Sag es mir von Lay ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Autor: Tsus Ookami Kai ^^ Auf gut deutsch, ich Zeit: 6 - 8 Stunden Thema: Daris, Psychophaten und Anderes ^^ Selbstkritik: Hai, viiiel zu kurz, ich bin mir sicher da wird noch etwas folgen. Und warum springt Hel in den Tod?! Der sollte eigentlich Daris zur Vernunft bringen... naja, erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Hm, was noch? ich finde mein Schreibstil hat sich verändert O.o; Ins gute? Kann ich nicht beurteilen ^^ Aber ich mag es und Tsu auch *-*" Hoffe euch gefällts auch und schonmal im Vorraus danke fürs lesen ^^ Nochwas? Jay, wer Betaleser bei mir werden möchte: Sprich, alles schon lesen, bevors die anderen lesen dürfen und evtl. Rechschreibfehler beseitigen, der soll sich bei mir per ENS melden ^^ und nen Grund dazu schreiben warum ^-^ Ready: Also, genug mit meinem Gequatsche, many Fun ^-^ ************************************************************** ~*Sag es mir!*~ ~Prolog~ "Psychopaten gibt es nicht.", flüstert der junge Mann leise und leckt über die Schneide des Messers. Schwarze, fettige Haare hängen im ins Gesicht und verdecken seine weißen Augen. "Psychopaten können alle geheilt werden." Er stockt und spürt wie langsam sein eigenes Blut an der Klinge herunter läuft. Sanfte Tupfen laden auf seiner Hand und spitzen in alle Richtungen. "Nicht wahr!" Diesmal brüllt er. Brüllt den Mann, den er vor sich auf dem Stuhl gefesselt hat an und spuckt ihm die rote Flüssigkeit ins Gesicht. Der Grün-Gekleidete, mit dem Abzeichen der hiesigen New Yorker Polizei, zuckt zusammen und sieht zur Seite. Er traut sich nicht etwas zu sagen. Er könnte sowieso nicht das richtige sagen. Der Schwarzhaarige lächelt. "Du schweigst Cäsaré. Warum denn? Hast du Angst vor mir?" Cäsaré schüttelt energisch den Kopf, doch wagt immer noch nicht seinen Peiniger anzublicken. Zu tief sitzt der Schock über vergangenes. "Daris hör auf. Bitte.", sagt der Gefesselte leise. Doch Daris hört nicht auf. Er hat noch nie aufgehört. "Warum sollte ich?", fragt er gefährlich nahe an dem Ohr seines Opfers und streicht mit der Blutverklebten Klinge über dieses. Nun vermischt sich ein kleines Rinnsal Blut des Polizisten, mit dem des Schwarzhaarigen. Cäsaré stockt. Schmerz durchfährt seinen Körper, doch er hat Angst. Angst sich zu bewegen. Angst seine ,Freund' anzusehen. Und Daris weiß das. Er liebt es. Liebt es diesen Mann so vor sich zu sehen. Vor ein paar Jahren, waren sie die besten Freunde. Sie teilten alle Geheimnisse. Alles Leid, Alles Glück. Bis zu dem verhängnisvollen Tag, als Daris alleine in einer Disco auf die Toilette ging. Und die Gang, die gerade erst ein Mädchen verschleppt hatte, sich dachte, wie es wohl wäre, mal einen Jungen zu entjungfern. Schade nur, dass es Daris war, an dem sie dies testen mussten. Er hatte es nie verkraftet. Deshalb wurde er eingewiesen. Eingewiesen in eine psychiatrische Anstalt. Und dort hatte er diese Sätze oft genüg gehört. "Psychopaten gibt es nicht." Wie oft, hatte ihm das seine Psychiaterin gesagt? 5-mal, 6-mal? Er weiß es nicht mehr. Eigentlich ist es auch egal. Zumindest ihm. Ihm war schon immer alles egal. Seit sie ihm seine Kindheit genommen haben. Seit sie ihn, eingesperrt hatten. War ihm alles egal geworden. Sie hatten ihn eingesperrt. In eine kleine Zelle. Steinboden. Steinerne Wände. Die Türe. Grau. Stoßfest. Bestehend aus feinstem und härtesten Stahl, den es damals gab. Ein kleines Fenster, zum durchsehen, ob er überhaupt noch lebte. Und mittendrin, er. Ein junger unschuldiger Junge. Daris. Der Schwarzhaarige zuckt zusammen und leckt erneut über die Klinge. Sein eigenes Blut tropft auf den Boden. Und er sieht es. Genießt diesen Anblick. Es tut so gut. So gut, zu sehen das man noch lebt. Daris lacht und sieht wieder zu Cäsaré. Diesem hängen nun auch die blonden Haare leicht strähnig ins Gesicht. Sie kleben an seiner Stirn. Er schwitzt. Er hat Angst. Oh ja, das weiß Daris. Er wusste es schon immer. Vielleicht liegt es auch nur an den 4 Neonröhren, die diesen kleinen Keller viel zu sehr erhellen. Sie sind kalt. Es ist normal, das Neonröhren kalt sind. Doch es ist wirklich warm im Raum. Die weißen Wände, die Daris selbst gestrichen hat, geben keine Wärme ab. Auch der dunkle, blaue Teppich, wärmt nicht wirklich. Warum also, schwitzt Cäsaré so sehr, in seiner Nähe? Es muss Angst sein. "Cäsaré, hast du Angst, mein lieber Freund." Der Ton, der in seiner Stimme mitschwingt, hat nichts von Feindschaft. Nichts von Freundschaft. Es hört sich monoton an. Kalt, Warm. Emotionslos. Wie der eines Psychopaten. Der Blonde zuckt zusammen und starrt Daris an. "Nein Daris, ich habe keine Angst.", wiederholt er. Zitternd. Schweiß bildet sich auf seinen Händen. Seine Strähnen kleben immer mehr. Daris lächelt. "Gut.", sagt er leise. Dann dreht er sich wieder zu seinem Opfer. In seinen weißen Augen, ein Ausdruck von Wahnsinn. Irre. Verwirrtheit. Dann sticht er zu. Blut spritzt. Rote Farbe spritzt auf die weißen Wände und färbt sie ein. Cäsaré keucht. Schmerz durchzieht seinen gesamten Oberkörper und seine Lunge ist nicht mehr fähig Luft aufzunehmen. Daris sieht zu. Er lässt das Messer stecken und entfernt sich. "Warum lügt ihr mich alle an?", sagt er leise und dreht sich weg. "Warum, lügt ihr. Erst meine Eltern. Dann die Doktoren und jetzt du. Cäsaré! Warum lügst du!" Daris will eine Antwort. Doch er bekommt sie nicht mehr. Blut sickert auf den Boden. Vermischt sich mit dem Staub, der schon ewig dort liegt. Eine der Neonröhren flackert. Dann, wird sie dunkel. Zeitgleich haucht Cäsaré das letzte Mal aus. Er ist tot. Keine Luft erreicht seine Lungen mehr. Kein Blut trifft mehr auf sein Gehirn. Sein Körper erschlafft. Er fällt, droht zu kippen. Doch der Stuhl hält ihn. Bewahrt ihn davor, in die rote Flüssigkeit zu sinken. Daris sieht ihn an. "Alle lügen. Immer." Dann dreht er sich wieder weg. Geht zu der grauen Türe und öffnet sie langsam. "Warum lügen sie?", fragt er noch einmal leise. Dann verlässt er den Raum. Lässt seinen toten ,Freund' dort sitzen. Die anderen Polizisten würden ihn schon finden. Doch, bevor sie Cäsaré fanden, wäre Daris schon lange weg. Deswegen geht er. Schnell. Nur der Vollmond beobachtet ihn, wie er aus seinem Keller kommt und das Haus verlässt. Doch Nein. Es ist nicht sein Keller. Es ist der Cäsarés. Der Polizist hatte seinem Freund Unterschlupf gewährt. Hatte gesagt, er könnte hier bleiben. Daris nahm an. Vertraute seinem Freund. Dann, würde er enttäuscht. Zu tief sitzt der Schmerz, den der junge Mann fühlt, als er durch die dunkle Gasse geht. Er muss fliehen. Fliehen vor allen. Fliehen vor jedem. Aber hauptsächlich, fliehen vor seiner... Vergangenheit! ~*Vergangenheit... warum holst du mich immer wieder ein?!*~ Es ist kühl in der Halle. Rote, metallene Wände, speichern keine wärme. Nur die paar Holzkisten, auf denen Daris jetzt sitzt, bewahren ihn davor zu erfrieren. Durch ein eingeschlagenes Fenster, zieht kalte Luft in die Halle und er zittert. Dann hört er Stimmen: "Hier ist er! Wir haben ihn gefunden!" Daris hört sie reden. Sie unterhalten sich. Die Wände schützen ihn nicht vor den Worten seiner Peiniger. Die kleinen Steinchen, die auf dem Boden liegen, vibrieren leicht bei jedem Schritt der anderen. Daris hört es. Er weiß es. Doch er bleibt liegen. Was sollte er jetzt noch tun? Es war zu spät. Sie hatten ihn umzingelt. Sie hatten den Leichnam von Cäsaré viel zu schnell gefunden. Damit hatte er nicht gerechnet. Und jetzt saß er in der Falle. Wo sollte er hin? In einer der großen hölzernen Kisten verstecken? Nein. Er würde nicht fliehen. Das tat er nie. Daris blieb ruhig sitzen und lauschte weiter den leisen Worten, die ihm Angst einjagen sollten. "Wenn wir ihn wirklich finden sollten, was machen wir denn mit ihm Hel?" Ein junger Mann mit kurzen Braunen Haaren betrachtet seinen Kollegen und erwartet eine Antwort. - Und die steht ihm auch zu. Schließlich ist er freiwillig mit hier, um seinem Freund zu helfen. Hel, ein Polizist, der Cäsaré sehr gut kannte. Ballt die Hand zur Faust und erwiderte den Blick des Mannes nicht, der ihn so erwartungsvoll ansieht. "Wir übergeben ihm dem Gericht, sollen die doch mit ihm machen was sie wollen!" Er sagt es. Doch es sind nicht seine Gedanken. Er kocht innerlich. Sein Blut spuckt schon Blasen. Doch keiner sieht es. Wie gerne würde er diesem Psychopathen eine Klinge in die Kehle rammen. Doch dann wäre er selbst nicht besser als Daris. Hel seufzt leise und sieht sich um. Von außen sieht die Halle furchterregend aus. Die großen Holztüren, schwingen ab und zu leicht mit dem Wind. Eine alte Eiche, die direkt daneben steht, kratzt mit ihren Ästen an den roten Metall Wänden. Daris nimmt es war. Doch er spürt keine Angst. Das hat er noch nie. ,Heute kriegen wir dich Daris!', die Gedanken nehmen Hel immer mehr ein und er stellt sich vor, wie Daris durch Höllenqualen gehen muss. Jetzt öffnet er seine Faust. Blut tropft auf den Boden. In seiner Handinnenfläche sieht man 4 Abdrücke von Fingernägeln. Seine Fingernägel. Er schließt die Faust erneut und kratzt etwas über die frisch aufgerissenen Wunden. Er keucht leise. Es tut gut. Schmerzen zu spüren. Schmerzen zu sehen. Er genießt es. Er versucht sich so zu beruhigen. Versucht, seinen Adrenalinspiegel wieder zu senken. Das Blut tropft beständig auf den Boden. Eine kleine Lache bildet sich. Und mit jedem Tropfen, der dazu fällt, sondern sich ein paar kleine Bestandteile der roten Flüssigkeit ab und setzen sich auf der blauen Jeans des Polizisten ab. Er bemerkt es jedoch nicht. Es ist ja auch unwichtig. Niemand würde interessieren, das er Blutspritzer an seiner Hose hatte. Niemanden. Plötzlich zuckt er zusammen, sein Freund mit den braune Haaren, hatte ihn wieder ins hier und jetzt geholt. "Hel, gehen wir jetzt rein?" In seinen Augen sieht man keine Angst. Nein, eher Vorfreude. Wahrscheinlich sind seine Gedanken genauso schwarz, wie die von Hel. Beiden seufzen jetzt und sehen sich an. Sie tauschen nur Blicke, doch es schwingt mehr mit. Sorge. Angst. Sie würden es nie zugeben, doch sie haben Angst vor Daris. ,Er ist ein Psychopath, wer weiß was er noch alles anstellt.' Jetzt ergreift Hel das Wort. "Wir gehen jetzt rein! Daris zuckt bei dem Wortlaut. Er hört es. Hört, dass aller Hass, alle Wut in diesen 4 Worten mitschwingt. Sie wollen ihn tot sehen. Warum? Er weiß es nicht. Er bleibt still sitzen. Ein Grinsen bildet sich auf seinem Gesicht. Ein böses Grinsen. Es verheißt nichts Gutes. Doch es sieht keiner. Wer denn auch? Langsam öffnet Hel die Holztüren und alle anderen, tun es ihm gleich, Sie sind schwer. Aus massivem Holz gearbeitet. Daris keucht auf, als er den Lichtschein durch die offenen Türen flackern sieht. Doch er muss wieder grinsen, bei dem sanften Glitzern, das in der Halle zu erblicken ist. Niemand sonst, bemerkt es. Nur Daris, kann es sehen. Die Türen sind offen. Einige Taschenlampen durchbrechen die Dunkelheit und leuchten das Versteck von Daris aus. Dieser erhebt sich langsam von seinen Kisten und geht ein paar Schritt darauf hin und her. Neben ihm. Eine Spule, unbemerkt von allen. Nur Daris weiß was es damit auf sich hat Als er den ersten Schritt, auf dem Kiesboden vernimmt, umklammern seine Fingern den Griff des Hebels. Er will es nicht tun, doch wie sonst, sollte er frei bleiben dürfen? Hel steht davor. Sein Herz hämmert bis zu seinem Hals. Seine Angst lähmt ihn. Er sieht nur in die Halle, doch er tut keinen Schritt vorwärts. Er merkt nicht, dass hier etwas nicht stimmt. Aber er wird nicht als erster hinein gehen. Der größte Fehler, seines ganzen Lebens. "Hey Cole.", er richtet das Wort an den Braunhaarigen und winkt ihn zu sich. "Geh du zuerst rein, ich gebe dir Rückendeckung." Cole sieht verwirrt aus. Er hat eine Frage auf seiner Seele liegen. ,Warum ich?' Doch er stellt sie nicht. Bedingungslos tritt er langsam in die dunkle Halle, die nur spärlich von dem Schein der Taschenlampe erhellt wird. Er weiß, das Daris keine Waffe hat. Und trotzdem geht er vorsichtig. Darauf bedacht keinen falschen Schritt zu tun. Völlig banal, in einer ebenen Halle. Ist es wirklich so banal? Daris starrt auf die dunkle Gestalt, die sein Versteck betreten hat. Seine weißen Augen zeigen kein Gefühl von Angst. Genau genommen, zeigen sie gar keine Gefühle. Doch sein Körper zeigt sie. Kleine feine Schweißperlen bilden sich auf seiner Haut und sein Atem beschleunigt sich. Den Hebel, immer noch fest umgriffen, bereit ihn rum zureißen. Hel sieht seinem Freund nach. Dann geht er ihm langsam nach. Die Pistole, die er jetzt gezückt hat, im Anschlag. Bereit auf alles zu schießen, was sich in dieser Halle bewegen würde. Ein paar andere folgen ihm. Doch viele bleiben zurück. Ihre Angst ist zu groß. Angst vor Daris. Der einzige, der scheinbar keine Angst zu haben scheint, ist Cole. Doch es hat wirklich nur den Anschein. In seiner Kehle hat sich ein Kloß gebildet, der die Ausmaße eines Tennisballs hat. Doch er lässt es nicht anmerken. Er will nicht als feiges Hühnchen hingestellt werden. Langsam, einen Fuß vor den anderen setzend, geht er weiter. Die kleinen Steinchen knistern unter seinen Schuhen und er greift langsam zu seiner Pistole. Hel versucht mit der Taschenlampe alles auszuleuchten, doch die Dunkelheit frisst den Lichtschein, darauf bedacht Daris immer zu verstecken. Sein Finger liegt nervös am Abzug seiner Pistole und seine Augen wandern panisch hin und her. Die Halle ist kühl und er zittert. Es war nicht anders zu erwarten. Sie zittern alle, wenn sie in Daris nähe kommen. Cole geht weiter. Der Klos wird immer größer, je näher er Daris kommt. Er glaubt den Atem, des vermeintlichen Mörders zu hören und stoppt. Seine Taschenlampe leuchtet Kisten an. Er starrt verwirrt darauf. Mittlerweile sind alle Polizisten in der Halle, auch die Unentschlossenen sind der Herde gefolgt. Wie sie es immer tun. Ihr größter Fehler. Daris atmet lauter. Schnell stößt er die Luft aus und saugt sie wieder in sich ein. Seine Finger krampfen nicht mehr. Das Grinsen in seinem Gesicht lässt selbst die Hölle gefrieren. Hel bewegt sich langsam. Ein Gefühl von Unwohlsein kriecht in ihm hoch. Ihm wird schlecht. Er rennt raus. Übergibt sich auf die Wiese und hört nur noch die Schreie seiner Kollegen... "Da ist er!" Cole hat ihn zuerst erblickt. Hält seine Waffe krampfhaft umschlossen und zielt auf Daris. Dieser grinst nur ruhig. "Habt ihr mich gefunden?", fragt er kalt, emotionslos. Sein Atem hat sich wieder beruhigt. Er atmet still. Weißer Rauch verlässt seine Kehle und untermalt die Stimmung, die jetzt hier vorherrscht. Cole starrt den vermeintlichen Mörder an. "Hände... hoch!", seine Stimme klingt brüchig. Langsam hebt sich ein dunkler Fleck auf seiner Hose hervor. Er versucht ruhig zu atmen. Doch es gelingt ihm nicht. "Hände hoch!", wiederholt er noch einmal, als Daris nichts tat. "Warum...?" Er lässt es durch den Raum gleiten und steht langsam auf. Sein zerrissenes T-Shirt hängt schlaff von seinem Oberkörper und wärmt ihn nicht. Die schwarze Hose, mit den roten Blutflecken, ist ebenfalls geziert von Löchern. Cole schluckt. ,Ja, Warum?', es war eine berechtigte Frage. "W...weil wir dich jetzt festnehmen!", schrie der Junge plötzlich aus und drückte ab. Eine Kugel löste sich aus der Waffe und schnellte mit atemberaubender Geschwindigkeit auf Daris zu. Dieser grinst wieder. Dann hört man ein leise Krack. "Verfehlt...", hallt durch den Raum. Daris geht langsam über die Kisten. Die Waffen aller Pistolen verfolgen ihn. Doch keiner wagt es abzudrücken. Die Kugel, aus Coles Waffe prangt in der metallenen Wand. Nicht in Daris. Er ist ausgewichen. Keiner weiß wie er das geschafft hat. Alles ging viel zu schnell. Und jetzt spaziert er seeleruhig über die großen aufgestapelten Kisten, in denen wahrscheinlich einmal irgendwelche Gegenstände transportiert worden waren. Doch jetzt dienen sie Daris als Pult. Als Richterpult. Immer noch hält er den Hebel in der Hand. Sein grinsen erstirbt und er legt ihn um. Ein leises Geräusch ist zu hören. Fast wie ein Summen. Cole sieht sich panisch um. Dann erblickt er es. "BOMBE!!!", brüllt er. Doch das explodierende TNT übertönt ihn. Sekunden schnell steht die Halle in Flammen. Körperfetzen fliegen durch die Gegend. Entgeistert sieht Hel auf. Etwas knallt ihm direkt vor die Füße. Er starrt immer noch zur Halle, doch dann dreht er seinen Kopf. Vor ihm liegt Cole. Fein in Einzelteile zerstückelt. Blutleer. Auf dem Flug hierher hat er alles verloren. Nur seine Augen sind noch intakt. Sie starren Hel an. Mit einem Ausdruck von Sterbensangst in den Augen. Hel zuckt. Dann bricht er zusammen und verlier das Bewusst sein. Wie sollte er so etwas aushalten? Sein bester Freund, lag hier vor ihm. Oder eher, dass was von ihm übrig war. Und er war schuld daran. Ja, an diesen Tag sollte er sich noch lange erinnern. Es dauerte ein paar Minuten, bis man in der Ferne die Feuerwehren der ganzen Stadt hören konnte. Schnell waren sie bei der Halle und löschten diese. Doch Daris hatte vorgesorgt. In den Kisten waren nicht irgendwelche Gräte gewesen, sondern Benzin. Lichterloh brennen die Halle und der angrenzende Wald. Die Feuerwehr ist machtlos. Sie können nur zusehen. Plötzlich fällt die Holztüre. Droht auf Hel zu kippen. Doch da, ein Schatten. Er packt den Bewusstlosen und schleudert ihn weiter weg. Hel öffnet seine Lieder. Doch alles was er erkennen kann, sind weiße, gefühlslose Augen. Es dauerte Tage, bis das Feuer sich beruhigt hatte, doch davon bekam Hel nichts mit. Er liegt in einem Krankenhaus. Sein rechtes Bein ist gebrochen. Durch den Schlag, den ihm sein Retter zugefügt hat. Sein Kopf ist leer. Fast so leer wie die Augen, die er zuletzt gesehen hat. Er weiß dass es Daris Augen waren. Doch er will es nicht wahrhaben. Ein Bericht liegt auf dem kleinen weißen Plastiktisch neben ihm. 45 Tote. Prangt in großen Roten Buchstaben auf dem grauen Papier. Alles in dieser Halle ist verbrannt. Auch die Menschen. Seine Freunde. Doch keine Spur wurde gefunden von Daris. Keine Einzige. Hel kann es sich nicht erklären. Erneut seufzt er und legt den Bericht bei Seite. ,Wie hat er es geschafft?' Es erscheint unmöglich, aus einer explodierenden Halle zu entkommen, aber scheinbar, geht es doch. Daris hat es getan. Cole nicht. Hel zuckt zusammen. Sein Herz schlägt schneller. Er hat seit der Sache, keinen Gedanken mehr an Cole verschwendet. Doch jetzt drängt er ihm sich auf. Reißt ihn in ein tiefes Loch aus Gedankenstrudeln. Er versucht zu entfliehen, doch sein Gewissen zieht ihn tiefer. Redet ihm ein, dass nur er Schuld daran ist. Kalt, ihm wird furchtbar kalt und er zittert. Langsam schließt er seine Lider und versucht sich abzulenken. Doch es klappt nicht. Vor seinem inneren Auge baut sich ein Bild auf. Ein Bild, das ihm so vertraut ist. Er sieht jemanden vor sich stehen. Kurze braue Haare, grüne Augen und ein lächeln im Gesicht, wie es nur diejenigen haben können, die eine rein Seele haben. Cole steht da und blickt auf einen Zettel. Viel mehr eine Urkunde. Er grinst: "Sieh mal Hel! Ich habe es geschafft!" Stolz präsentiert er die Urkunde, die er bei seinem Abschluss bekommen hat. "Cole Dilates hat die Ausbildung zum Polizeiobermeister erfolgreich bestanden!", steht in großen schwarzen Lettern auf dem Zettel. Hel lächelt sanft und streicht seinem Freund anerkennend übers Haar. "Sehr gut...", sagt er leise. Hel öffnet seine Augen wieder und starrt die makellos weiße Wand an. Sie ist genau so weiß, wie alles hier. Auch die Maschine, die monoton direkt neben seinem Kopf piepst, ist weiß. Das Piepen. Es erinnert Hel an den Herzschlag seines Freundes. Er konnte ihn immer hören, wenn Cole ausgepowert vor den Trainingsgeräten stand. "Sieh mal Hel!", hatte er immer gesagt, "Meine Muskeln sind größer als deine!" Plötzlich spürt der abgebrühte Polizist, wie ihm heiße Tränen die Wange herab laufen. Keiner sonst sieht es. Keiner sonst ist ihm Raum. Wenn er seinen Kopf zur linken Seite wendet und sein Spiegelbild im Fenster betrachtet, sieht er nur ein sanftes Glitzern. Aber keinen Tränen. Trotz allem spürt er es. Hel Dilates weint. Weint wegen der Schuld, die auf ihn einstürzt. Schuld die ihn zerfrisst, zerfressen wird. Er weiß nicht, das Cole ihm keine Schuld an all dem Gibt. Er weiß nicht, das Cole nur will, das er, Hel glücklich ist. Er weiß es nicht und er wird es auch nie erfahren. Erneut schließt er seine Lider. Versucht das monotone Piepen aus seinem Kopf zu vertreiben, doch es gelingt ihm nicht. Nichts wird ihm jeh mehr, gelingen. Die Tränen rinnen, heiß, kalt, immer tiefer, tiefer. Tiefer in das Loch, in das er sich selbst stürzt. Das Loch, das der Selbsthass in ihn frisst. Die Tränen rinnen schneller, er findet keinen Ausweg. Träumt sich weg, weit weg. Doch es funktioniert nicht. Er ist immer noch hier. Immer noch in dem kleinen Krankenzimmer. Er hat kein Ziel mehr vor Augen. Wünscht sich den Tot. Nein, er wünscht sich nur noch eines, Cole sagen, das es ihm unendlich Leid tut. Aber Cole wird es nie hören. *Cole ist tot! Cole kann gar nichts mehr hören!* Diese Gedanken drängen sich ihm in den Kopf. Er schüttelt diesen. Will es nicht hören. Will gar nichts mehr hören. Er will zu Cole, will nicht alleine hier bleiben. Die Tränen rinnen weiter und befeuchten sein Kopfkissen. Seine Augen öffnet er wieder. Starrt zu dem Fenster, das nicht weit entfern von ihm ist. Immer und immer wieder hört er Coles letzten Satz. "Hel? Gehen wir jetzt rein...?" Langsam erhebt er sich. Sitzt aufrecht im Bett und starrt zu der glasigen Scheibe. Regentropfen trommeln daran und spielen ein leises Lied. Ein Todeslied. Der Polizist steht auf und taumelt etwas. Sein Bein tut weh, aber es interessiert ihn nicht. Seine Augen sind leer. Fast so wie die, die er als letztes gesehen hatte. Daris Augen. Er geht einen Schritt. Der Gips kracht. Man hört es, aber Hel nimmt es nicht wahr. Sein Blick ist fixiert auf das Fenster. Seine Pupillen verfolgen die Tropfen, die in einem immer schneller werdenden Rhythmus daran klopfen. Er geht noch einen Schritt. Diesmal muss er sich an der Wand halten. Er kratzt die weiße Farbe ab und spürt sie unter den Fingernägeln, aber er nimmt es nicht wahr. Das Fenster kommt immer näher. Er hebt seine rechte Hand. Betrachtet sie lange mit dem Tränenverschleierten Blick und greift dann an den Fensterhebel. Mit Bedacht zieht er ihn herunter. Das Fenster springt auf, wie wenn es auf ihn gewartet hätte. Kalte Tropfen prallen ihm ins Gesicht und vermischen sich mit seinen heißen Tränen. Er will nicht mehr leben. Nicht mit der Schuld, Cole auf dem Gewissen zu haben. Wie in Trance steigt er auf das marmorierte Fensterbrett und starrt hinaus. Der Nachthimmel ist bewölkt, kein Stern ist zu sehen. Der Mond versteckt sich, er will es nicht sehen. Will nicht immer Zeuge von solchen Taten sein. Hel sieht auf. Er sieht etwas. Eine Gestalt vor sich. Der kühle Wind fährt durch seine Haar. Verwedelt die Strähnen etwas. Wasser rinnt an seiner Haut herunter und er sieht tatsächlich jemand vor sich stehen. Er blinzelt um seinen Blick zu klären. Vorsichtig streckt er die Hand aus. Die Person, die vor ihm in der Luft steht, wendet ihm den Rücken zu. Langsam dreht er sie zu sich herum. "Hallo Hel...", flüstert eine Stimme leise und der Polizist zuckt zusammen. "C...Cole...?"; fragt er leise und zieht seine Hand zurück. Der Geist in der Luft dreht sich herum und lächelt. "Komm zu mir Hel...", flüstert er weiter. Hel nickt. Geht einen Schritt. Verliert den Boden unter den Füßen, versucht verzweifelt sich am Fensterbrett zu halten, doch es ist zu spät. Der kalte Regen prescht auf ihn nieder. Versucht ihn runter zu reißen. Und er gewinnt. Hel schafft es nicht mehr. Sein Körper hängt in der Luft. Immer tiefer geht der Flug, in dem der Wind mit Hel, wie mit einem Spielzeugmenschen spielt. Immer näher kommt der Boden. Der 10. Stock. Der 5 Stock. Ein leises knacken ist zu hören, als Hels Flug abrupt auf dem nassen Betonweg endet. Ein letztes Mal zuckt sein Körper. Er spürt wie seine Rippen zerbersten und sich in seine Lunge und sein Fleisch bohren. Er will schreien, doch sein Mund bleibt stumm. Blut strömt auf den Boden. Vermischt sich mit dem Wasser und verschwindet in einem nah gelegenen Gullydeckel. Ein letzter Atemzug kommt auf Hels Lunge. Dann schließt er langsam die Augen. Er ist tot. *Ruhe in Frieden* Doch er wird niemals vergessen, was er als allerletztes gesehen hat. Eine Fratze mit strahlendweißen Augen und einem Grinsen im Gesicht, das sogar die Hölle erfrieren würde. Daris steht im Regen. Seine Kleidung ist durchnässt. Sein Körper zittert. Aber nicht er. Nein, er nicht. Er steht einfach nur da und starrt auf den Boden. Sein Blick ist getrübt. Rote Farbe fließt an seinem Auge entlang. Die Todesfarbe. Er zuckt und wendet sich ab. Will nicht mehr auf den Körper starren, der leblos vor ihm liegt. Will den Toten mit seinem irren Blick in den Augen, nicht mehr sehen. Er wollte es nicht. Wollte Hel nicht so sehen. Aber jetzt war es zu spät. Der Polizist lag hier. Atmete nicht mehr. Seine Knochen waren zerbrochen. Und er durfte Cole niemals wieder sehen. Das war Daris klar, aber bestimmt nicht Hel. ,Selbstmord...', dachte Daris und schloss die Augen. Zum ersten Mal zeigte er Emotionen und das vor einer Leiche, in der dunkelsten und kältesten Nacht, die es je gegeben hat. ,Selbstmord ist eine der 7. Todsünden...' Er weiß es, aber Hel nicht. Er weiß auch, das Hel dafür im Höllenfeuer schmoren müsste. Aber Hel, weiß es nicht. Daris seufzt leise und wendet sich ab. "Warum hast auch du gelogen...?", fragte der schwarzhaarige leise den toten Körper vor sich. Aber Hel antwortet nicht. Er kann es nicht! "Hättest du nicht gelogen, würdest du jetzt noch leben..." Mit diesen Worten geht er einen Schritt in Richtung der hell erleuchteten Stadt. Das Krankenhaus war weiter weg. Nicht direkt im Stadtgeschehen, deswegen fiel auch niemandem, der Selbstmord auf. Und auch keiner bemerkte Daris, der nachts durch die Gassen schlich, auf der Suche nach... Freiheit! Würde ihn je, jemand bemerken? ~Fin - for now~ By Kai Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)