X-Men Evolutions von Owl_of_the_Arcane (-Ein neues Jahr-) ================================================================================ Kapitel 7: Das Tier in dir -------------------------- Nächtliche Stille hatte sich über das Xavier Institut gesenkt und nur das leise Wispern des Windes in den Baumkronen war in dieser Stille zu vernehmen, die nicht keiner drückenden sondern einer entspannenden Atmosphäre entsprang. Einzig und allein Alexis war es unmöglich einen friedlichen Schlaf zu finden. Unruhig drehte sich das Mädchen von der einen Seite auf die andere, doch der Schlaf verweigerte sich ihr. Nach einiger Zeit setzte sie sich möglichst leise auf und trat auf den Balkon hinaus in die stille Nacht, in der Hoffnung, dass der Schlaf sie doch noch überkommen würde. Ihre Katzengleichen Augen schweiften über die dunklen Umrisse der Umgebung, die sie dank der hervorragenden Nachtsicht gestochen scharf erkennen konnte. Doch anstatt dass sich ihre Unruhe und Schlaflosigkeit legte, verschlimmerten sie sich, sodass sie unruhig auf dem kleinen Balkon im ersten Stock hin- und herwanderte. Sie konnte sich das nicht erklären, aber sie hatte das unbestimmbare Gefühl, dass etwas geschehen würde und das tat es auch. Erst war es nur ein leichtes Ziehen und Stechen, dass sich von ihrem Rücken aus ausbreitete und das sie vorerst ignorierte, allerdings schwoll es zu einem kaskadenartigen Schmerz an, der sich durch ihren ganzen Körper zu ziehen begann. Heiße Wellen des Schmerzes lösten eine wahre Flut an Nervenimpulsen aus, die ihr Gehirn mit Schmerzmeldungen bombardierten, sodass sie sich zusammengekrümmt auf dem Balkonboden wand, ohne dass sie um Hilfe rufen konnte, da der Schmerz ihr ganzes Bewusstsein ausfüllte. Fast kam es ihr vor, als würden ihre Knochen zu glühendheißen Speeren werden, die sich unaufhörlich in ihrem Körper bewegten und Alexis grausame Pein bereiteten. Irgendwann war ein so hohes Schmerzniveau erreicht, dass der Körper als Schutzreaktion mit Bewusstlosigkeit darauf reagierte. Heftiges und beharrliches Rütteln weckte sie aus ihrem Schlaf, in den sie nach einiger Zeit hinüber geglitten war. Vorsichtig öffnete Alexis ihre Augen, die sie auf Grund der starken Sonneneinstrahlung des Morgens sogleich wieder verschloss. "Alexis, kannst du mich hören", klang eine vertraute, tiefe Männerstimme an ihr Ohr, das darauf seltsamerweise sehr empfindlich reagierte. "Ja, aber kein Wunder wenn du mir so ins Ohr schreist", beklagte sich die Angesprochene und wollte sich aufsetzen, jedoch schien sich die Welt nun vor ihren sensiblen Augen zu drehen, als ein heftiges Schwindelgefühl einsetzte. "Vorsichtig, du solltest besser noch ein wenig liegen bleiben", riet ihr Logan, der sich nun mit einem Stirnrunzeln über sie beugte. An seiner Schulter vorbeilinsend erkannte sie Rouge und Kitty, die sie besorgt musterten, wobei noch etwas anderes, undefinierbares in ihren Blicken lag. Alexis schüttelte daraufhin nur leicht den Kopf und atmete ein paar Mal tief durch, woraufhin sich der Schwindel weitgehend legte. "Was ist passiert?" wandte sie sich fragend an den Sportlehrer, der ihr beim Aufstehen half, wobei sie das Gefühl hatte über Nacht um einige Zentimeter gewachsen zu sein. "Das ist eine Frage, auf die ich ebenso gerne wie du eine Antwort haben möchte", meinte er bloß und führte sie zurück in ihr Zimmer vor den Spiegel, der in der rechten Zimmerhälfte stand. Das, was sie dort im Spiegel erblickte, hätte fast für eine zweite Ohnmacht ausgereicht, allerdings nur fast. Die Augen, die ihr entgegensahen, waren die, die sie kannte, allerdings war ihr der restliche Anblick völlig fremd und sie kniff mehrmals aus Unglaube die Augen zusammen, nur um sie wieder zu öffnen und das selbe Ergebnis zu sehen. Kurzes, braunes Fell bedeckte ihren gesamten Körper, der über Nacht raubtierartige Züge angenommen hatte. "Was in aller Welt...?", war alles was die völlig überrumpelte Alexis über ihre zitternden Lippen bringen konnte, da der Schock noch tief in ihren Knochen saß. "Am besten wir gehen erst Mal zu Psylocke. Sie wird uns sicherlich einiges erklären können", schlug Logan vor und führte seinen Schützling aus dem Zimmer, durch die Flure bis zur internen Krankenstation, wo die schwarzhaarige Asiatin Psylocke im Ärztekittel gerade ein paar Akten sichtete. Um die Aufmerksamkeit der beschäftigten Ärztin zu erregen, räusperte sich Logan vernehmlich und deutete nickend auf Alexis. "Wir haben ein kleines Problem", erklärte er, wurde aber sogleich von Psylocke unterbrochen. "Das sehe ich auch. Geh und warte draußen, während ich mich darum kümmere", wies sie den einen Kopf größeren Sportlehrer an, während sie das Katzenmädchen bat auf der Liege Platz zu nehmen. "Ich werde dir jetzt einige Fragen stellen, die du bitte so genau wie möglichst beantwortest, verstanden?" sagte die Asiatin, die Kindermedizin und allgemeine Medizin studiert hatte, mit einem sanften Lächeln, woraufhin ihre Patientin nickte. "Hast du momentan irgendwelche Schmerzen, oder ein unangenehmes Ziehen?" "Nur ein leichtes Ziehen in den Oberschenkeln, so als hätte ich dort Muskelkater, oder etwas ähnliches", erklärte das Katzenmädchen und beobachtete wie die Ärztin vorsichtig ihre Oberschenkel abtastete. "Das liegt vermutlich daran, dass der Mutationsvorgang noch nicht völlig abgeschlossen ist und sich die Sehnen und Bänder noch auf die richtige Länge erweitern müssen". "Werde ich immer diese Gestalt behalten?" erkundigte sich Alexis bangend, da sie ihre neue Gestalt als absonderlich und beängstigend empfand. "Das kann ich zum jetzigen Zeitpunkt leider noch nicht sagen, deswegen werde ich nachher ein paar Tests machen. Hast du sonst irgendwelche anderen Beschwerden?" "Hm, nur das meine Augen und Ohren sehr sensibel sind, was sicherlich auch an der Mutation liegen wird, wenn man bedenkt, dass ich aussehe wie eine riesige Katze auf zwei Beinen", gab sie zu und betrachtete ihre Hände, deren innen Flächen kleine, samtweiche Polster aufwiesen. Mit einem Mal durchstachen metallene Krallen ihren Handrücken, als sie ihre Finger leicht bewegte und sie damit der Ärztin fast die Augen ausgestochen hätte. "Von einer Katze hätte ich knöcherne Krallen an den Fingernägeln erwartet, aber nicht so was", war der überraschte Kommentar der Asiatin, die sich nun die Hände samt ihren seltsamen Krallen genauer ansah. "Auf den ersten Blick sehen sie fast genauso aus, wie die von Logan, allerdings sind im seine eingesetzt worden und deine durch Mutation entstanden, wobei ich mich frage, wie das Metall an diese Stelle gelangt ist", murmelte Psylocke vor sich her und bat Alexis ihre Arme vor den Röntgenapparat zu legen, nachdem sie sich eine Bleiweste zum Schutz umgelegt hatte. Das, was die Röntgenbilder enthüllten, barg eine weitere Sensation. Das Metall der Krallen reichte bis zu den Handknochen am Gelenkansatz und war mit eigenen Sehnen bestückt, die die metallenen Krallen einzogen oder ausfuhren. Die daran anschließenden Tests förderten die erstaunlichen Erkenntnisse zu Tage, dass Alexis über ei leistungsstarkes Herz und eine ausgeprägte Lunge verfügte, optimale Voraussetzungen für ein Raubtier, wobei auch der Körperbau samt Muskel- und Sehnenverband entsprechend ausgelegt war. Damit war Alexis nun mehr Tier als Mensch und das sollte auch seine Konsequenzen haben. Hosted by Animexx e.V. 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