Sailor Moon Moments - Die Wette von bebi (Mamo X Usa) ================================================================================ Kapitel 9: Ein wirklich schöner Tag ----------------------------------- Sailor Moon Moments – Die Wette Kapitel 9 Ein wirklich schöner Tag „Ich will nicht!“ „Och komm schon…“ „Nein, Bunny!“ „Es macht bestimmt Spaß.“ „Red ich eigentlich Chinesisch?“ „Biiitte!“ „Mamoru hab dich nicht so, wenn sie unbedingt will.“ „Schnauze Motoki!“ „Jetzt lasst ihn in Ruhe, nur weil Bunny mal wieder vergessen muss wie alt sie ist.“ „Danke Rei, wirklich.“ „War ja klar, dass du mir in den Rücken fällst.“ „Ich fall dir nicht in den Rücken, ich fördere das hier nur einfach nicht.“ „Ist doch das Selbe!“ „Nein!“ „Doch“ „Nein“ „Doch, verdammt.“ „Hört sich an als hätte sie dich vergessen Mamoru…“ „Ach ja… Mamoru komm schon!“ „Danke Motoki.“ „Sorry.“ „Heißt das ja?“ „Nein Bunny! Ich fahre nicht, ich wiederhole, nicht mit dem Kinderkarussell!“ Mamoru widerstand nicht zum ersten Mal heute dem Wunsch seinen Kopf gegen einen ziemlich harten Gegenstand zu schlagen. Das konnte sie nun wirklich nicht von ihm verlangen. Er war fertig mit den Nerven. Wann hatte sie denn endlich genug? Er hatte bis jetzt wirklich tapfer durchgehalten. Was hatte er nicht schon alles gemacht heute. Er war auf diversen Achterbahnen gewesen, er hatte auf zwei Autoskooterbahnen campiert, ihr fünf Teddybären geschossen, drei Luftballons gekauft, mehr Süßigkeiten in ihrem Magen verschwinden sehen, als er an sechs Weihnachten aß und einen Goldfisch namens Günther gefangen, den er jetzt mit sich rumschleppte und wahrscheinlich noch mit nach Hause nehmen durfte. Und er dachte nicht im Traum daran jetzt auch noch Kinderkarussell zu fahren. Zuviel für einen Tag. Zu viele Hormone, zuviel Vergnügungspark, zuviel Günther. „Mamoru?“ Bunny trat einen Schritt auf ihn zu. Mamoru schluckte. ‚Oh, o….’ Nicht schon wieder. Genauso hatte sie die letzten Male ihren Willen durchgesetzt. Er wollte einen Schritt zurückweichen, stieß aber mit dem Rücken an die Wand des Kassenhäuschens vom Kinderkarussell. Auf einmal trat sie ganz dicht an ihn heran. Die Hände hielt sie hinter ihrem Rücken versteckt, ihre Füße waren dicht beieinander und scharrten verlegen im Boden. Ein leichter Rotschimmer bedeckte ihre Wangen. Eine ihrer Hände schnellte unbemerkt nach vorne und spielte mit einem seiner Hemdknöpfe. Als ihr das zu langweilig wurde, fing sie an mit dem Finger kleine Kreise über seinen Oberkörper zu ziehen. Mamoru konnte sie nur ansehen. Ein unheimlich starkes Gefühl der Vertrautheit überkam ihn. Sie blickte zu ihm auf. Blickte ihn aus großen unschuldigen Augen an. Sie setzte an etwas zu sagen und Mamoru wusste, dass er verloren hatte. Bunnys Lippen formten ein leises und fast gehauchtes: „Bitte.“ Sie sah ihn weiter an, zog einen kaum merklichen Schmollmund und Mamoru merkte wie er weich wurde. Er sah sie an und lächelte warm. Nach ein paar Augenblicken seufzte er gequält auf und drückte Motoki unsanft den Goldfisch in die Arme: „Halt mal.“ „Hey Günther, alter Kumpel.“ Mamoru bedachte Motoki noch mit einem bösen Blick und trottete dann ergeben hinter Bunny her, die ihn am Arm gepackt hatte und ihn mit sich zu dem bunt leuchtenden Kinderkarussell zog. Motoki und die anderen blieben zurück und schauten dem Pärchen hinterher. „Ich frage mich wie sie das macht….immer wieder.“, durchbrach Minako die Stille. Motoki lachte schief. „Absolut keine Ahnung.“ Bevor Mamoru das Ausmaß seiner Demütigung wirklich erfassen konnte, fand er sich auch schon auf einem Rosa Karussellpferdchen wieder. Vor ihm, auf dem selbem Pferd, saß Bunny und überall um ihn rum waren…naja…Kinder eben. Die rechtmäßigen Nutzer dieser Vergnügungseinrichtung. Das Karussell setzte sich in Bewegung und Bunny hielt sich an der Stange vor ihr fest. Mamoru notgedrungen an ihr. Die Leute um sie herum sahen sie mit den verschiedensten Blicken an. Die Kinder hauptsächlich verwirrt. Die Eltern drum herum wirkten teilweise pikiert oder sogar mitleidig, aber durch die Bank weg sahen sie doch eher amüsiert aus. Mamoru versuchte sich so klein wie möglich zu machen. Das dieses Unterfangen keinen Zweck hatte, wollte er einfach nicht wahrhaben. Bunny drehte sich zu ihm um und sah ihn freudig an: „Das ist doch toll oder?“ Ihr Blick war…einfach Bunny. Sie meinte ernst, was sie hier sagte und er konnte nicht anders, als sie dafür zu lieben. Er lächelte zurück, zog sie etwas näher zu sich ran, so dass sie den Kopf wieder nach vorne wenden musste und er legte seinen auf ihre Schulter. „Ja, mir macht es auch Spaß.“, flüsterte er ihr ins Ohr. Bunny lehnte sich noch etwas weiter in Mamorus Umarmung und sie beide genossen den Rest der Fahrt. Sogar Mamoru schaffte es für den Rest der Zeit die Blicke der anderen Leute einfach mal die Blicke der anderen Leute sein zu lassen. „Und? Wie war eure Fahrt? Aufregend?“ Motokis Grinsen war einfach nur gemein und Mamoru musste sich sehr beherrschen ihm den Goldfisch, den dieser Mamoru mit diesen Worten wieder in die Hand drückte, nicht sofort in den Mund zu stopfen. Mamoru presste murrend ein leises „Ganz toll.“ zwischen seinen Zähnen hervor und ging einfach weiter. Die anderen folgten ihm. Er fand die Fahrt mit Bunny eigentlich wirklich ganz toll, aber er würde den Teufel tun das zuzugeben. Nach ein paar Minuten schloss Bunny zu ihm auf. Mamoru beobachtete sie misstrauisch, während sie sich mit leuchtenden Augen umschaute. Okay was kam jetzt? Er schaute sich selber prüfend um. Er sah viele Schießbuden und Losstände. Davon dürfte sie ja eigentlich genug haben. Hoffte er zumindest und schenke Günther einen bösen Seitenblick, was den Goldfisch nicht sonderlich zu interessieren schien. Sein Blick schnellte wieder zu Bunny, als sie erfreut quietschend etwas schneller ging und eine andere Richtung einschlug. Mamorus Blick wanderte panisch umher, entdeckte aber nichts Unheimliches. „Da vorne sind ganz viele Essensstände und Bänke. Was haltet ihr von einer kleinen Pause?“ Mamoru hätte vor Begeisterung am liebsten angefangen zu jubeln, aber im Sinne seines ruhigen erwachsenen Images nickte er nur lächelnd und ging wie die anderen auch hinter Bunny her. Eine halbe Stunde und mindestens fünf Mittagessen später saß die kleine Gruppe auf ein paar Bänken und diskutierte über den weiteren Verlauf ihres kleinen Ausfluges. Vom Tag war nicht mehr all zuviel übrig und es wurde langsam dunkel. Sie würden nicht mehr viel machen können und jeder wollte etwas anderes. Außer Mamoru. Mamoru saß geschafft auf einer der Banken und starrte neben sich Günther an, weil er froh war, dass wenigstens der die Klappe hielt. Ja, er war fertig für heute. Müde. Ausgelaugt. Einfach fix und alle. Er wurde erst wieder aufmerksam, als er bei einer hitzigen Diskussion die Worte „Dann gehen wir eben alle getrennt.“ herausfiltern konnte. Getrennt? Die Gruppenaufteilung konnte er sich lebhaft vorstellen. Getrennt würde heißen allein. Allein mit ihr. Das war gar nicht gut. Zu verfänglich. Er wusste nicht, ob er heute noch einen weiteren Hormonschock überleben würde. Das war schon allein aus rein gesundheitlicher Sicht nicht mehr vertretbar. Doch er fühlte mit jeder Faser seines Körpers, dass das Schicksal heute nicht auf seiner Seite war, denn Bunny schien begeistert. „Das wäre eigentlich eine super Lösung. Was meinst du Mamoru?“ Jetzt sollte er sich auch noch an der Diskussion beteiligen. Das war so, als wäre man gleichzeitig als Angeklagter und als Geschworener in einer Gerichtsverhandlung und sollte sich selber zum Tode verurteilen. Mamoru schüttelte über sich selber den Kopf. In den letzten Tagen neigte er zu Überdramatisierung. Er wandte sich zu Bunny und überlegte, was er sagen sollte um eine Trennung der Gruppe zu verhindern, als ohne sein zutun die Worte „Klingt super.“, über seine Lippen kamen und er sich wünschte wenigstens einen Anwalt hätte haben zu können. Schneller als er einen herzitieren konnte machten sich die anderen schon aus dem Staub. Motoki, Minako und Makoto in die eine Richtung, Rei und Amy in die andere. Er und Bunny blieben zurück. Bunny saß neben ihm und lächelte ihn zuckersüß an. „Also was willst du machen? Wir müssen nur in anderthalb Stunden am Riesenrad sein, ansonsten keine Vorgaben.“ Mamoru sagte nichts, also übernahm Bunny das. „Okay, dann gehen wir da lang und gucken, was wir finden.“ Bevor sich sein Gehirn wieder reanimieren konnte, geschweige denn der Anwalt endlich da war, hatte sie ihn an der Hand gepackt und hinter sich hergeschleift. Er ging einfach mit. Was sollte er auch sonst machen? Weglaufen! Wieso war er nicht weggelaufen? Beine in die Hand und ab dafür. Aber nein, jetzt war es zu spät. Sie standen schon in der Schlange und um sie herum waren überall Leute. Er saß in der Falle. Ein paar Meter vor ihm prangte das riesige Schild, dass seine persönliche Apokalypse prophezeite: ‚Tunnel der Liebe’ Er hätte heulen können. Ein Liebestunnel! Da hätten sie doch gleich wieder an den Strand gehen können. Das hielt er ja im Kopf nicht aus. Und dann diese lange Schlange davor. Er hatte heute überhaupt keine Lust mehr auf Menschenmassen und vor allem nicht, wenn sie Bunny zu nahe kamen. Ihr schien, dass nicht all zu viel auszumachen, aber seit der Bahnfahrt heute Mittag hätte er seine Freundin am liebsten in Watte eingehüllt in seiner Wohnung gewusst. Er sah sich die ganze Zeit nach potenziellen Grabschern um, und was er dabei bemerkte gefiel ihm ganz und gar nicht. Bunny war anscheinend sehr beliebt beim anderen Geschlecht. Das war ihm früher nie so extrem aufgefallen, aber ein Großteil aller Männer um sie herum, warfen ihr Blicke zu, die ihm gar nicht gefielen. Und als er sein Blickfeld erweiterte sah er auch warum. Seine Freundin war das mit Abstand hübscheste Mädchen in Blickweite. Er wusste ja, dass sie gut aussah und er fand das auch schön, aber was zum Henker hatte das diese Typen zu interessieren? Sein Blick viel wieder auf Bunny, die einige Schritte weiter ging, als die Schlange sich bewegte. Er sah nur wie sie weiterging. Von ihm weg. Nicht mehr in Reichweite. Diese kleine Handlung löste in Mamoru eine Angst um seine Freundin aus, die wohl in dieser harmlosen Situation nicht angebracht war. Das wusste er, aber heute war ihm alles egal. Mit nur zwei Schritten hatte er den Abstand zwischen ihnen überwunden und zog sie zu sich, umarmte sie von hinten. Bunny zog einmal scharf die Luft ein, bevor sie die Person hinter sich sofort als Mamoru identifizierte. Der hatte seine Arme fest um Bunny geschlungen und seine Hände ruhten auf ihrem Bauch. Sein Kopf lehnte auf ihrer Schulter und seine Lippen suchten sich einen Weg zu ihrem Ohr. Sie spürte seinen warmen Atem und schluckte. Beim Klang seiner tiefen Stimme überkam sie eine Gänsehaut am ganzen Körper: „Bleib in meiner Nähe, okay?“ Sie nickte nur. Die Schlange vor ihnen bewegte sich wieder und er ließ sie beim weitergehen nicht los, sondern umarmte sie noch fester damit wirklich jeder sehen konnte, dass diese wunderschöne Frau zu ihm gehörte. Wie tief konnte er eigentlich noch sinken? Er saß hier mit seiner Freundin in einem überdimensionalen Schwan und gondelte übers Wasser, während um ihn herum überall alles glitzerte und leuchtete in Farben, die sich gegenseitig erschlugen und das wirklich aller schlimmste dabei war, dass es ihm gefiel. Er lag zurückgelehnt in seinem Sitz und Bunny neben ihm. Einen Arm hatte er um sie gelegt und sie kuschelte sich an ihn. Das alles war so grausam idyllisch, dass er sich unweigerlich fragte, wann er so weich geworden war. Er sah neben sich auf Bunny. Sie hatte die Augen geschlossen. Blinzelte nur manchmal um etwas von der Umgebung mitzubekommen und jedes Mal, wenn sie das gemacht hatte rückte sie noch etwas näher zu ihm ran. Sie sah so wunderschön und unschuldig aus, dass Mamoru einfach nur noch glücklich war. Der ganze Stress dieses Tages war kurz vergessen. Nur noch Bunny zählte, wie sie da in seinen Armen lag und heller strahlte, als jedes penetrant leuchtende Herzchen um sie herum. „Mamoru?“ Bunny war noch etwas näher an ihn ran gerückt und hatte sich etwas nach oben geschoben. Ihr Kopf ruhte jetzt auf seiner Schulter, ihr Gesicht hatte sie in seiner Halsbeuge vergraben. Als sie seine Namen flüsterte, kitzelte sie mit ihrem Atem seinen Hals. Dieses Gefühl holte ihn aus seinen Gedanken, breitete sich in seinem Körper aus und ließ seinen Puls wieder ein paar Takte schneller schlagen. Das war es wohl wieder mit der Ruhe. „Ja?“ „Ach nichts.“ Mamoru hob eine Augenbraue. „Nichts?“ Er hörte und spürte, wie Bunny leise lachte. „Schuldige. Ich wollte nur sehen, ob du noch wach bist. Du warst so still.“ Jetzt lächelte er. „Langweilst du dich etwa?“ Sie richtete sich plötzlich auf und sah ihn mit großen Augen an. „Nein! Du etwa?“ Jetzt musste er wirklich lachen. „Nein, natürlich nicht.“ Jetzt lächelte sie ihn wieder an, nahm seine Hand, zog kleine Kreise auf seinem Handrücken und lächelte zufrieden vor sich hin. Mamoru hätte in diesem Moment nichts lieber getan, als sie einfach zu küssen. Auf der Stelle und sofort. Die Situation war so friedlich, so romantisch und so unverfänglich, doch die Sehnsucht nach ihr überkam ihn einfach. Anders als bei den letzten Malen. Er wollte sie küssen. Ganz unschuldig. Nur ein Kuss. „Bunny ich…“ Weiter kam er nicht. Sie nahm seine Hand, und hob sie zu ihrem Mund, küsste seine Handinnenfläche ganz leicht. Er konnte nichts mehr sagen. Sie schmiegte sich in seine Hand und schloss für ein paar Momente die Augen. Dann sah sie ihn wieder an. Sie lächelte und das einzige Wort, das ihm dafür noch einfiel war zuckersüß. Er bis sich auf die Unterlippe, hätte sich am liebsten geohrfeigt oder gleich hier ertränkt. Diese Wette war doch wirklich das Blödeste, was er jemals gemacht hatte. Vor allem, weil er ein so schlechter Verlierer war. Und auch, wenn er nicht sofort aufgeben würde, war er sich ziemlich sicher, dass er diese Wette verlieren würde. Die Geräuschekulisse des Vergnügungsparks drang an sein Ohr. Hier war die Fahrt wohl vorbei. Auch Bunny löste sich von seiner Hand und er hätte am liebsten laut protestiert, konnte sich aber noch beherrschen. Als sein Freund der Schwan zum Stillstand gekommen war, stand er zuerst auf und reichte dann Bunny seine Hand: „Darf ich bitten?“ „Dankeschön.“ Sie nahm seine Hand und hatte einen leichten Rotschimmer auf den Wangen. Als sie auch wieder sicher auf festem Boden stand, wollte Mamoru weitergehen, doch sie ließ seine Hand nicht los. Er drehte sich zu ihr um und sah sie an. Sie schaute auf ihre Hand, die seine fest umschlossen hielt. Mamoru sah sie abwartend an, wollte gerade etwas sagen, als sie sich auf einmal sehr schnell auf ihn zu bewegte und ihn umarmte. Ziemlich überrumpelt legte Mamoru wie aus Reflex einen Arm um sie. Ihr Köper war so warm und weich. Als sie sich in seine Halsbeuge kuschelte, hielt er überrascht den Atem und seine Umarmung um Bunny wurde fester. Das hätte er wohl nicht tun sollen, denn daraufhin schmiegte sich Bunny auch noch etwas fester mit ihrem schmalen Körper an ihn und Mamorus Gehirn wurde immer weiter in dicke Nebelschwaden gehüllt. Doch an seinem Hals nahm er ganz deutlich ihre Lippen war. Was machte sie da? Ihm war auf einmal so heiß. Er konnte nicht mehr denken, sich nicht mehr rühren. Ihm steckte ein fragendes ‚Bunny’ in der Kehle, doch es kam kein Laut über seine Lippen. Ihre Lippen fingen an sich zu bewegen. Ganz sacht. Mit unheimlicher Leichtigkeit bewegten sie sich über die empfindliche Haut an seinem Hals. Er hielt sie im Arm, aber dennoch war sie es, die der Situation halt gab. Er war sich sicher, würde sie jetzt urplötzlich weggehen, würden seine Knie nachgeben. Doch weiter kam er mit seinen Gedanken nicht. Er spürte wie sich ein kleines Stück von ihm entfernte. Nur ein paar Zentimeter, aber es reichte aus, dass er sich verloren fühlte ohne ihre Wärme. Sie senkte ihren Blick auf den Boden, dann sah sie auf einmal zu ihm hoch. Ihm in die Augen. Mamoru war immer noch unfähig auf irgendeine Art und Weise zu reagieren. Er sah nur noch ihre Augen. Dann sah er ihre Lippen. Sie lächelte. Ganz sanft. Aber auch dieser Anblick entzog sich auf einmal seinem Blick als sie sich ganz unvermittelt zu ihm hoch bewegte und ihm einen Kuss auf die Wange gab. Dann löste sie sich ganz von ihm. Mamoru starrte sie nur weiter unverwandt an. Ihr lächeln wurde breiter und sie ging an ihm vorbei, dreht sich aber noch mal um. „Komm wir gehen weiter.“ Dabei strahlte sie ihn an. Mamoru musste sich höllisch zusammenreißen, damit ihm nicht alle, sondern nur ein paar Gesichtzuge entglitten. Er stammelte ein unverständliches: „Was?“ hervor und sah ihr hinterher. Was sollte das? Das ging so nicht. Sein Herz hämmerte lautstark in seiner Brust und er war sich sicher, dass sie es von da aus, wo sie stand, locker hören konnte. Seine Wahrnehmung war noch immer eingeschränkt und er stand weiterhin unbewegt einfach so da. Doch dann merkte er wie sie ansetzte noch weiter zu gehen und plötzlich erwachte er aus seiner Starre, packte sie am Handgelenk und hielt sie fest. Sie hielt an und drehte sich um. Sah ihn verwundert an. Sah in seine Augen. So dunkel. Sie sah, dass sich seine Brust schnell hob und senkte. Er setzte sich in Bewegung und mit einem Schritt standen sie wieder so nah aneinander, wie noch ein paar Sekunden zuvor. Seine Hand löste sich von ihrem Handgelenk und wanderte zu ihrer Taille, rutschte unter ihre Latzhose und berührte ihre Haut. Sie hielt die Luft an. Er zog sie zu sich heran, bis ihre Körper sich trafen. Bunny senkte ihren Blick. Sie konnte ihm nicht in die Augen sehen. Ihr Herz schlug so schnell, dass er es einfach hören musste. Bunny hielt kurz die Luft an, als etwas ihr Gesicht berührte. Seine freie Hand strich sanft über ihre Wange bis hin zu ihrem Kinn. Er hob ihren Kopf langsam an, so dass sie ihm in die Augen sehen musste. Als Bunny in sein Gesicht sah, konnte sie nicht anders, als leise zu seufzen. Mamoru sah sie mit einem verträumten Blick an und diese Aufmerksamkeit, die er ihr schenkte machte sie mehr als glücklich. Er strich ihr ein paar Strähnen aus dem Gesicht und fuhr erneut ihre Gesichtzuge nach. Er zog eine Spur ihren Hals herunter und Bunny legte ihren Kopf leicht schief, damit er das, was auch immer er da machte, besser tun konnte. Er fuhr ihren Hals nach, ihr Schlüsselbein. Immer wieder. Bunny hatte die Augen leicht geschlossen. Wollte sich keine seiner Berührungen entgehen lassen. Sie öffnete ihren Augen erst wieder, als Mamoru sich zu ihr vor beugte und sie umarmte. Die Hand, die auf ihrer Taille ruhte, fuhr weiter nach hinten und fuhr über ihren Rücken. Bunny war sich sicher jeden Moment den Verstand zu verlieren. Mamorus Mund war dich bei ihrem Ohr, seine Stimme ein Flüstern. „Bunny…ich…“ Doch weiter kam er nicht. „Hey ihr beiden! Was veranstaltet ihr hier?“ Minakos Stimme war Mamoru noch nie so laut und furchtbar erschienen wie in diesem Moment. Er war sich sicher, dass sie es auch eigentlich gar nicht war, aber gerade wünschte er sie sich einfach auf die Venus oder zumindest einen Kilometer weit weg. Er sah, dass sie lachend auf sie beide zukam. Im Schlepptau Motoki und Makoto, die auch schon sehr mitgenommen aussahen. Mamoru bemerkte, dass er immer noch seine Hand an Bunnys Rücken hatten und zwar unter ihrer Latzhose. Er zog sie weg, als hätte er sich verbrannt und brachte ein paar Zentimeter Sicherheitsabstand zwischen sie beide. Bunny quittierte das nur mit einem kurzen Seitenblick zu ihm, als er sich wegbewegte, sagte aber nichts weiter. Stattdessen lächelte sie Minako an. „Was soll das denn heißen? Was macht ihr überhaupt hier? Wir wollten uns doch erst in einer halben Stunde beim Riesenrad treffen.“ Minako zuckte mit den Schultern. „Zufall.“ Mamoru knurrte in sich hinein. Er hasste Zufälle. Blöde Zufälle ganz besonders. Nach ein bisschen Smalltalk und ein paar blöden Kommentaren Motokis in Mamorus Richtung, hatten sie sich entschlossen langsam zum Riesenrad zu schlendern, wo sie dann Rei und Amy treffen würden. Mamorus Stimmung war gemischt. Der Gedanke, dass das heute einfach ein fürchterlich fürchterlicher Tag war, drängte sich ihm penetrant auf und er war sich sicher, dass dieser Tag noch lange nicht sein Ende erreicht hatte. Aber trotzdem…er wusste nicht wieso, aber er fühlte sich gut. Zumindest bis jetzt. Denn bislang liefen sie zielstrebig in Richtung Riesenrad, doch auch, wenn er es hoffte, es würde an ein Wunder grenzen, wenn sie da wirklich ohne weitere Umschweife hingelangen würden. Er war sich ziemlich sicher, dass er vor der Hoffnung sterben würde. Er würde in irgendeiner peinlichen Situation zu Grunde gehen. Auf den Heldentod machte er sich keine Hoffnungen mehr, denn die Chance hatte er verpasst. „Mamoru? Hörst du mir zu?“ „Mhh?“ Bunny schaute ihn an. Er war wohl wieder seinen Gedanken erlegen und hatte nichts mitbekommen. „Ich wollte wissen, ob wir da reingehen?“ Sie schaute ihn weiterhin mit großen Augen an. Okay Mamoru. Diesmal erst überlegen und dann sprechen. „Klar.“ ‚Verdammt!’ Rote schwere Vorhänge, überall kleine Totenköpfe und ein Meer aus Duftkerzen, deren Geruch einem die Luft raubte. Mamoru war kurz davor kehrt zu machen und fluchtartig das kleine Zelt zu verlassen. Einerseits aus Luftmangel, andererseits weil er das hier alles für ausgemachte Zeitverschwendung hielt. Eine Wahrsagerin! Der krönende Abschluss des Tages. Mamoru war sich bei dieser Umgebung sicher, gleich vor einer alten, verschleierten, gruseligen Oma zu sitzen, die ihnen mit rauchiger Stimme viele Babys und eine glückliche Zukunft prophezeite. Und was konnte man auch von einer Wahrsagerin erwarten, in einem kleinem Zelt mit der riesigen Aufschrift ‚Madam Tiffneldas Schattenreich’. Bunny ging vor ihm her. Sie war wirklich gespannt, was sie jetzt zu hören bekam. Das lächerlichste an der Sache war, dass sie ihre Zukunft sowieso schon kannten. Aber da er ja selber daran schuld war, sich hier drinnen befinden zu müssen, zuckte Mamoru leicht mit den Schultern und ergab sich seinem Schicksal. Wenn er anfangen würde vor dem sprechen zu denken, würde er auch anfangen dürfen sich zu beschweren. Denken konnte er bei der Luft hier drinnen auch nicht sonderlich gut, also entschied er sich, Bunny einfach hinterher zulaufen. Mamoru sah wie Bunny einen letzten schweren Vorhang bei Seite schob und folgte ihr in ein kleines, kreisrundes Zimmer. Auch hier sah es aus, wie auf einem Trödelmarkt für besonders okkulte Dinge und der penetrante Duftkerzengeruch war noch aufdringlicher, als im Gang davor. Überall lagen riesige Kissen und Tücher in dunklen Farben. Mamoru fing gerade an sich auszumalen, dass sie einen Erstickungstod in Wolle erleiden würden, wenn das Zelt zusammen bräche, als er von der Seite etwas heranschnellen sah. Mamoru sah verdutzt auf die Person, die sich vor Bunny platziert hatte und ihr fast in die Arme viel. „Ich bin ja so froh, so froh endlich wieder jemanden zu sehen.“ Mamoru sah ungläubig auf die Szene vor sich. Sollte das die Wahrsagerin sein? Für eine gruselige Alte, hatte sie sich aber verdammt gut gehalten, denn sie war nach Mamorus ermessen noch jünger als er. Ungefähr in Bunnys Alter. Sie trug ein Kopftuch, aus dem ein paar schwarze Locken rausguckten. An ihren Ohren baumelten Totenkopfohrringe und auch ansonsten war sie behangen wie ein Weihnachtsbaum. Ihre Kleidung bestand hauptsächlich aus Tüchern. Er könnte schwören, dass sie ein Stück ihres Zeltes anhatte. Und ihre Stimme war nicht rauchig sondern hell und gerade ziemlich weinerlich. Am liebsten wäre Mamoru einen Schritt zurück gewichen, aber dann würde er wieder im Flur stehen und zöge vielleicht sogar ihre Aufmerksamkeit auf sich. Das wollte er nicht riskieren. Sollte sie sich lieber Bunny in die Arme schmeißen. Der schien das auch nicht sonderlich viel auszumachen. Sie lächelte das Mädchen freundlich an. „Aber was ist denn passiert?“ Das in Tüchern gehüllte Mädchen entfernte sich von Bunny und wirbelte ein paar Schritte zurück. Dort warf sie sich dann in Pose und legte theatralisch seufzend ihren Handrücken auf ihre Stirn. „Ich bin so einsam hier. Heute hat sich hier noch keiner blicken lassen.“ Ihre Stimme wurde beim letzten Satz immer weinerlicher, doch dann erhellte sich ihre Miene urplötzlich und sie klatschte einmal laut in die Hände. „Aber jetzt seid ihr ja da.“ Sie starrte Mamoru und Bunny voller Erwartung an. Mamoru starrte sie nur weiter unverwandt an, als würde sie hebräisch sprechen. Bunny jedoch lächelte weiter freundlich. „Also sind sie die Wahrsagerin?“ „Genau. Ich bin Madam Tiffnelda. Was kann ich für euch zwei Hübschen tun? Oh Entschuldigung, setzt euch doch erstmal.“ Damit drehte sie sich um und ging in eine noch dunklere Ecke des kleinen Zeltes und verschwand hinter einem besonders großen Haufen Tücher, auf dem eine Kristallkugel prangte und setzte sich dahinter. Dabei deutete sie auf große Kissenhügel vor ihrer eigenen kleinen Festung. „Na kommt schon her, ich dachte schon heute kommt keiner mehr.“ Bunny setzte an loszugehen. Mamoru hob gelangweilt eine Augenbraue und flüsterte vor sich hin: „Hätte sie als Wahrsagerin nicht wissen müssen, dass wir kommen?“ Er folgte Bunny und setzte sich neben sie auf einen der Kissenstapel und versuchte sich einigermaßen sicher zu platzieren, wobei er gar nicht bemerkte, dass Madam Tiffnelda ihn mit hochgezogenen Augenbrauen fixierte. Als er ihren Blick bemerkte, blieb er ganz ruhig sitzen. Sie sah ihn aber immer noch an. Langsam fühlte er sich unwohl. Bunny neben ihm beobachtete das Geschehen interessiert. Tiffnelda durchbrach die Stille. „Hätte sie das, ja?“ Ihre Stimme triefte vor Sarkasmus. Mamoru schluckte. „Hör mir mal zu mein Junge, ich lese aus Händen, ich deute jede Aura, ich empfange Kabelfernsehen und kann auch in die Zukunft sehen, aber ich bekomme bestimmt keine Eilvision, nur weil du hier in mein Zelt stolzierst.“ Mamorus rechte Augenbraue zuckte, er lachte nervös und ein Wort formte sich unweigerlich in seinen Gedanken. ‚Zicke!’ Für eine Kirmeswahrsagerin hatte sie ja eine verdammt große Klappe. Dabei musste sie selber am aller besten wissen, dass das ganze hier nur Show war und sie genauso wenig in die Zukunft sehen konnte, wie Bunny Skifahren. Und leider hatte sie wohl auch ein überdurchschnittliches Gehör. Dennoch war Mamoru heilfroh, dass Bunny etwas sagte und damit hoffentlich Tiffneldas Aufmerksamkeit wieder auf sie lenkte. „Was hat er denn für eine Aura?“ Super Bunny. Wieso interessierte sie ihre eigene Aura nicht mehr als seine? Tiffnelda fixierte ihn mit geringschätzigem Blick und sah ihn ein paar Sekunden an. Dann zuckten ihre Mundwinkel und verzogen sich zu einem gemeinen Grinsen. „Naja…er wirkt ziemlich…verklemmt.“ „Verklemmt?“ Bunnys Stimme klang eher interessiert als überrascht und von Mamoru kam nur ein geringschätziges Schnaufen. Tiffnelda grinste nur weiter. „Ja, verklemmt. Irgendwie gehemmt. Als hätte er etwas zu verbergen.“ Jetzt sah Bunny Mamoru an. „Hast du etwas zu verbergen?“ Mamoru hätte sich am liebsten in einem der Kissenberge vergraben. „Nein Bunny.“ So. Knappe Antwort. Das musste reichen. Konnte er jetzt gehen? Und diese komische Tusnelda könnte auch mal aufhören ihn mit Blicken zu löchern. „Unterdrückte Emotionen lassen seine Aura unausgeglichen erscheinen.“ Zufall. Das war alles nur ein Zufall. Diese blöde Wahrsagerin wollte ihn doch eh nur ärgern. Nur zu seinem Ärger, stieg Bunny voll drauf ein. „Und was sind das für Emotionen?“ „Keine Ahnung.“ Aha! Sie konnte also doch nichts. Mamoru konnte nur mit letzter Mühe ein überhebliches Grinsen zurück halten. „Ich kann von hier nur seine Aura sehen. Wenn ich in seine Hand gucken könnte…wüsste ich alles.“ Mamoru schluckte. Dieses unheilschwangere Grinsen, welches sich auf das Gesicht der Wahrsagerin schlich, war einfach nur noch beängstigend. „Mamoru worauf wartest du. Zeig ihr deine Hand.“ Einerseits, wieso nicht, Madam Tiffnelda konnte ja eh nicht wirklich in die Zukunft sehen. Andererseits…Flucht war die beste Verteidigung. „Nein, Danke. Wir sind für dich hier Bunny. Es wäre nur fair, wenn sie dir aus der Hand liest. Ich will mich nicht vordrängen.“ Mamoru zeigte ihr sein charmantestes Lächeln und bewunderte sich selber für seine eigene Genialität. Er sah in Bunnys Gesicht, dass sie einlenken würde. Doch er hätte seine Aufmerksamkeit lieber jemand anderem widmen sollen. „Ach Unsinn, es dauert ja nicht lange, gib schon deine Hand her.“ „Stimmt ich kann danach noch. Mach schon, das ist doch lustig.“ Zähneknirschend und eindeutig widerstrebend streckte Mamoru seinen rechten Arm nach vorne und hielt Madam Tiffnelda seine Hand hin. Sie nahm sie triumphierend grinsend entgegen. Ihre Hände waren klein und kalt. Mamoru sah betont gelangweilt zur Seite. Bunny sah gespannt auf Tiffnelda, die ihre Augen zusammenkniff und angestrengt in Mamorus Handinnenfläche starrte. Eine abwartende Stille legte sich über die drei Personen. Bunny starrte. Tiffnelda starrte. Mamoru rollte mit den Augen. Plötzlich wurde Mamoru fast von seinem Sitzplatz gerissen, als Tiffnelda seine Hand mit einem Ruck ein gutes Stück weiter nach Vorne zog. Mamoru starrte sie an und wollte gerade etwas sagen, als er ihren Gesichtsausdruck sah. Ihr Gesicht war dich über seiner Hand. Mit einer Mischung aus Entsetzten, Überraschung und Neugier las sie seine Hand. Und sie schien wirklich zu lesen, denn ihre Pupillen wanderten ziemlich schnell von einer Seite zur anderen, als würde sie gerade eine sehr spannende Stelle in einem Buch lesen. Mamoru hielt dann doch lieber den Mund. Mit einem Seitenblick auf Bunny, die auch sehr irritiert schien entschied er sich einfach noch abzuwarten. Es dauerte auch nicht lange, bis sich ihr Gesichtsausdruck wieder veränderte. Mamoru sah sie gespannt an um wenigstens noch irgendwas zu kapieren, als Tiffneldas Mundwinkel anfingen verdächtig zu zucken. Sie ließ Mamorus Hand los und er zögerte keine Sekunde, sie wieder zurückzuziehen. Doch immer noch sagte Tiffnelda nichts. Stattdessen presste sie ihre beiden Hände auf ihren Mund und gab merkwürdige Geräusche von sich, die sich anhörten wie eine Mischung aus ersticktem Lachen und Sauerstoffmangel. Mamoru zog eine Augenbraue hoch. Bunny neben ihm ergriff das Wort. „Alles in Ordnung?“, fragte sie zaghaft. Tiffnelda starrte sie mit weit aufgerissenen Augen und hochrotem Kopf einige Sekunden lang an, als sie plötzlich anfing lauthals loszulachen. Zwischen lauten Lachern rang sie schwer atmend nach Luft. Mamoru starrte sie nur an. Lachte sie ihn aus? Bunny starrte direkt für zwei. Tiffnelda schlug permanent mit den Händen auf den Stoff überzogenen Tisch vor ihr, lachte weiter, deutete mit ausgestrecktem Arm auf Mamoru, lachte weiter, schnappte nach Luft und lachte weiter. „Jetzt reicht es aber!“ Mamoru war das hier nun wirklich zu bunt. Er hatte besseres zu tun, als sich hier auslachen zu lassen. Was sollte das denn bitte? Tiffnelda hörte nicht auf zu lachen, beruhigte sich aber ein wenig. Mamoru wollte gerade aufstehen, als sie zwischen ihren Lachern hervorpresse: „Hundert Euro sind viel Geld, wenn man sie sinnlos verschleudert nicht wahr?“ Mamoru hielt inne. Bitte was? Tiffnelda lachte weiter. „Als hättest du eine Chance,...ahaha…armer Irrer.“ Mamorus Augenbraue zuckte verräterisch. Okay er gab zu…das war gruselig. Bunny schaute von Mamoru zur gackernden Wahrsagerin und wieder zu Mamoru. Mamoru überlegte krampfhaft, ob er einfach gehen, Tiffnelda anbrüllen oder am besten gleich heulen sollte. Doch bevor er den Gedanken zu Ende bringen konnte ergriff Tiffnelda wieder das Wort. „Ahahaa, das ist…zu gut…hahaaa….ich kann nicht mehr.“ Mit diesen Worten brach sie wieder lachend auf dem Tisch zusammen. Mamoru schnaubte. Blöde Ziege. „Mir reicht’ s ich gehe.“ Mit diesen Worten verließ er das kleine Zelt, mit relativ langsamen Schritten, damit es nicht all zu sehr nach Flucht aussah. Hinter sich hörte er Tiffnelda noch lauter lachen. „Bunny kommst du?“, knurrte er nur noch und verließ das Zelt in der Hoffnung sie würde ihm gleich folgen. Bunny starrte Mamoru hinterher. Dann starrte sie zur immer noch giggelnden Tiffnelda. Hatte sie wirklich das mit der Wette gesehen? Bunny stand zögernd auf. „Ähm…ich glaub ich sollte ihm besser hinterher…was bekommen sie?“ Tiffnelda schaute sie an und beruhigte sich ein wenig. „Das geht auf mich. So was wie euch seh selbst ich nicht alle Tage.“ Sie wischte sich die Lachtränen aus den Augen und lächelte Bunny aufmunternd an. Bunny lächelte etwas unsicher zurück. „Na dann Auf Wiedersehen.“ „Ach und Mädchen…“ Bunny blieb stehen und drehte sich noch einmal zur Wahrsagerin um. „Zeig’ s ihm!“ Sie grinste Bunny wissend an und Bunny musste sich ein Schmunzeln verkneifen. Dann verließ auch sie das Zelt. Mamoru ging vor dem Zelt auf und ab. Wo blieb Bunny? Nicht, dass sie noch auf die Idee kam nachzufragen, was sie gesehen hatte. Vielleicht war es ja auch nur Zufall. Hundert Euro waren eine so banale Menge Geld….das konnte Zufall gewesen sein. Auch egal. Ihn regte nur diese dämliche Kuh so auf. Wenn sie wirklich das mit der Wette gesehen hatte, war das doch lange kein Grund ihn so auszulachen. Er hatte schließlich deswegen schon genug zu leiden. Doch bevor er eingehend in Selbstmitleid versinken konnte kam Bunny endlich aus dem kleinen Zelt. Mamoru sah sie an. Er musste sie ablenken. Irgendwas Wortgewandtes. Ein dezenter Themenwechsel. „Gehen wir weiter?“ Super Mamoru. Sehr subtil. Doch zu seiner Verwunderung stieg Bunny darauf ein. „Ja gerne, Madam Tiffnelda schien nicht ganz alle Tassen im Schrank zu haben, findest du nicht?“ „…Ja….Ja! Find ich auch.“ „Na dann komm. Die anderen warten bestimmt schon.“ Mit diesen Worten packte sie seine Hand und marschierte in die Richtung des Riesenrads, das über der Kirmes thronte. „Da seit ihr ja! Wir warten schon eine Ewigkeit auf euch!“, dramatisierte Rei die Situation und Bunny wollte etwas erwidern, als Minako, die keine Lust auf Streitereien hatte ihr zuvorkam. „Und? Was habt ihr gemacht?“ Bunny blickte von Rei rüber zu Minako und hielt inne bevor sie lächelte. „Wir waren bei einer Wahrsagerin. War aber nichts Besonderes. Was habt ihr noch gemacht?“ Damit fingen die Mädchen an eine Stunde ihres Lebens in Originalzeit wider zugeben und Mamoru widerstand dem Drang mit den Augen zu rollen. Wobei er eigentlich ganz froh war, dass Bunny die seltsame Sache mit der Wahrsagerin nicht zum Besten gab, alleine weil Motoki dabei war und außerdem hatte er so ein paar Minuten seine Ruhe. Er Lauschte mit einem Ohr den Gesprächen der Mädchen, während er und Motoki geschafft auf einer Bank saßen. Rei und Amy waren im Spiegellabyrinth gewesen und Makoto, Minako und Motoki haben laut Minakos lebhafter Erzählungen die Gewinnbuden noch mal abgeklappert. Bei Minakos letzten Sätzen wurde Mamoru aufmerksam. „Ich wollte ja unbedingt, dass Motoki mir auch einen Goldfisch fängt…“ Mamoru schluckte. Goldfisch? Moment. Da war doch was. Hinter vorgehaltener Hand, aber so dass jeder es hören konnte sprach Minako weiter: „Aber er hat es nicht geschafft. Tja…“ Mamoru schaute rechts und links an sich runter. Dachte angestrengt nach. Wo? Um Himmels Willen Wo?! „Da hast du es mit Mamoru besser getroffen, er konnte dir einen fangen. Hach ich beneide dich manchmal, dass du einen Freund hast, der sich so um dich kümmert…“ Shit. Wo war dieser Gott verdammte Goldfisch? Wo war Günther?!! Fortsetzung folgt... ------------------------------------------------------------------------------ I am so Sorry!!! T.T Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)