It's my Life von Rachelle_Jade ================================================================================ Kapitel 4: Disclosing a Secret ------------------------------ „Ihr werdet es den Flaschen schon zeigen!!!“, rief Mimi aufs Spielfeld, während sie auf der Tribüne stand. Sitzen konnte sie nicht, sie musste schon stehen, während sie ihre Mannschaft anfeuerte. Sie pfiff ordentlich in die Pfeife, schwenkte eine kleine Fahne mit dem Symbol der Mannschaft und trug natürlich auch eins der Trikots. Wie bei jedem Fußballspiel war sie total aufgeregt und feuerte die Jungs tatkräftig an. Ihre größte Aufmerksamkeit galt dabei natürlich dem Captain, ihrem Freund. Endlich kamen die Spieler aufs Feld gelaufen. Taichi winkte ihnen kurz zu und kurz darauf war Anpfiff. Für einen Augenblick setzte sich Mimi wieder auf ihren Platz, um sofort wieder aufzuspringen, nachdem sich die erste Torchance ergeben hatte. Sora wirkte im Gegensatz zu Mimi beinahe desinteressiert, obwohl sie das natürlich nicht war. Sie interessierte sich für den Sport, schließlich hatte sie ihn selbst viele Jahre ausgeführt. Außerdem wollte sie natürlich auch, dass ihre Schulmannschaft gewann. Doch sie ging längst nicht mit so viel Enthusiasmus daran, wie ihre beste Freundin. Dafür gingen ihr auch einfach immer noch viel zu viele Dinge durch den Kopf. Sie hatte Matt noch immer keine Antwort gegeben. Es war einfach zu schwierig und ihren Eltern hatte sie davon auch noch nichts erzählt. Sie konnte sich gut vorstellen, dass diese dagegen sein würden. Aber genug davon, sie war hier, um sich ein tolles Spiel anzuschauen. Natürlich konnte sie sich noch sehr gut an die Bolzzeiten damals mit Tai erinnern. Jetzt saß sie hier und beobachtete ihn beim Spielen. Sein Körper wirkte durchtrainiert und Schweißperlen waren auf seiner Stirn zu erkennen. Sein braunes Haar wirkte durch das hin- und hergelaufe noch wirrer als sonst. Sie musste etwas lächeln. Obwohl es nicht danach aussah, fühlten sich seine Haare ganz weich an. Früher hatte sie es geliebt, darin rumzuwuscheln. Damals als sie noch Kinder waren und das Leben verhältnismäßig unkompliziert war. „Ja gibt’s denn so was?! Das war doch ganz klar ein Foul!“, regte sich Mimi neben ihr auf. „Was ist denn das für ein Schiri? Kann jawohl nicht angehen! Man hat doch ganz deutlich gesehen, dass das Absicht war, oder nicht?“, fragend blickte sie Sora an. „Ich äh.. hab gerade nicht aufgepasst.“ Mimi wendete sich kopfschüttelnd wieder zum Spielfeld. Sora seufzte. Was tat sie hier überhaupt? „Hey, ihr habt echt super gespielt!“, freudig ließ sie sich in seine Arme fallen. „Den Sieg habt ihr euch verdient..“ Er erwiderte ihre Umarmung und drückte sie noch einmal kurz an sich. „Danke Prinzessin. Jetzt will ich aber schnell duschen gehen.“ Er lächelte sie an und wischte sich mit dem Arm über die Stirn. „Alles klar. Ich warte dann hier..“ Sie setzte sich auf eine Bank neben dem alten Backsteingebäude, in dem sich die Umkleiden und Duschen befanden. Flink zog sie ihr Handy hervor, um zu schauen, ob Sora geantwortet hatte. Diese war nämlich plötzlich verschwunden gewesen, ohne vorher Bescheid zu geben. Natürlich hatte Mimi sich Sorgen gemacht, dass irgendwas passiert war. Anscheinend war dies aber unnötig gewesen. „Sorry, mir ist plötzlich eingefallen, dass ich meiner Mutter noch helfen musste. Wünsche euch beiden noch einen schönen Abend. Sora“ Mimi las die Sms und runzelte leicht die Stirn. Bescheid sagen können, hätte sie ja trotzdem. Sie lehnte sich gegen die Wand und blickte gen Himmel. Es vergingen noch einige Minuten und man konnte hier draußen die Jungen grölen hören. Nach erfolgreichen Spielen waren sie immer so aufgekratzt und feierten irgendwo ihren Sieg. Als Freundin vom Captain des Teams war sie selbstverständlich auch immer eingeladen. Weitere Minuten vergingen. Sie zog aus ihrer Handtasche eine Zigarettenpackung plus Feuerzeug und zündete sich anschließen einen Glimmstängel davon an. Genüsslich zog sie daran, als Taichi plötzlich vor ihr stand. Verständnislos blickte er sie an. „Was tust du da?“ „Mh?“ Sie legte den Kopf schief und blickte ihn fragend an. Zuerst verstand sie gar nicht, was er meinte, bis ihr dann auffiel, dass sie ja eine Zigarette in der Hand hielt. Bisher hatte sie Taichi noch gar nicht von ihrem neuen Laster erzählt. Sie zuckte leicht mit den Schultern und lächelte unschuldig. „Ist doch nichts dabei.“ „Wann hast du damit angefangen?“ Wieder zuckte sie mit den Schultern. „Keine Ahnung. Vor zwei Wochen oder so…“ Die Zigarette war beinahe aufgeraucht und Mimi drückte sie lieber auf den Steinen aus. „Ist doch nichts schlimmes, oder?“ Sie hüpfte von der Bank und stand nun direkt vor ihm. Er ging einige Schritte zurück, wollte gerade etwas erwidern, aber da kamen schon seine Teamkameraden aus dem Gebäude heraus. „Wir gehen jetzt zu der Kneipe an der Ecke, kommt ihr mit?“ „Klar!“, erwiderte Mimi freudig, nahm Tais Hand und lief mit ihm hinter den anderen her. Etwas aufgeregt stand Sora in ihrem Zimmer. Jetzt war die Gelegenheit. Ihre Eltern saßen beide unten im Wohnzimmer und schauten irgendwas im Fernsehen. Sie bräuchte einfach nur runtergehen und ihnen von der frohen Botschaft zu erzählen. Denn normalerweise war es doch eine frohe Botschaft, einen Heiratsantrag zu kriegen, oder etwa nicht? Sora seufzte. In ihrem Kopf drehte sich schon wieder alles und sie bekam Kopfschmerzen vom vielen Nachdenken. Vielleicht könnten ihre Eltern ihr helfen? Sie waren schließlich schon älter und erfahrener. Und was war wenn nicht? Sora schloss kurz die Augen. Nein, sie würde es ihnen jetzt sagen. Es gab kein zurück. Mit langsamen Schritten näherte sie sich dem Wohnzimmer. Zuerst blieb sie in der Tür stehen und blickte zu ihren Eltern. Ihre Mutter bemerkte sie natürlich sofort und drehte sich zu ihr. „Gibt’s irgendwas, Schätzchen?“ Sora biss sich auf die Unterlippe. „Na ja.. könnte man so sagen...“ „Na dann komm her.“ Der Vater drehte währenddessen den Fernseher leiser und die junge Frau setzte sich auf den Stubenhocker direkt vor ihre Eltern. „Also es ist so..“ Sie holte noch einmal tief Luft. Jetzt gab es kein zurück mehr. „Matt hat mir einen Heiratsantrag gemacht.“ Einige Sekunden herrschte Schweigen, bis sich die Mutter wieder gefangen hatte. „Das.. ist ja mal ne Überraschung.“ Prüfend sah sie ihre Tochter an. Sie wusste nicht, ob sie sich für sie freuen sollte, oder nicht. So begeistert schien sie ja auch nicht zu sein. Herr Takenouchi legte seine Hand auf den Arm seiner Tochter. „Und? Was hast du geantwortet…?“ Sora zuckte mit den Schultern. „bis jetzt noch gar nichts..“, flüsterte sie. Die Eltern warfen sich gegenseitig bedeutungsvolle Blicke zu und beide nahmen daraufhin ihre Tochter gemeinsam in den Arm. Es war, als würde eine unglaublich schwere Last von Sora herunterfallen, plötzlich liefen ihr einige Tränen die Wangen hinunter. „Das macht doch nichts..“, flüsterte ihre Mutter. Für einige Minuten verharrten sie so, bis Sora sich löste. „Was meint ihr denn dazu?“, fragend blickte die Tochter ihre Eltern an. Der Vater reichte ihr zunächst einmal ein Taschentuch. „Das ist natürlich eine schwierige Entscheidung. Ich denke, ihr solltet nichts überstürzen..“ Frau Takenouchi legte den Kopf schief und blickte ihre Tochter liebevoll an. „Auf jeden Fall werden wir hinter dir stehen..“, ergänzte der Vater. Sora schluchzte. „Aber woher weiß ich, wie ich die richtige Entscheidung treffe..?“ „Das kann dir nur dein Herz sagen..“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)