Ein Püppchen für die Liebe von Rebi-chan ================================================================================ Kapitel 3: "Gedankenspiele" --------------------------- Titel: Ein Püppchen für die Liebe Teil: 3/7 Autor: Rebi Serie: Hikaru no Go Disclaimer: Die Charaktere gehören mir nicht! Ich habe sie mir nur geliehen und werde sie nach Vollendung dieser FF wieder zurückgeben (oder auch nicht, mal sehen xD) Rating: PG12 Warnung: - Genre: Shounen-Ai, Zucker Widmung: Für Chaosdiebin ^-^ Danke fürs Betalesen *ggg* Ein Püppchen für die Liebe -Kapitel 3: "Gedankenspiele"- Nach dem Essen spielten sie die Partie zu Ende. Hikaru verlor mit nur 1 Moku Unterschied. Er war dennoch zufrieden mit dem Ergebnis, schließlich war es gar nicht einfach gegen Akira zu gewinnen. Erst am Nachmittag verabschiedete sich der Dunkelhaarige von der ganzen Familie, lächelte Hikaru dann an. "Treffen wir uns übermorgen dann wieder im Go Salon?", fragte er. "Ich werde jedenfalls da sein...", meinte er und hoffte, dass der andere zusagen würde. Er war verdammt glücklich darüber, dass er den halben Tag und die Nacht mit seinem heimlichen Angebeteten verbringen durfte. Diese Gelegenheit würde sich wohl nie wieder bieten also beschloss er, seine Erinnerungen nie zu vergessen. "Hm... gern. So um vier?" "Super! Dann also bis übermorgen!", rief er und winkte kurz, ehe er schließlich die Straße entlang lief. Hikaru blickte ihm noch hinterher, schmunzelte leicht und streckte sich dann. Er fand, es war eine schöne Party gewesen. Sie war zwar nicht lange gegangen, doch er hatte mit seinen Freunden zusammen sein können. Das Highlight war aber dennoch, dass der Dunkelhaarige sich schließlich so gehen hatte lassen. Er hatte ihn noch nie so gesehen und fand es sehr erfrischend, dass er nicht mehr so sehr an seine Erziehung festgehalten hatte. Diese Erinnerung würde er nie vergessen, dafür war sie viel zu schön. Zufrieden ging er wieder in sein Zimmer, räumte noch etwas auf und ließ sich dann auf sein Bett fallen. Verträumt blickte er auf die Seite, auf welcher Akira geschlafen hatte. Hikaru mochte den anderen schon seit längerer Zeit sehr, doch er war irgendwie immer zu schüchtern gewesen, irgendetwas zu sagen. Die Party gestern war aber eine Gelegenheit, die sich wohl so schnell nicht wieder ergeben würde. So war er Akira näher gekommen ohne dass dieser Verdacht geschöpft hatte. Es war schön gewesen, mit dem anderen einfach zu kuscheln und zu lachen. Mit diesen schönen Erinnerungen döste er ein und begann zu träumen. Er und Akira saßen auf einer Wiese an einem See und unterhielten sich, bis der Jüngere sich zu ihm beugte und ihn zärtlich küsste. Unwillkürlich wurde der Junge mit den schwarzblonden Haaren wieder wach, blickte sich um und seufzte. /Schade... wenn es doch nur wahr werden würde.../, dachte er und rollte sich auf seinem Bett zusammen. /Es wäre so schön... Aber... vermutlich würde er es eh nie tun oder zulassen, dass ich so etwas tue... Dabei... was ist schon dabei? Wenn man sich doch mag.../ Mit einem Kopfschütteln wies er diese Gedanken jedoch zurück und setzte sich auf. Mit einer fließenden Bewegung schnappte er sich das Buch, welches er sich vom Go Institut ausgeliehen hatte, suchte eine Partie heraus und spielte diese nach. ~ + ~ Akira dachte auf dem gesamten Heimweg über Hikaru nach. /Shindou... er war so nett zu mir... ob es vielleicht doch etwas werden könnte mit uns? Oh Himmel, ich wage kaum, mir so etwas vorzustellen... Das wäre... das wäre wunderbar.../, dachte er und lächelte vor sich hin. "Aber..." /Aber was ist, wenn er nur mit mir gespielt hat? Wenn... wenn er mich eigentlich gar nicht so mag wie ich ihn? Wenn er... wenn er nur eine Gelegenheit gesucht hatte um mich bloß zu stellen... Könnte das sein? Ich würde es nicht ertragen... und ich will es nicht glauben! Nein, Shindou ist nicht so einer.../ Er schüttelte den Kopf, stieg dann die Treppen zur U-Bahn-Station hinunter. ~ + ~ Zwei Tage später sprang Akira bereits früh morgens aus dem Bett. Heute würde es wieder soweit sein. Heute würde er Shindou endlich wieder sehen. Gut gelaunt lief er zuerst ins Badezimmer und dann zu seinen Eltern hinunter ins Esszimmer, die gerade am Frühstücken waren. Nach einem ,Ohayo!' setzte er sich zu ihnen und begann zu essen. "Nanu? Da hat jemand aber sehr gute Laune", bemerkte der Meijin lächelnd und trank einen Schluck Tee. "Hm... natürlich. Heute ist doch ein wunderbarer Tag! Da kann man doch nur gut gelaunt sein, oder?", erwiderte Akira und lächelte leicht. Irgendwie fiel es ihm seinen Eltern gegenüber schwerer zu lächeln. Bei Hikaru war er die ganze Zeit am Lächeln ohne dass es ihn störte. "Da hast du Recht. Ach, Akira. Nachher kommt einer der Reporter von ,Weekly Go' vorbei und möchte ein Interview mit mir machen. Er hat auch nach dir gefragt und würde sich freuen, wenn du dabei wärst um ebenfalls ein paar Fragen zu beantworten", meinte sein Vater und lächelte. "Oh, natürlich. Solange ich heute Nachmittag dann frei habe, ist es mir recht." "Aber selbstverständlich. Es wird nicht lange dauern, ich verspreche es dir." Akira nickte, aß sein Brötchen auf und trank seinen Kakao aus. "Ich bin oben in meinem Zimmer. Würdet ihr mich rufen, wenn dieser Reporter hier auftaucht?", bat er und lächelte. "Ich hole dich dann", versprach ihm seine Mutter und lächelte ihn an. Akira bedankte sich und lief dann wieder hinauf in sein Zimmer um dort noch etwas Go zu spielen. Am späten Vormittag klopfte schließlich seine Mutter an der Tür. "Akira? Der Reporter ist da", teilte sie ihm mit und nickte ihm aufmunternd zu. Der junge Pro nickte, ging nach unten und gesellte sich zu seinem Vater. Er beantwortete die Fragen des Reporters, sah aber immer wieder unruhig auf die Uhr. "Warum bist du denn so unruhig?", wollte sein Vater schließlich wissen, als der Reporter bereits gegangen war. "A..no...", murmelte der Junge und kratzte sich leicht am Hinterkopf. "Ist es jemand, den du magst?", fragte der Meijin und lächelte. Akira nickte leicht. "Ja... sehr sogar..." "Warum bringst du ihn nicht einfach mal mit?", schlug er vor. Der junge Pro blinzelte. "Woher..." "Deine Mutter ist nicht blind... Sie hat die Puppe bei dir gefunden... Hast du sie von ihm bekommen?" Verlegen senkte er den Kopf, schüttelte den Kopf. "Nein... Wenn er es wüsste... dann würde er wohl nichts mehr von mir wissen wollen....", meinte er traurig. Eigentlich war es ihm recht peinlich mit seinem Vater über so etwas zu reden, doch er konnte nun auch nicht einfach aufstehen und gehen. "Es ist Shindou-kun, nicht wahr?" Der Dunkelhaarige nickte wieder leicht. "Ja..." "Lad ihn doch wirklich einfach mal zu uns ein", nickte Kouyo und lächelte seinen Sohn an. "Wenn du ihn so gern hast, dann kann es nur gut sein." "Ich... ich verstehe nicht, wie du das so gelassen nehmen kannst....", meinte Akira schließlich leise. "Es ist überhaupt nicht normal, wenn man als Junge einen Jungen lieb hat..." "Akira... Du bist mein Sohn und ich liebe dich egal, ob du jetzt ein Mädchen oder einen Jungen liebst", erklärte der Ältere und legte ihm eine Hand auf die Schulter. "Also Kopf hoch. Deine Mutter sieht das mit Sicherheit genauso." Blaue Augen strahlten ihn an, als der Junge nickte. "Danke. Es tut gut zu wissen, dass man nicht die ganze Welt gegen sich hat", lächelte er und stand auf. "Ich... wollte mich später mit ihm treffen... Ist es ok, wenn ich ihn aufs Wochenende zu uns einlade?" "Sprich das doch bitte mit deiner Mutter ab. Du weißt, dass ich am Wochenende vermutlich in China bin." "Oh... wie konnte ich das nur vergessen. Ist in Ordnung, aber wird Mutter dich dann nicht begleiten wollen?" "Sie hat sich noch nicht entschieden, aber frag sie doch am besten selbst." Der junge Pro nickte, verbeugte sich leicht und verließ dann das Zimmer, machte sich auf die Suche nach seiner Mutter. Diese fand er dann schließlich auch in der Küche. "Mutter? Wirst du mit Vater nächstes Wochenende nach China reisen?", fragte er leise und lächelte sie an. Seine Mutter blickte auf. Sie hatte die gleichen hellblauen Augen wie ihr Sohn. "Ja, ich denke schon. Können wir dich denn auch alleine lassen?" "Ich bin kein kleines Kind mehr... Aber ich wollte eigentlich wissen, ob ich jemanden über das nächste Wochenende hierher einladen kann. Hast du etwas dagegen? Vater meinte, ich solle es mit dir besprechen." Lächelnd lehnte sich seine Mutter an die Küchenzeile und sah ihren Sohn an. "Ich weiß, dass du kein kleines Kind mehr bist und vertraue dir unser Haus gerne an. Und natürlich kannst du jemanden einladen", erwiderte sie mit einem Lächeln. Überglücklich fiel er ihr um den Hals, bedankte sich überschwänglich und hüpfte dann zu sich hinauf ins Zimmer. Er nahm sich vor, dass er Shindou später sofort fragen würde und er hoffte, dass er das Angebot annehmen würde. Vielleicht war dies die Gelegenheit, dass sich beide wieder etwas näher kamen. Er musste es versuchen, zumal ihm sein Vater den Rücken stärkte. In windeseile hatte er sich umgezogen. Ein weißes Top, das recht eng anlag, schließlich war es draußen noch sehr warm und eine lange Hose. Er betrachtete sich im Spiegel, nickte sich dann noch einmal zu und schnappte sich seinen Mantel, verabschiedete sich schnell, da er noch ins Go Institut wollte, ehe er sich mit Hikaru traf. Sein Aussehen war ungewohnt und so erregte er im Institut auch mehr Blicke als gewohnt. Kurz verzog er sich in dem kleinen Archiv mit den vielen Kifu, suchte sich einige heraus und nahm sie mit zum Hausmeister, fragte ihn freundlich, ob er sie sich ausleihen durfte. Natürlich wurde ihm dies nicht verwehrt und bereits nach kurzer Zeit verließ er das Institut wieder und machte sich auf den Weg zum Go Salon. ~ + ~ Hikaru stand vor seinem Kleiderschrank und wusste nicht, was er anziehen sollte. Er hatte zwar noch etwa zwei Stunden Zeit bis er sich mit Akira im Go Salon treffen wollte, doch wenn er nicht wusste, was er anziehen sollte, dann war das ein echtes Problem für ihn. Seufzend schob er die Kleiderbügel beiseite, die mit den Sachen beladen waren, die er auf keinen Fall anziehen wollte. Er wollte etwas anderes als sonst. Vielleicht mal etwas Einfarbiges ohne eine Zahl vorn oder hinten drauf. Suchend kroch er fast in den Schrank, fand dann endlich ein T-Shirt, das vollkommen in einem hellen gelb gehalten war und nirgends eine Zahl aufgedruckt hatte. Der Junge nickte, legte das Shirt auf sein Bett und sah sich nun nach einer passenden Hose um. Er fand schließlich eine Jeans, deren Beine an den Knien abgeschnitten waren und recht eng anlagen. Er war aufgeregt. Warum wusste er selbst nicht so genau, aber er war aufgeregt. Vielleicht, weil er später Akira endlich wieder sehen würde. Vielleicht aber auch, weil er sich seiner Gefühle zu dem anderen etwas sicherer geworden war. Seufzend ließ er sich auf sein Bett fallen, begann sich dann langsam umzuziehen und betrachtete sich im Spiegel. Es sah sportlich aus. Das Shirt lag eng an und betonte seine schlanke Figur. Ob er so Akira gefallen würde? Oder mochte dieser lieber Anzug und Krawatte wie er selbst immer oder zumindest fast immer trug? Plötzlich fiel ihm auf, wie wenig er über den anderen überhaupt wusste. Vielleicht sollten sie sich einfach einmal zusammensetzen und über alles zu sprechen. Aber dann würde er wohl oder übel auch über Sai sprechen müssen. Die Lage war einfach zu verzwickt. Zum einen wollte er mehr von Akira wissen, zum andern aber wollte er nicht über den Geist sprechen. Seufzend ließ er den Kopf hängen, streckte sich dann aber und beschloss sich schon jetzt auf den Weg zum Salon zu machen. Er konnte sich ja Zeit lassen und ein wenig durch den Park spazieren. Kurz rief er seiner Mutter ein ,Tschüß, ich geh zum Go Salon!' zu und war dann auch schon aus dem Haus. Gedankenverloren schlenderte er die Straße entlang, machte dann einen Umweg und lief durch den Park. Was würden seine Eltern überhaupt sagen, wenn sie wüssten, dass er nicht ganz normal war? Würden sie ihn rauswerfen? Seine Mutter wäre sicher geschockt, aber bestimmt würde sie es überstehen und dann hinter ihm stehen. Sein Vater? Nun ja... Sein Vater bekam kaum etwas mit was sich in der Familie abspielte, da er kaum zu Hause war... Er ging morgens sehr früh und abends kam er sehr spät nach Hause. Nur am Wochenende war er zu Hause. Wie er reagieren würde, das wusste der Schwarzblonde nicht. Er bemerkte gar nicht, wie die Zeit verflog, als er schließlich eine Uhr schlagen hörte und zusammenzuckte. "Mist! Ich bin zu spät!", rief er aus und begann zu rennen. ~ + ~ Vollkommen außer Atem kam er schließlich 10 Minuten zu spät. Akira wollte schon glauben, dass er versetzt wurde, als Hikaru endlich durch die Tür trat. Erleichtert lächelte der Jüngere, räumte die Go-Steine vom Brett und lehnte sich zurück. Wie immer grinste Ichikawa-san Hikaru an und verlangte die übliche Spielgebühr. Diese wurde auch sofort und kommentarlos bezahlt. "Ist Touya irgendwo?", fragte der Schwarzblonde und sah sich um, entdeckte ihn dann schließlich in einer dunklen Ecke. "Ah, hat sich erledigt", lächelte er dann auch schon und ging zu ihm. "Hi... Tut mir leid, dass ich zu spät bin. Ich war noch spazieren und hab die Zeit vergessen....", meinte der Ältere während er sich zu Akira an den Tisch setzte. "Kein Problem, obwohl ich dachte, du versetzt mich." "Das würde ich niemals tun! Jedenfalls nicht ohne triftigen Grund. Kannst du mir verzeihen?", fragte er und setzte einen Hundeblick auf. Akira lächelte leicht. "Hab ich doch bereits, also brauchst du jetzt auch nicht so zu gucken." Erleichtert zog der Hikaru nun endlich seine Jacke aus, hängte sie hinter sich über die Stuhllehne und setzte sich wieder richtig und entspannt hin. Erst jetzt hatte er Gelegenheit, sich den anderen genauer anzusehen. Er war überrascht, ihn mal in solchen Kleidungsstücken zu sehen, dass er unwillkürlich lächeln musste. "Was ist so witzig, dass du lächeln musst?", fragte der Jüngere. Er hatte Hikaru schon gemustert, als dieser zu ihm gekommen war. Er gefiel ihm besser als sonst. "Nichts Wichtiges. Ich finde nur, dass dir diese Klamotten stehen", erklärte er und deutete aufs Goban. "Spielen wir eine Runde?" Akira war rot geworden. /Es gefällt ihm!/, schoss es ihm durch den Kopf und er musste einfach lächeln. "Äh... wie? Oh, natürlich. Lass uns spielen!", meinte er dann und straffte die Schultern. Hikaru freute sich, versuchte diesen wahnsinnig süßen Anblick des anderen in sein Gehirn zu brennen. Wer wusste schon, ob er so etwas jemals wieder sehen würde. Wie immer begannen sie mit Nigiri und legten damit fest, dass der Schwarzblonde anfangen durfte. Konzentriert spielten sie die Partie durch. Wie immer wurde es sehr knapp und am Ende hatte Hikaru mit 0,5 Moku gewonnen. Zufrieden lächelte er Akira an, welcher ebenfalls zufrieden mit dieser Partie war. "Du wirst immer besser. Bald wirst du mich haushoch schlagen...", lächelte er. "Nein, das glaube ich nicht. Vorher wirst du auch wieder besser werden und dann habe ich es wieder nicht leicht gegen dich. Außerdem glaube ich, dass du immer besser sein wirst als ich." Der Dunkelhaarige schüttelte den Kopf. "Keiner in unsrem Alter kann mich schlagen. Nur du. Und deshalb werde ich dich immer als Rivalen sehen. Auch wenn ich hoffe, dass wir auf der privaten Ebene weniger Rivalen und mehr Freunde werden...", meinte er leise. Der Ältere sah ihn an, freute sich dann. "Ich glaube, das schaffen wir sehr gut. Schließlich möchten wir beide das gleiche." Zwei blaue Augen glitzerten ihn an, als Akira den Kopf hob und ihn überrascht ansah. "Ist das dein Ernst?" "Mein voller Ernst", bestätigte der Schwarzblonde. Akira strahlte mit einem Mal, wollte schon seinem Instinkt folgen und aufspringen, nur um dann auf Hikarus Schoß Platz zu nehmen, doch sein Verstand sagte ihm, dass er es besser lassen sollte, wenn er nicht alles kaputt machen wollte. Hikaru lächelte, stand dann auf. "Was hältst du davon, wenn wir uns jetzt noch einen schönen Abend machen? Wir könnten irgendwo etwas essen gehen und dann vielleicht durch den Park spazieren." Akira hielt dies für eine gute Idee, auch wenn er den anderen mit seinem überdurchschnittlich großen Appetit neckte. Lachend verließen sie schließlich den Go Salon und steuerten eines der unzähligen Restaurants an, die es im Umkreis von wenigen hundert Metern gab. Während des Essens redeten sie kaum, doch danach plauderten sie über dies und jenes. Akira erzählte, dass er nicht nur Go spielte, wie jeder Außenstehende vermuten würde. Er ging auch sehr gern ins Schwimmbad oder ans Meer. Hikaru freute sich wieder eine Gemeinsamkeit bei ihnen beiden festgestellt zu haben. Erst als es schon recht spät war, verabschiedeten sie sich voneinander. "Ach ja, Shindou?" "Hm? Was denn?", fragte Hikaru und sah den anderen überrascht an. "Ano... Meine Eltern sind übers Wochenende nicht da... Und... ich hab sturmfrei... Also... ich dachte... vielleicht könntest du ja... bei mir übernachten solange...", stotterte er und wurde leicht rot. Dieses Angebot konnte man zweideutig auslegen und er hoffte, dass der andere nun nicht das Falsche von ihm dachte. Dieser dachte aber keineswegs das Falsche, sondern lächelte erfreut. "Ich komme gerne und leiste dir Gesellschaft. Wann soll ich denn vorbei kommen?" Wieder wurde er von zwei blauen Augen angefunkelt. "Freitagabend, wenn du möchtest Meine Eltern fahren zwar erst am Samstagmorgen, aber ich glaube, mein Vater möchte vorher noch gern eine Partie Go mit dir spielen." Hikaru lachte leise. "Ok, dann komme ich am Freitagabend. Ach ja... sehen wir uns die Woche noch einmal oder hast du zuviel zu tun?" Bedauernd schüttelte Akira den Kopf. "Ich habe leider viele Termine... Aber wenn es sich einrichten lässt, dann schaue ich im Institut vorbei. Du hast doch übermorgen ein Spiel, nicht wahr?" Der Ältere nickte. "Ja, übermorgen... Schade eigentlich, dass wir uns sonst nicht mehr sehen werden, aber ich freue mich schon aufs Wochenende", lächelte er und trat an den anderen heran. Leicht umarmte er ihn, hoffte, dass er nichts falsch machen würde und löste sich dann wieder. Akira war rot geworden, hatte sich aber leicht in die Umarmung gelegt und es genossen, lächelte den anderen nun an. "Dann also bis Freitagabend Ich freu mich auch." Der schwarzblonde Junge war erleichtert, dass der Jüngere wohl nichts gegen diese Berührung gehabt hatte und nickte lächelnd. "Ja, also bis dann! Ich muss jetzt los, sonst gibt's Ärger mit meiner Mutter", grinste er, winkte noch einmal und lief dann in die eine Richtung davon. Akira lächelte verzückt, sah ihm hinterher und wartete, bis er um eine Ecke gebogen und somit aus seinem Blickfeld verschwunden war. Er hatte sich endlich getraut ihn zu fragen. Schon den ganzen Nachmittag über hatte er sich den Kopf zerbrochen, wie er es am Besten ausdrücken konnte ohne gleich schief angeschaut zu werden. Langsam machte er sich nun auf den Weg nach Hause. ~ + ~ "Wie war dein Tag?", fragte der Meijin bei ihrem allabendlichen Spiel. Akira lächelte. "Er war schön... Ich habe mich gut amüsiert und Shindou hat zugesagt. Er kommt am Freitagabend..." Der Ältere nickte. "Das ist gut. Meinst du, du könntest ihn mir dann mal ausleihen für eine Partie? Ich möchte gern selbst erfahren, wie stark er jetzt bereits ist." Der Dunkelhaarige wurde rot. "Vater!", grummelte er leise. "Er ist nicht mein Eigentum... Also musst du ihn schon selbst fragen... Im Übrigen habe ich ihm aber schon angekündigt, dass du ihn wohl dann vor das Goban zerren wirst, wenn er hier ist." "Du Schlingel...", schmunzelte sein Vater und setzte einen weiteren Zug. Akira hatte sich immer gut mit seinem Vater verstanden, doch ihm war nie aufgefallen, dass man sich so gut mit ihm unterhalten konnte. Er war immer so ernst gewesen. Dass er sich nun aber einen Scherz erlaubte und seinen eigenen Sohn erröten ließ, das hätte wohl keiner von ihm erwartet. Sie scherzten noch ein wenig, bevor Akira schließlich müde ins Bett fiel und von seinem Angebeteten träumte. Das Püppchen hatte er wie immer sanft in der Hand. -Kapitel 3 ENDE- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)