It's my Life von Rachelle_Jade ================================================================================ Kapitel 19: ------------ Mimi saß im Auto und summte die Melodien von Teenage Wolves mit. Das Konzert hatte ihr wirklich gefallen und die Aussprache mit Sora hatte ihr gut getan. Sie wusste, dass sie sich immer noch auf ihre beste Freundin verlassen konnte, egal was passieren würde. Sie verband einfach viel zu viel. Am Ende des Konzertes hatte Matt sie auf die Bühne gebeten und ihr einen Kuss auf die Wange gegeben. Sie war ganz rot geworden und die Menge hatte wild geklatscht. Es war nur ein Kuss auf die Wange gewesen und sie wusste genau, dass es nichts bedeutete, aber es war irgendwie schon ein tolles Gefühl gewesen, dass ausgerechnet sie seine „Auserwählte“ war. Schließlich standen vor der Bühne hunderte von Mädchen, die nur darauf warteten. Lächelnd stellte Mimi den Wagen auf der Auffahrt ab und nahm ihre Handtasche mit raus. Während sie nach ihrem Haustürschlüssel suchte, bemerkte sie gar nicht, dass schon jemand vor der Tür saß und scheinbar auf sie gewartet hatte. „Hi.“ Zum zweiten Mal heute erschreckte sich Mimi. „Tai! Was tust du denn hier?“, verwirrt schaute sie ihn an. „Ich hab auf dich gewartet.“ Er stand auf und machte ihr Platz, damit sie die Tür aufschließen konnte. „Ah ja? Und warum?“ Sie öffnete die Tür und hoffte, dass er nicht mit reinkommen würde. Doch wie selbstverständlich betrat er das Haus nach ihr. „Ich hab da noch die ein oder andere Frage..“ Mimi seufzte. An seiner Stimme hatte sie bemerkt, dass er anscheinend schon wieder betrunken war. „Gab es irgendwas zu feiern?“ Sie ging in die Küche und warf einen Blick in den Kühlschrank. Er zuckte mit den Schultern. „Nicht wirklich.“ Es war nichts darin zu finden, was ihrem Appetit entsprach. „Wieso hast du dann getrunken?“ Wieder zuckte er mit den Schultern. „Hat sich so ergeben.“ „Ah ja…“ Sie streifte ihn nur kurz mit ihrem Blick, dann ging sie hinüber ins Wohnzimmer und er trottete ihr wie ein Hund hinterher. „Also, was willst du hier?“ Nun durchsuchte sie den Wohnzimmerschrank nach etwas Essbarem, während er sich wieder setzte. Er antwortete nicht. Sie machte den Schrank wieder zu und setzte sich dann soweit wie möglich entfernt von Tai auf die Couch. Die Arme hatte sie vor der Brust verschränkt und es fiel ihr schwer, nicht in seine Richtung zu blicken. „Ich.. versteh es immer noch nicht.“ Noch bevor Mimi was erwidern konnte, sprach er weiter und rückte dabei näher an sie heran. „Es war doch alles gut zwischen uns. Und jetzt bist du immer noch hier. Was sollte das alles?“ Sie wollte auf die Frage nicht antworten. „Du bist doch jetzt mit Sora zusammen. Es ist doch alles okay für dich. Du bist doch glücklich oder nicht?“ Sie hörte ihn schwer neben sich atmen. „Ich, - ich denke schon, dass ich.. nein.“ Er fuchtelte wild mit seinen Händen herum. „Keine Ahnung, verdammt.“ Sie zwang sich weiterhin dazu nicht in seine Richtung zu blicken. „Weißt du, irgendwo tief in mir, warte ich immer noch darauf, dass du zu mir zurückkommst.“ Diese Worte hatte er nur sehr leise ausgesprochen. „Was? Oh nein Tai! Wie kommst du nur auf solch bescheuerte Ideen?“ Sie stand auf und ging hinüber zum Fenster. Draußen war es dunkel und sie konnte nichts erkennen. Tai stützte seine Ellenbogen auf seinen Knien ab und vergrub den Kopf in die Handflächen. „Ich bin durcheinander Mimi. Ich bin mit Sora zusammen, weil ich sie früher einmal geliebt habe, weil ich vielleicht jetzt so etwas Ähnliches wie damals empfinde. Ich bin mit ihr zusammen, weil du wegziehen wolltet, nicht, weil du mich nicht mehr liebst… und jetzt bist du immer noch hier…“ Sie biss sich auf die Unterlippe. So konnte das hier nicht weitergehen. Sie musste diese Dreiecks- oder Vierecksgeschichte oder was auch immer es war beenden. Sie konnte ihn nicht weiterhin so leiden sehen. Entschlossen ging sie zu ihm hinüber und blieb direkt vor ihm stehen. „Jetzt hör mir gut zu Taichi: Es hat sich einiges verändert: Ich habe mich verändert, meine Gefühle haben sich verändert..“ Sie machte eine kurze Pause. Es kostete sie Kraft die nachfolgenden Worte auszusprechen: „Ich- Jetzt geh Taichi.“ Sie wendete ihren Blick ab. Und tatsächlich stand er nach einigen Sekunden des Schweigens auf und begab sich zur Tür. „Hey na, und? Wir war dein Abend gestern?“ Soras Herz klopfte ihr fast bis zum Halse. Warum wusste sie nicht genau, eigentlich telefonierte sie doch gerade „nur“ mit ihrem Freund Tai. „Oh… argh…. Gut..“ Ihr Gegenüber in der Leitung war heute Morgen ziemlich verkatert aufgewacht und der Kopfschmerz ließ einfach nicht nach. „Gut? Schön. Wo ward ihr denn gestern noch?“ Sie wusste einfach nicht, was los war. Letztes Wochenende noch dachte sie, dass alles okay wäre, außer der Sache mit dem Sex. Aber in der Woche hatte sie dann das Gefühl gehabt, Taichi würde Abstand von ihr nehmen. „Hier und dort.“, kam prompt seine knappe Antwort. „Achso ja. Klingt ja interessant. Also das Konzert gestern von den Teenage Wolves war echt klasse. Hast du was verpasst.“ Einige Sekunden überlegte sie, ob sie von ihrem Treffen mit Mimi berichten sollte, aber sie ließ es dann doch lieber bleiben. „Hör zu Sora, ich komm nachher kurz vorbei in Ordnung? Muss jetzt dringend unter die Dusche.“ „Okay, ist in Ordnung.“ Schon hatte er aufgelegt und sie starrte auf das Telefon. Verwundert begab sich Yamato zur Tür. Wer klingelte denn schon um diese Uhrzeit? Er kam gerade frisch geduscht aus dem Badezimmer heraus und hatte sich nur schnell ein Handtuch um die Hüften geschlungen. „Mimi…!“ Er war sichtlich überrascht, nachdem er die Tür geöffnet hatte. „Guten Morgen!“ Sie hielt eine Brötchentüte hoch in die Luft. „Ich dachte nach dem tollen Konzert gestern hast du dir ein leckeres Frühstück verdient!“ Wie selbstverständlich trat sie ein. Nur für wenige Sekunden musterte sie seinen freien Oberkörper und obwohl es nur so kurz war, bemerkte sie, wie ihre Wangen sich rosa färbten. „Das ist ja echt mal ne klasse Idee.“ Er lächelte. „Warte kurz, ich zieh mir nur schnell eben was über.“ „Lass dir ruhig Zeit.“ Mimi begab sich währenddessen schon mal in die Küche und begann den Tisch zu decken. Nach einigen Minuten war Yamato fertig. Die Beiden frühstückten gemeinsam und quatschten über das Konzert gestern. Irgendwann fiel dem Blonden ein anderes Thema ein. „Sag mal, fandest du es nicht auch merkwürdig, dass Taichi gestern nicht mit war?“ Mimi zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung. Vielleicht hatte er was Besseres vor?“ In Gedanken fügte sie hinzu: Nämlich vor meiner Haustür herumzulungern. Yamato schüttelte leicht den Kopf: „Ich weiß nicht. Irgendwas scheint da nicht zu stimmen. Sora machte so einen niedergeschlagenen Eindruck.“ Nein, sie hatte eigentlich keine Lust sich weiterhin Gedanken über die Probleme dieses Paars zu machen. Also wechselte sie schnell das Thema. „Was steht denn heute Abend an? Schließlich haben wir morgen schulfrei.“ Matt zuckte mit den Schultern. „Eigentlich nichts besonderen. Ich wollte mit den Kumpels von der Band gemütlich ein Bierchen trinken.“ „Cool. Darf ich mit?“ „Meinetwegen..“ ~All this feels strange and untrue And I won't waste a minute without you~ „Erstmal will ich, dass du weißt, dass es nicht an dir liegt, sondern nur an mir. Früher war ich wirklich verliebt in dich, aber dann kam die Sache mit Mimi und ich habe gelernt, sie zu lieben. Du hattest zu der Zeit ja Yamato. Und jetzt… weißt du, ich hab mir wirklich gewünscht, dass das mit uns klappt. Aber es ist einfach noch zu früh, ich hab immer noch nicht wirklich losgelassen. Ich will es ja, aber es geht nicht…“ Tai holte einmal tief Luft. „Sora, es tut mir wirklich Leid.“ Nun herrschte Stille. Sie musste erst einmal Wort für Wort verkraften, was sie gehört hatte. Er machte gerade in diesem Moment Schluss mit ihr. Tränen schossen ihr in die Augen, sie konnte sie nicht zurückhalten. Schnell drehte sie ihr Gesicht beiseite, damit er dies nicht sehen konnte. Besorgt legte er seine Hand auf ihre Schulter. Sie biss währenddessen verkrampft die Lippen aufeinander, damit ihr kein Schluchzer entkommen konnte. „Du glaubst es mir wahrscheinlich nicht, aber ich wünschte wirklich, ich hätte diese Worte nicht sagen müssen.“ Nun konnte Sora sich nicht weiter zurückhalten. Ein Schluchzer nach dem anderen entfloh ihren Lippen und heiße Tränen rannen über ihre Wangen. Sie spürte Taichis warme Arme um sich, er drückte sie an sich. Natürlich brauchte sie in diesem Moment Trost, aber doch nicht von ihm! „Lass Tai, bitte lass..“ Sie rutschte ein Stück weiter von ihm weg. „Ich will jetzt alleine sein..“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)