Feelings von Sakiko_Seihikaru (Remus x Sirius ?) ================================================================================ Epilog: Epilog -------------- Epilog „Hallo, mein Name ist Sirius und wer bist du?“, fragte der schwarzhaarige Junge, ein verschmitztes Lächeln auf den Lippen. „Remus“, antwortete er nur schüchtern, diese Reaktion auf ihn war er nicht gewohnt. „Dann sind wir ab jetzt Freunde, Remi.“ Allein der Blick aus den himmelblauen Augen verriet Remus, dass dieser andere Junge für ihn noch große Bedeutung erlangen sollte. Das Licht einer einzigen Kerze. Verloren in der Leere und Dämmerung des Raumes. „Ihr habt was getan?!“ Remus sah seine Freunde vorwurfsvoll an, wie hatten sie das nur tun können? „Jetzt reg dich nicht so auf, du tust ja grad so als wäre es was Schlimmes, Remi“, grinste Sirius, so typisch für ihn. „Es ist verboten!“, gab er nur zur Antwort, ein bisschen schnippisch, aber eigentlich schon nicht mehr wütend. „Na und, aber dafür bist du jetzt in den Vollmondnächten nicht mehr so einsam“, meinte sein bester Freund mit einem warmen Lächeln auf den Lippen und Remus konnte ihm einfach nicht mehr böse sein, obwohl sie verbotenerweise zu Animagi geworden waren, für ihn! Nacht vor dem verstaubten Fenster. Die ersten Sterne. Remus stand hinter der Biegung des Ganges und beobachtete wie Sirius gerade seine neue Freundin küsste. Er hatte sich versteckt, wollte nicht gesehen werden. Wieso wusste er nicht, aber in ihm verkrampfte sich alles. Sie sollten sich nicht küssen, sie sollten aufhören. Aber Warum? Dieses Mädchen… war ihm egal, er hatte sie bis vor kurzem nicht einmal bemerkt gehabt. Warum dann diese Gefühle, warum dann dieser Schmerz? Diese Angst? Ein erneuter Blick auf das Pärchen und ihm war es klar. Er war eifersüchtig. Auf das Mädchen. Sie nahm ihm Sirius weg, seinen Sirius. Remus erschrak, seit wann dachte er so über seinen besten Freund? Er war doch nicht etwa verliebt, verliebt in Sirius?! Der Mond, nur eine zaghafte Sichel am Himmel. Alles andere in tiefstem Dunkel, verhüllt von finstren Wolken. Ein bisschen außer Atem lösten sie den Kuss wieder und sahen einander lächelnd an. „Ich liebe dich, Remus!“ Wie oft hatte er sich in all dieser Zeit, diesen Satz gewünscht. Diesen Satz, von diesem Menschen! Und wie sehr hatte er sich in all der Zeit vor allem eines gewünscht. Diese eine Antwort geben zu können. „Ich liebe dich auch, Sirius.“ Die Sterne fanden ihren Weg. Licht, zaghaft und strahlend erhellte das Zimmer. „Nein, lasst ihn los!“ Remus versuchte die Auroren von Sirius zu trennen. „Er hat die Potters an den dunklen Lord verraten, er ist ein Verräter“, zischte einer von diesen nur und schüttelte ihn ab. „Nein, nein, dass ist nicht wahr!“, schrie Remus, dass durfte einfach nicht wahr sein. Tränen begannen über seine Wangen zu laufen, seine Sicht verschwamm, die Wirklichkeit wurde unscharf, alles war so unsinnig real. Die Auroren verschwanden mit Sirius aus dem Haus, aus ihrem Haus. Remus blieb allein zurück und sackte auf die Knie, sein Körper zitterte. Das durfte nicht wahr sein, dass konnte einfach nicht wahr sein. Erneut finstre Wolken vor den Sternen. Die Dunkelheit im Zimmer wurde tiefer. Erschrocken fuhr Remus herum als plötzlich Schritte auf dem Flur laut wurden, niemand außer ihm durfte hier sein, niemand. Langsam stand er vom Fensterbrett in seinem alten Kinderzimmer auf und ging zur Tür, die allerdings schon von außen aufgedrückt wurde. Waren die Auroren bei ihrer Suche nach Sirius schon bis hierher gekommen? Oder war es doch nur ein kleiner Dieb? Remus zog seinen Zauberstab, erstarrte aber gleich in der Bewegung als ihn plötzlich ein paar himmelblaue Augen fixierten. „Sirius?“, fragte er fast lautlos, ehe er dem anderen um den Hals fiel. Eine Lücke zwischen den Wolken. Ein zaghafter Lichtschein. Nur ein leichtes Wehen. Nicht weiter. Der merkwürdige Stoff, der im Innenraum des Toren hing, schien wie von einer leichten Frühlingsbrise erfasst worden zu sein. Kein Anzeichen dafür, dass eben ein Mensch hindurch gefallen war, einfach alles so wie immer. Genau wie der Kampf immer noch um ihn herum tobte. Und unter all dem Lärm, den Schmerzensschreien, den Flüchen, meinte Remus eine leise Stimme zu vernehmen, Sirius Stimme. „Ich liebe dich, Remi“, flüsterte sie ihm leise zu, ehe sie verstummte. Die Wolken verdichteten sich, das Sternenlicht verschwand, wie auch der Mond. Dunkelheit eroberte das Zimmer endgültig, als die kleine Kerze erlosch. Finsternis! Mit einem erstickten Schrei fuhr Remus hoch. Schon wieder dieser Traum, schon wieder! Er war wie so oft an seinem Schreibtisch eingeschlafen, immer noch wie im Traum gefangen wischte er sich über die Wangen. Tränen. Doch er hatte nichts anderes erwartet, diesem Traum folgten immer die Tränen, genau wie das tiefe Gefühl der Verzweiflung und der Leere. Mit einer knappen Handbewegung entzündete er eine Kerze, damit sie das Dunkel um ihn herum wenigstens ein bisschen erhellen konnte. „Du bist eben einfach nicht mehr da.“ Zärtlich griff er nach einem alten, abgenutzten Rahmen mit einem vergilbten Foto darin, das neben ihm auf dem Schreibtisch stand. Er zog das Bild ins Licht und man erkannte zwei junge Männer darauf, die sich fröhlich lachend umarmten, ehe der Schwarzhaarige von den beiden den kleineren Braunhaarigen unvermittelt auf den Mund küsste. Ein leichtes Lächeln huschte über seine Züge, doch verblasste, noch ehe man es als ein solches erkennen konnte. Erneut Tränen. „Warum musstest du sterben? Warum dann, als wir uns endlich wieder hatten? Warum, Sirius?“ Die Stimme nur ein ersticktes, wehmütiges Flüstern. Remus drückte das Bild an sich, es war alles so schrecklich. Die Dunkelheit war immer tiefer in ihn gekrochen, seit diesem verhängnisvollen Tag. Er hatte das Wertvollste verloren, was es für ihn auf dieser Welt gegeben hatte. Nicht einmal ein Grab hatte er, an dem er Sirius betrauern konnte. Ihm war nichts geblieben. Nichts, außer seinen Gefühlen und den Erinnerungen. Gefühle, die so stark waren, die ihn mit einer solchen Sehnsucht erfüllten, dass er es kaum noch aushielt. Erinnerungen, die ihn immer wieder eine Zeit vor Augen führten, die unwiederbringlich verloren war. Wie sollte er so nur weiterleben? Sollte er es überhaupt noch? Remus stand von seinem Schreibtisch auf, das Bild immer noch fest an sich gedrückt. Mit langsamen Schritten entfernte er sich, verschwand in der Dunkelheit, die die einzelne Kerze nicht mehr erleuchten konnte, dann öffnete er knarrend eines der Fenster. Traurig, hoffnungslos und von noch tieferer Dunkelheit als jemals zuvor erfüllt, starrte er hinaus, hinaus in eine Welt, die von ihrer Finsternis befreit worden war, nur seine war geblieben. Wie lange dauerte so ein Leben wohl? Ein Leben ohne Hoffnung. Ohne den geliebten Menschen. Zu lang! Eine scheinbare Ewigkeit und selbst dann gab es nichts, was ihn erwartete. Woher sollte er wissen, ob er Sirius jemals wieder sah? Sein Blick glitt zu den dunklen Wolken, die den Himmel bedeckten, das Licht der Sterne verhüllten. Blieb ihm wirklich nur dieser eine Weg? Weiter zu leben und das Einzige zu bewahren, was ihn noch auf der Welt hielt? Nur sie hielt ihn noch, sie wollte er nicht verlieren. Die Erinnerung. Die Erinnerung an Sirius und an ihre Liebe, doch war sie stark genug? War er stark genug? Und wofür eigentlich? „Ich liebe dich, Siri“, flüsterte er in den leichten Nachtwind, bevor das Glas des Bilderrahmens auf dem harten Holzfußboden zerbrach. ENDE! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)