Saiyuki von abgemeldet (It's A long Way Going Down) ================================================================================ Kapitel 8: »Speak When Spoken To« -Kapitel 63 --------------------------------------------- »Speak When Spoken To« -Kapitel 63 Rieko öffnete die Zimmertür und sah sich Gojo gegenüber: „Hallo, schöne Frau!“, er legte den Arm um sie, trat ein und fügte hinterher, „Wo ist denn Suki?“ Rieko lächelte ihn an und deutete auf den Balkon. „Tut mir leid, es ist ja nicht so, dass ich dich nicht mag, aber Suki… wie soll ich sagen…“ „Ich weiß schon was du meinst….“, grinste sie weiter. Er zwinkerte ihr zu. Mit einem geräuschvollen Rauschen öffnete und schloss sich die Balkontür und Suki gesellte sich zu ihnen. Als sie Gojo erblickte, warf sie ihm ein verführerisches Lächeln zu. Er ließ von Rieko ab und setzte sich neben Suki aufs Bett, wo er dann dezent näher rückte und ohne lang zu Fackeln eine Hand auf ihrem Bein und die andere auf ihrer Taille platzierte. „Was haltet ihr von ner Runde Mah Jongg?“, er sah Suki tief in die Augen, „So, zum besser Kennen lernen?!“ „Immer doch.“ „Wir haben auch Bier.“, richtete er sich nun auch an Rieko, welche zustimmend nickte. Suki immer noch im Arm haltend führte Gojo sie zu seinem Zimmer, wo der Rest sich auch schon um einen Tisch versammelt hatte. Hakkai nippte an seinem Bier, Goku aß immer noch (oder schon wieder) etwas und Sanzo lehnte rauchend an der Wand. „Seht mal, wen ich gefunden habe.“, verkündete Gojo. Zwei der Anwesenden begrüßten sie mit Freundlichkeit, doch bei Sanzo trafen sie wie gewohnt auf Ignoranz. „Du rauchst zu viel!“, begrüßte Rieko ihn und nahm auf dem freien Kissen zwischen dem Priester und Hakkai Platz. „Und du strapazierst meine Nerven.“ Goku schüttete die Spielsteine aus und sah erwartungsvoll in die Runde. „Kann’s losgehen?!“, forderte er Gojo auf, der mehr an Sukis Lippen als an Mah Jongg interessiert zu sein schien. „Kann mal einer hier ein Fenster aufmachen oder den Priester unter die Dusche schicken, denn es riecht immer noch nach Fisch.“ Suki erntete ein herzhaftes Lachen Gojos. Selbst Hakkai konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Aus Sanzos Richtung folgten unzählige Flüche, die Suki gänzlich überhörte und sich eine Zigarette anzündete. Die Raucher der Runde taten ihr gleich. Klappernd bauten sie die Spielsteine auf, und begannen die erste Runde, während die beiden Turteltauben die Auszeit sinnvoll nutzten, indem sie das sich näher Kennen lernen vertieften. „Hey, Äffchen, wirf doch mal was Bier rüber!“ Mürrisch tat Goku wie ihm geheißen und trank selbst eine Dose nach der anderen aus. Sanzo und Hakkai beobachteten ihn misstrauisch. Sie wussten nur zu gut, dass er keinen Alkohol vertrug. Im weiteren Spielverlauf machte Goku immer noch keine Anstalten, seinen Alkoholkonsum einzustellen. Durch seine mittlerweile ziemlich glasigen Augen schielte er auf die Steine hinab und versuchte sich irgendwie zu konzentrieren. Sanzo schüttelte nur den Kopf und nippte seinerseits ebenfalls am Bier, während Goku nur noch halb auf der Tischplatte hing. „...ägypteeenn…“, murmelte er vor sich hin und sah sich anscheinend nach weiterem Hochprozentigem um „Was meint er?!“, fragte Rieko nach und beendete ihren Spielzug. „Ob hier jemand einen ausgibt...“, übersetzte Hakkai trocken und ärgerte sich über seine schlechten Spielsteine. „Aha….“ „Einfach ignorieren…“, ertönte es von einem sehr in das Spiel vertieften Sanzo. „Ron!“, lallte Goku plötzlich triumphierend, „Da..mit habsch… ge..won..nen. Mah-Jongg!“ „Geht das schon wieder los…“, stöhnten Hakkai und Sanzo gleichzeitig auf. „Du spielst gut!“, sagte Rieko und nippte an ihrem Bier. „Ich krieg zuviel, wenn der dumme Affe schon wieder n Siegeszug hat…“, murrte nun auch Gojo vom Bett aus, auf das er sich zusammen mit Suki verzogen hatte und beide nun schon die dritte Dose Bier intus hatten. Auch der Alkoholpegel beim Rest der Delegation war im Spielverlauf deutlich gestiegen. Der Einzige, der noch relativ nüchtern schien, war Hakkai, der gelassen einen Schluck Sake nach dem anderen nahm. „Wie viel verträgst du eigentlich?“, fragte Rieko ihn herausfordernd. „Das willst du nicht austesten.“ „Traust dich wohl nicht, was?!“ Als Antwort schob er ihr ein volles Glas Sake hin, was sie in einem Schluck leerte. Ebenso das nächste und das übernächste… Doch Hakkai wollte einfach nicht betrunken werden und so unterbrach Rieko das Trinkspiel, um sich die Haare zu einem langen Zopf zu flechten. „Wolln wir nu nomma spieln…?“, lallte Goku und war eingeschlafen, bevor er die Antwort hätte hören können. „Na toll….!“, begeistert verfrachtete Sanzo ihn auf das noch freie Bett, wo sich Goku zufrieden in die Bettdecke einrollte. Er setzte sich zurück an den Tisch und sein Blick blieb an Riekos Ohrringen hängen, in denen sich in diesem Moment das Licht reflektierte. „Deine Ohrringe kommen mir bekannt vor…“ Im Zustand zunehmender Trunkenheit war es für Rieko nicht mehr so leicht nach ihrem Ohrring zu tasten, was ihr nach einigen Versuchen gelang und sie an ihm herumspielte. „Die sind von Kogaiji!!!!“, rief Suki- ebenfalls sehr angetrunken- zu ihnen herüber, „Ihrem Ex!!!!“ Rieko warf ihr einen wütenden Blick zu und Suki kuschelte sich näher an Gojo, der allerdings, wie Hakkai und Sanzo, ziemlich sprachlos zu Rieko starrte. „Du warst mal mit Kogaiji zusammen????!!!!“, fragte Gojo noch immer sprachlos über den Fakt, dass sie mal die Freundin von ihrem „Widersacher“ war. „Na ja… Zusammensein konnte man das nicht nennen…“, antwortete sie leicht verlegen wurde aber sofort wieder von Suki unterbrochen: „Das war mehr so ne rein körperliche Beziehung…stimmt’s, Rieko?“, sie begann zu kichern und bemerkte den erneuten tadelnden Blick ihrer Freundin nicht mehr. „Aber das geht euch alle nichts aaaaaan….“, lallte Rieko und trank die Dose Bier aus. „Wie lange hat es denn gehalten?“, erkundigte sich Hakkai interessiert, doch anstatt einer Antwort knickte Rieko zusammen und schlief, den Kopf auf seinem Schoß, ein. Sanzo konnte schlagartig wieder klar denken, der ganze Alkohol schien aus seinem Blut gewichen zu sein und er blickte zu Rieko, die sich auf dem Boden zusammenrollte und Hakkais Arm näher an sich heranzog. Dieser sah ebenfalls zu ihr, doch aus dem Grund, dass ihr Zopf ihn an Kanan erinnerte. Verdrängte Erinnerungen kamen hoch. Sie hatte ihr Haar auch immer so getragen. Sanzos Zurufen holten ihn schnell in die Realität zurück. „Hm?“ „Der Abend ist hier jetzt beendet. Bringst du sie in ihr Zimmer?! Und Gojo?“, er sah sich um, konnte ihn (und Suki) nirgends erkennen, „Gut, dann ist der schon mal weg. Ich muss mit dir reden!“ „Das klingt aber ernst.“ „Ist es auch.“ Hakkai hob Rieko hoch, die dabei ein schläfriges Brummen von sich gab und er brachte sie auf ihr Zimmer zurück. Fünf Minuten kam er wieder zu Sanzo, der unterdessen, eine weitere Zigarette rauchend, auf dem breiten Fensterbrett saß und nachdenklich in die Nacht hinaus sah. „Ist Gojo noch nicht wieder aufgetaucht?“ Er schüttelte den Kopf und Hakkai setzte sich ihm gegenüber ans Fenster. „Ich vertraue ihnen nicht!“, begann Sanzo, „Ich glaube nicht, dass unser Treffen reiner Zufall war.“ „Wie meinst du das?“, auch Hakkais Misstrauen war geweckt. „Sie war Kogaijis Freundin, sie redeten von einem anderen Interessenten für das Sutra und sie haben uns die Sutren geklaut. Für mich sind das zu viele Zufälle. Ich vermute, dass sie von Jemanden beauftragt wurden, uns sie Sutren abzunehmen. Von Jemanden, der sie auch braucht. Und das ist niemand anderes als Kogaiji!“ Er zog an seiner Kippe und drückte den restlichen Stummel aus. „Das mag sein, Sanzo. Das klingt sogar sehr plausibel, aber warum sind sie dann nicht schon wieder mit den Sutren abgehauen?“ „Und das ist das, was nicht in meine Überlegung passt…“ „Verstehe…“, grübelte Hakkai, „Lass sie uns noch eine Weile beobachten. Wir müssen nun einfach noch vorsichtiger sein.“ „Wie es aussieht, kann man mal wieder nur sich selber vertrauen!“ „Wie immer also.“, lächelte Hakkai so gut es ging und sah zu Goku herüber, der es hinbekommen hatte, sich mindestens drei Mal in seiner Decke einzurollen und mehr wie ein Klumpen Stoff als wie ein Junge aussah. Kurzeitig blickte er verschlafen auf und stammelte etwas was nach opferstock klang. Hakkai grinste und sagte: „Und wie stock besoffen du bist.“ Gojo hielt Suki an der Hand und ging neben ihr im Hof des Hotels umher. Sie nahmen auf einer Band Platz und kuschelten weiter. Eigentlich war es nicht seine Art, eine Frau so lange zu umwerben, denn sonst hatte er ihnen sehr schnell und deutlich seine Bedürfnisse und Absichten mitgeteilt. Warum war es nun so anders? Denn, so wie es ihre „Signale“ verrieten, schien auch sie interessiert zu sein. Doch sie kamen nicht über dieses Stadium hinaus. Er fuhr ihr durchs lockige grüne Haar und legte die Hand unter ihr Kinn. Suki sah erstaunt auf, verstand sein Vorhaben allerdings umso schneller und lächelte zufrieden. Sein Blick wanderte abwechselnd zwischen ihren Augen und ihren Lippen hin und her. Ihre Bauchmuskeln verkrampften sich erwartungsvoll, als sie seinen konzentrierten Blick bemerkte, der bei allen Männern nur eins verheißen konnte. Doch bevor seine Lippen auch nur in die Nähe von ihren kommen konnten, bemerkte sie, dass das flaue Gefühl in ihrem Bauch nicht allein von Gojo kam, sondern, dass sich der Alkohol schlagartig meldete. Warum hatte sie ausgerechnet Bier getrunken? Sie hasste Bier! Und je mehr sie darüber nachdachte, desto übler wurde ihr. „Tut mir leid: Aber ich muss weg…“, sie küsste ihn flüchtig auf die Lippen und ging so schnell es ging auf ihr Zimmer zurück. Gojo verstand die Welt nicht mehr. Was hatte sie auf einmal? Auch er spürte ein merkwürdiges Gefühl in der Magengegend und beschloss noch etwas mehr Bier zu trinken. Er schlenderte zurück ihren Zimmern, fand sie ohne Hakkai und Mönch vor und beschloss die Taschen nach brauchbaren Getränken zu durchwühlen. Er fand sie allerdings leer vor. Dem Anschein nach, hatten sie jeglichen Tropfen Alkohol vernichtet und er musste wohl oder übel an der Bar neuen kaufen. Goku wurde erneut- dieses Mal durch Gojos Fluchen- aus dem Schlaf gerissen und rief ihm ein klägliches wirsing!! hinterher, worauf Gojo ihm zum Abschied leicht zuwinkte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)