Saiyuki von abgemeldet (It's A long Way Going Down) ================================================================================ Kapitel 4: »Dare To Move«- Kapitel 59 ------------------------------------- »Dare To Move« - Kapitel 59 Später an diesem Abend kehrten mit zunehmendem Mond allmählich die Lebensgeister in Kogaiji zurück. Er öffnete die Augen und fand sich inmitten einer Lichtung wieder. Äußerst schwerfällig versuchte er sich aufzurichten, was ihm jedoch nicht gelang, da ein stechender Schmerz, von seinem Kopf ausgehend, durch jeden Nerv in seinem Körper zuckte. Er verstand gar nichts mehr. Warum lag er hier? Die Erinnerungen waren verschwommen und je mehr er sich anstrengte nachzudenken, desto öfter und stärker kehrte der Schmerz zurück, fuhr ihm durch Mark und Bein. Wütend über seine fehlende Körperkontrolle verharrte er in seiner Ohnmacht und blieb regungslos am Boden liegen, bis der Schmerz ein wenig nachließ. Mühsam richtete er sich Zentimeter für Zentimeter auf und kam ins Sitzen, wonach auch die Erinnerungen bruchstückweise zurückkehrten und das Durcheinander in seinem Kopf nach und nach ordneten. Würde sein Schädel nur nicht so verdammt schmerzen! Kogaiji strich sich mit der Hand über den Hinterkopf und erinnerte sich an Suki, die ihn bewusstlos geschlagen hatte. Aber warum hatte sie es getan? Er wusste wieder, dass sie und Rieko ihm einen Tauschhandel vorgeschlagen hatten und dass... dass sie ein Sutra gefunden hatten...! Dann verschwamm wieder alles und unschöne Erinnerungen an Chenyi Nii und dessen Experimente folgten. Was hatte dieses Scheusal ihm angetan, dass er so dermaßen die Kontrolle über seinen Körper verloren und sogar die beiden Frauen grundlos angegriffen hatte? Rieko...wie es ihr wohl ging? Ihm fiel ein, wie viele Verletzungen er ihr und Suki zugefügte hatte, wurde durch seine schmerzenden Glieder jedoch schell wieder daran erinnert, dass auch sie nicht gerade zimperlich mit ihm umgesprungen waren. Prüfend tastete er erneut über seinen Hinterkopf und erstarrte blitzartig, als er ein Loch in seinem Nacken zu spüren bekam. Ein Loch?! Warum zum Teufel...Es war nicht sehr groß, doch umso tiefer, denn der Schmerz, der von dem diesem ausging, war noch viel schlimmer zu ertragen, als der, den ihm sein Kopf versetzte/ verursachte. Verwirrt sah er sich um und entdeckte sogleich das Metallstückchen, das ihm Suki und Rieko operativ entfernt hatten. Er drehte es zwischen seinen Fingern und ließ es angewidert wieder zu Boden fallen. Jetzt dämmerte ihm, dass Chenyi Nii ihm dieses Implantat verpasst hatte und dass er es anscheinend den beiden Frauen zu verdanken hatte, dass er es nun los und wieder Herr über seine Sinne war. Um sich Gewissheit über seinen Versuchskaninchencharakter zu verschaffen, zog er ruckartig die Jacke aus und fand das, wonach er gesucht hatte. Auf seinem linken Oberarm war noch immer der Strichcode eintätowiert. Wut kochte in ihm hoch und er schlug mit der Faust derartig fest in den Boden, dass ein Loch zurückblieb. Wie konnte ihm das nur passieren? Die wichtigere Frage war jedoch, was bezweckte dieser verfluchte Chemiker? Kogaiji war ihm immer misstrauisch gegenübergestanden, doch, dass er ihn so für seine Zwecke missbrauchen würde, hätte er nicht gedacht. Er hatte ihn die ganze Zeit unterschätzt. Kein Wunder, wenn er so unauffällig im Hintergrund agierte und immer ein Lächeln auflegte, als könne er kein Wässerchen trügen... und diese Hauspuschen... Seinen wahren Charakter versteckte er also hinter seinem Stofftier und dem schmierigen Grinsen... Das hätte er sich auch denken können, dass er eigentlich eine viel wichtigere Rolle spielt, als er dem Umfeld weismachen will. "Kogaiji-sama!!!", hörte er eine Stimme rufen. "Pass auf Yaone, er steht noch immer unter dem Einfluss von Chenyi Nii!" In der Dunkelheit zeichneten sich Umrisse von zwei Personen ab, die auf ihn zukamen. "Dokukakuji?! Yaone?!", rief er ihnen entgegen, worauf Yaone auch schon bei ihm war und ihm schluchzend in die Arme fiel. "Yaone NICHT!!!", ermahnte sie Dokukakuji erneut. "Keine Panik, ich bin wieder ganz der Alte.", sagte Kogaiji und strich ihr übers Haar. Auch sein Bruder war mittlerweile bis auf wenige Schritte herangetreten, legte aber immer noch eine misstrauische Miene auf. "Ich habe geschworen Kogaiji zu beschützen, selbst wenn ich dafür mit meinem Leben bezahle, doch woher soll ich wissen, ob du nicht immer noch eine Marionette Chenyi Niis bist?!" "Dann hätte ich euch schon längst getötet..." Yaone erschrak, doch Kogaiji hielt sie immer noch fest im Arm. Dann schob er seine Haare aus dem Nacken und ermöglichte Dokukakuji einen Blick auf seine Verletzung, "Glaubst du mir jetzt, Bruder?!" Verwirrt und entsetzt starrte dieser auf das Loch und begriff, dass Kogaiji die Wahrheit sagte. "Wie konntest du die Manipulation stoppen?", fragte Yaone. "Ich erinnere mich an einen Kampf mit Rieko und Suki, dann schlugen sie mich bewusstlos und müssen mir das Ding entfernt haben.", er deutete auf das Metallstäbchen am Boden. Yaone griff danach und betrachtete es interessiert. "Dieses Schwein!", zischte sie wütend, "Zuerst Lilin und jetzt du!" "Lilin???!!!", Kogaiji schob sie ein Stück von sich weg, "Was ist mit Lilin?! Was hat er ihr angetan?!" Yaone und Dokukakuji blickten gleichzeitig zu Boden. "Das wissen wir nicht...", begann er, "Gyokumen Koshu wollte sie sehen und seitdem ist sie nicht mehr aufgetaucht." Betrübtheit machte sich auf seinem Gesicht breit. "Wir müssen zu ihr!!!" Kogaiji versuchte aufzustehen, klappte aber auf der Stelle wieder zusammen. "Warte, ich heile dich." Nachdem Yaone ihn geheilt hatte, tauschten sie weitere Informationen aus. So erfuhr Kogaiji, dass Gyokumen nun mittlerweile auch im Besitz eines Sutras war, womit die Suche auf das letzte verbleibende begonnen hatte. Er beschloss, zuerst Suki und Rieko aufzusuchen und ihnen das Sutra abzunehmen, was sicherlich nicht weiter schwer werden würde, da sie anscheinend nichts damit anzufangen wussten und es an ihn verkaufen wollten. Die beiden anderen Sutren waren noch immer im Besitz der Sanzo- Bande, denen sie auch- früher oder später- über den Weg laufen würden. Somit waren 4 der begehrten Sutren schon vergeben. Es missfiel Kogaiji, dass die Geliebte seines Vaters durch den Besitz eines Sutras ihrem Ziel einen entscheidenden Schritt näher gekommen war, doch im Moment konnte er nichts gegen sie tun und es wäre besser- vor allem geschickter- ihr noch das Gefühl zu geben, alle Fäden in der Hand zu halten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)