It's my Life von Rachelle_Jade ================================================================================ Kapitel 21: Love's an excuse to get hurt. And to hurt. ------------------------------------------------------ Einige Sonnenstrahlen kitzelten sie an ihrer Nase. Verschlafen drehte sie sich noch mal zur Seite und fiel dabei beinahe von der Couch. Erschrocken öffnete sie die Augen. Couch? Wo war sie hier? Nicht Zuhause? Ein Blick in den Raum verriet ihr, dass sie scheinbar im Proberaum der Teenage Wolves geschlafen hatte. Nach und nach kamen ihr vereinzelte Erinnerungen vom Abend wieder in den Sinn. Erschrocken schlug sie die Hand vor den Mund. Yamato? Er war nicht mehr hier. Er hatte sie hier alleine gelassen. War das gestern wirklich geschehen? Ihr fielen die Berührungen und Küsse wieder ein. Was hatten sie nur getan? Schnell zog sie sich ihre Klamotten wieder über und fuhr mit dem nächst bestem Bus nach Hause. Dort erwartete sie schon ihr Vater. Das war wieder typisch. War er sonst nie da, musste er es natürlich heute sein. „Wo warst du?“, lautete seine Begrüßung. „Bei Sora..“, sie konnte ihm schlecht die Wahrheit sagen. Schließlich war sie Daddys Kleine, auch wenn er kaum da war. „Warum hast du dein Handy nicht an? Wofür hast du dieses Teil denn? Immer wenn es wichtig ist, hast du es ausgestellt.“ „Paps ich…“ Sie blickte in seine Augen. „Können wir daher noch mal drüber sprechen?“ Ohne eine Antwort abzuwarten, rauschte sie an ihm vorbei in die Küche. Der Blick in den Kühlschrank sagte ihr nicht viel, trotzdem griff sie sich einen Joghurt und ging damit erstmal in ihr Zimmer. Sie schaltete ihr Handy ein und das Ding hatte verschiedene Nachrichten für sie. Fünf Anrufe in Abwesenheit. Zweimal ihr Vater. Zweimal Taichi. Einmal Sora und eine Sms. „Hey Mimi, es ist Aus zwischen Tai und mir. Bitte melde dich.“ Mimi schluckte. Stimmt. Das hatte sie komplett verdrängt. Ihr fiel wieder ein, wie Matt Tai geschlagen hatte. Es war jetzt Aus zwischen ihnen. Sie hatte gestern mit Matt geschlafen. Wieso? Waren da Gefühle im Spiel? Den Joghurt hatte sie schon längst verschlungen, aber sie hatte noch immer Hunger. Zum Glück hatte sie noch ne Tüte Chips und eine Tafel Schokolade hier in ihrem Zimmer rum liegen. In wenigen Minuten war alles verschlungen und sie spürte wieder die gewohnte Übelkeit in sich aufsteigen. Eilig hastete sie ins Badezimmer. Außer Atem kam Taichi zu Hause an. Er war eben rund eine Stunde gejoggt und die letzten Meter war er gesprintet. Er musste seine Kondition weiter ausbauen, er musste eine gute Figur beim Probetraining abgeben. Tai sprang unter die Dusche, sie war schön erfrischend kühl. Während der sportlichen Betätigung hatte er das Gefühl gehabt, als wenn all seine Gefühle abgestellt worden wären, doch jetzt kamen sie wieder zurück. Es war, als wenn er innerhalb der letzten 24 Stunden seine besten Freunde verloren hätte und er wusste nicht, was er daran ändern konnte. Sora wollte er erstmal Zeit für sich geben. Mimi wollte ihn nicht sehen und Matt…? Tja er wusste auch nicht so recht. Mittlerweile hatte er sich schon wieder abgetrocknet und angezogen. Er warf einen kurzen Blick auf sein Handy, aber nichts. Keiner wollte ihn erreichen. Hätte er sich ja auch denken können. Vorsichtig klopfte er an ihr Zimmer. Er war schon längere Zeit nicht mehr hier gewesen. Ihre Eltern hatten ihn freundlich begrüßt. „Kannst reinkommen..“, hörte er Soras Stimme von innen. „Hi…“ Er hob zur Begrüßung die Hand und schloss die Tür hinter sich. Verwundert sah sie ihn an. „Oh du? Ich hatte eigentlich mit jemand anderes gerechnet..“ Er setzte sich auf den Schreibtischstuhl. „Mit wem denn?“ Ihre Augen waren noch ganz geschwollen vom Weinen. „Na ja.. was heißt gerechnet? Ich hatte gehofft, dass Mimi kommen würde. Sie hat sich noch gar nicht bei mir gemeldet.“ „Achso.“ Matt schluckte. „Wie geht’s dir?“ Kaum hatte er diese Worte ausgesprochen, fiel ihm schon auf, dass sie eigentlich ziemlich bescheuert waren. „Wie soll es mir schon gehen? Beschissen.. aber ich hätte eigentlich damit rechnen müssen…“, antwortete sie. „Womit? Dass er Schluss macht?“ „Ja, ich meine… ich kenn ihn doch schon so lange und..“ „Also ganz ehrlich? Ich kenne ihn auch schon ziemlich lange, hab trotzdem nicht damit gerechnet und überhaupt. Er ist zurzeit ein ziemliches Arschloch.“ In Soras Augen sammelten sich wieder Tränen. „Hey, nicht weinen…“ Er setzte sich zu ihr hinüber aufs Bett. „Er hat gesagt, dass es ihm wirklich Leid tut.“ Sie schluchzte und er drückte sie an sich. „Natürlich tut es ihm das...“ Einige Zeit saßen sie schweigend nebeneinander. „Verdammt, aber es tut so weh…“ „Kann ich verstehen…“ Erschöpft ließ Mimi sich auf der grünen Wiese nieder. Nach ihrer letzten Attacke hatte sie sich so schwach gefühlt. Sie hatte Angst, dass sie wieder jemand wegen ihrer Schwäche erwischen würde. Eigentlich wollte sie das alles ja auch gar nicht, aber manchmal kam es so über sie. Um die Schwäche auszumerzen hatte sie beschlossen, wieder mehr Sport zu treiben. Heute hatte sie das erste Mal seit langem wieder gejoggt. Um genau zu sein hatte sie das, dass letzte Mal mit Taichi gemacht. Und genau hier an diesem Platz hatten sie damals einen Streit wegen Sora und Matt gehabt. Als ihr niemand von der Verlobung erzählt hatte. War das der Anfang vom Ende gewesen? Sie seufzte. Wozu sich darüber jetzt Gedanken machen. Für einige Sekunden schloss sie die Augen. Seit dem einen Abend im Proberaum mit den Jungs hatte sie nichts mehr von Yamato gehört. Irgendwie traute sie sich nicht, sich bei ihm zu melden. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte, ob sie überhaupt irgendwas zu der Sache sagen sollte. Bei Sora hatte sie sich seitdem auch noch nicht gemeldet. Irgendwie war sie einfach nicht die Richtige um sie wegen der Trennung zu trösten. Mittlerweile war das aber auch schon eine Woche her. Plötzlich hörte sie neben sich Schritte. Ein anderer Jogger kam auf diesen Baum zu. Braune strubbelige Haare. Sie erkannte ihn sofort. Schnell drehte sie sich beiseite. Hoffentlich sah er sie nicht. Mit gleichmäßigem Schritt lief er an ihr vorbei und war nach einigen Sekunden nicht mehr zu hören. Nun schaute sie ihm etwas verwirrt nach. Sie hätte schwören können, dass er sie wieder anspricht. Auf irgendeiner Art und Weise war sie sogar enttäuscht darüber, dass er es nicht gemacht hatte. Einige Sekunden blieb sie noch sitzen, dann sprang sie plötzlich auf und versuchte ihm zu folgen. Sie wusste nicht genau, warum sie das tat. Irgendeine innere Kraft trieb sie dazu an. Er joggte zu einem der größeren und bekannteren Fußballplätze. Dort wurde er scheinbar schon erwartet. Denn er schüttelte einem älteren Herrn die Hand und sie redeten kurz. Natürlich blieb sie in sicherer Entfernung, damit er sie nicht sehen konnte. Erschrocken zuckte sie zusammen, als plötzlich ich Handy klingelte. Es war Matt. „Ja hallo?“ „Hi Mimi… ich bin’s Matt.“ Seine Stimme klang etwas verunsichert. „Hab ich schon an der Nummer gesehen.“ „Achso ja…“ Stille. „Sag mal, hast du zufällig gerade Zeit? Ich würde mich gerne mit dir treffen. Ich glaub, wir haben da was zu-…. bereden.“ Ungefähr eine halbe Stunde später stand er vor ihrer Haustür und klingelte nervös. Er wusste, dass sie darüber reden mussten, aber er wusste nicht genau wie. Wie sollte er anfangen? Wie würde sie reagieren? Er strich sich durchs Haar. Mimi öffnete die Tür. Ihre Haare hingen nass über ihre Schultern. Anscheinend hatte sie gerade geduscht. „Hi..“ „Hey.. komm doch rein.“ Er folgte ihr in ihr Zimmer und setzte sich auf den Drehstuhl, während sie auf dem Bett Platz nahm. „Sorry, dass ich mich in letzter Zeit nicht gemeldet habe.“ Sie zuckte mit den Schultern: „Hab ich ja auch nicht gemacht.“ „Also das… was da letztes Mal zwischen uns vorgefallen ist, dass..“ Sie fiel ihm ins Wort: „Hat nichts weiter zu bedeuten.“. sagte sie tonlos. „Ja richtig! Also nein… ich meine… es sollte einfach eine einmalige Sache gewesen sein.“ Wortlos nickte sie. „Ich will dich damit nicht verletzen…“ Nun schaute sie ihn das erste Mal an: „Das tust du nicht.“ Ihm fiel ein riesiger Stein vom Herzen. Es war ja nicht so, dass er Mimi nicht mochte. Ganz im Gegenteil. In den letzten Wochen und Monaten hatte er sie richtig ins Herz geschlossen. Aber als Kumpel, nicht mehr, glaubte er zumindest. So genau wusste er auch nicht, warum es überhaupt soweit gekommen war letztes Wochenende. Er war betrunken gewesen, sie war nicht gerade unattraktiv, er hing irgendwie immer noch an Sora und versuchte sie vergessen, aber das waren wohl nicht die Hauptgründe. Denn dieser war ein ganz anderer, den er sich aber nicht eingestehen wollte, den er eigentlich nicht mal bewusst wahrgenommen hatte. An diesem Abend war er so unglaublich sauer auf Taichi gewesen, weil er seine Sora verletzt hatte, dass er ihm auch unbedingt wehtun wollte. Yamato stand auf und setzte sich neben sie. Vorsichtig legte er seinen Arm um ihre Taille. Eine Träne lief über ihre Wange. „Mimi? Was ist denn los?“ Hatte er sie mit diesen Worten etwa doch verletzt? Empfand sie mehr für ihn? Sie kniff ihre Lippen zusammen und es rollte noch eine weitere Träne. „Ich empfinde immer noch etwas für ihn…“, brachte sie hervor. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)