gern vom Enthusiasmus der anderen anstecken. „Dann lasst uns unsere Songs in die Welt hinausbrüllen!“, wagte er endlich den Kopf zu heben. Keine Enttäuschung. Nur lächelnde Gesichter. Sie ließen ihn los, damit er aufstehen konnte. „Und dieser Gackt wird uns noch kennen lernen!“ Die Augen des Braunhaarigen funkelten kampflustig. „Nein, halt“, hielt Hyde die Gruppe zurück. „Gackt war es nicht!“ Drei paar geschockt starrender Augenpaare waren die Antwort. Der Langhaarige ließ sich nicht beirren. „Er ist es nicht gewesen! Er hat unsere Halle nicht zerstört.“ Yuki runzelte die Stirn. „Hmm, anfangs war ich auch sehr skeptisch, was diese Krawatte anging. Es war einfach zu eindeutig...“ Ken pflichtete ihm nickend bei. „Aber da er es selbst zugegeben hat...“ „Was meinst du wohl, was der Direktor mit mir angestellt hätte, wenn Gackt mir nicht geholfen hätte – er war drauf und dran, mich zum Frisör zu schicken! Aber ich weiß, wer es getan hat...“ TBC A/N. Eine etwas seltsame Stelle, ich weiß, aber es reicht nun wirklich...Aber Hydie ist wirklich lustig. Einer eindeutigen Falle glaubt er, aber wenn man’s zugibt, dann glaubt er’s nicht. Ich sollte mal an dem Guten feilen. Ansonsten, ja. Es geht etwas bergauf. Denke ich. Gackt und Hyde werden sich versöhnen und dann gibt’s hot action im Auto. So gegen Kapitel #86. |D Nun ja. Ein paar Bemerkungen eurerseits wären sehr nett. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)