Mystery of Music von Ditsch ================================================================================ Kapitel 11: Der Pinienduft -------------------------- Hey ihr! Es gibt mal wieder was Neues von mir o.O Sorry, dass es immer so unregelmäßig kommt. Gomeeen!!! Ich hab noch ne andere FF und außerdem muss ich das, nachdem Jitsch es betagelesen hat, immer noch komplett überarbeiten... Ich mag dieses Kapitel^-^ Wie man vielleicht merkt, neigt die Geschichte sich langsam dem Ende zu. Aber ein paar Kapis werden wohl noch kommen^-^ Mindestens zwei! Jetzt erstmal viel Spaß beim Lesen, ich meld mich am Ende nochmal! Ditsch ---------------------------------------------------------------------- Migoes Augen weiteten sich, als sie erkannte, wen sie vor sich hatte. Sie fiel ihm um den Hals. „Onkel Seishiro!“, rief sie schluchzend. Einen Moment lang war Kyouko wieder sie selbst. Sie fragte sich, warum Ren hier war. Eigentlich sollte er sich noch ausruhen... Bestimmt hatte er unbedingt darauf bestanden. Doch bevor sie sich noch mehr Gedanken darüber machen konnte, musste sie wieder in die Rolle von Migoe zurückwechseln. Sie wollte diese Szene auf keinen Fall aufgrund dieses Fehlers wiederholen müssen. „Oh, Onkel Seishiro, es tut mir alles so leid! Ich hätte nicht weggehen dürfen, aber als ich nach Hause kam und mein ganzes Zimmer war kaputt, da konnte ich einfach nicht anders. Ich – ich wollte ja wiederkommen, aber da war dieser Leichenwagen und ich -“ „Du dachtest, ich wäre tot“, ergänzte er herablassend. Migoe konnte vor lauter Tränen nicht mehr sprechen und nickte nur stumm. Als sie sich etwas beruhigt hatte, begann sie: „Warum hast du ....?“ Doch als sie sein finsteres Gesicht sah, das drohte, bei einem einzigen falschen Wort loszubrüllen, fragte sie lieber: „Warum ist alles in meinem Zimmer kaputt?“ „Saki hat angerufen“, sagte er, den Namen seiner Frau mit Hass hervorstoßend. „Warum?“, fragte sie und sah zu ihm auf. „Sie will sich scheiden lassen“, murmelte er. Dann schlug er mit der flachen Hand gegen die Hauswand und fluchte: „Bestimmt hat sie einen anderen, diese elende Schlampe!“ Migoe sah ihn geschockt an. Sie mochte es nicht, wenn er so über andere Menschen redete, besonders nicht, wenn es Menschen waren, die ihre nahe standen. „Und deshalb hast du mein Zimmer zerstört?“ „Ja, natürlich! Kannst du dir nicht denken, wie verdammt wütend ich war?“ „Doch, ich glaube schon, aber hättest du nicht -“, begann Migoe, doch er ging gar nicht darauf ein, sondern fluchte weiter: „Und warum musstest du denn auch unbedingt ein Foto von ihr in deinem Zimmer stehen haben?“ Dann wandte er sich ab und machte sich auf den Heimweg. Migoe seufzte, doch dann folgte sie ihm. Sie hatte Yumiko versprochen, ihm zu sagen, was er ihr bedeutete, aber sie hatte das Gefühl, dies war nicht der richtige Moment dafür. Zu Hause angekommen befahl Seishiro seiner Nichte: „Räum dein Zimmer auf, sonst musst du auf dem Boden schlafen!“ Erst wollte sie ihm sagen, dass es seine Aufgabe wäre, da er es ja verwüstet hätte, aber das verkniff sie sich dann doch, als sich ihre Gedanken auf Yumiko und ihre Worte richteten. Wenn sie das tat, was Seishiro verlangte, würde sich ihr Verhältnis verbessern und sie würde bald dazu kommen, ihm zu sagen, was er ihr bedeutete! Nachdem sie mit dem Aufräumen fertig war, war die Szene beendet. Kyouko wollte mit Ren sprechen, und da er nirgendwo zu finden war, fragte sie den Regisseur. Der sagte nur: „Keine Ahnung, wo der abgeblieben ist. Hat sich gleich nach seinem Auftritt verkrümelt. Wahrscheinlich war er doch noch ein bisschen krank...“ Kyouko hakte nach: „Wissen Sie, warum er doch doch in der Szene mitgespielt hat, obwohl er eigentlich erst morgen wieder anfangen sollte?“ Doch Kurosawa zuckte nur die Achseln. „Keine Ahnung. Er tauchte plötzlich auf und verlangte, mitspielen zu dürfen. Und da er fit aussah, hab ich ihn auch gelassen...“ Kyouko ließ sich schnell abschminken, zog sich um und machte sich dann auf den Rückweg zum Hotel, das zum Glück nicht weit von der Location entfernt lag. Dort angekommen fand sie in der Lounge Yashiro vor, der in Gedanken versunken auf einem schwarzen Ledersofa saß. Kyouko blieb vor ihm stehen und sprach ihn mit leiser Stimme an: „Yashiro-san ...“ Er sah auf. „Wissen Sie, warum Tsuruga-san in der Szene von eben mitgespielt hat? Sollte er nicht eigentlich erst morgen wieder anfangen?“ Yashiro sah sie erstaunt an. „Er ... er hat mitgespielt?“ Kyouko nickte erstaunt. „Wussten Sie das etwa nicht?“ Yashiro musste lächeln. „Dieser Ren ist unglaublich“, sagte er. „Er hat gesagt, er wolle schlafen und mich dann rausgeschickt. Wahrscheinlich hat er den Moment genutzt, als ich mit einer anderen Darstellerin in ihrem Zimmer etwas besprochen habe, und ist dann aus seinem Zimmer geschlichen, um mit dir zu spielen... Das ist wirklich unglaublich“, wiederholte er kopfschüttelnd. „Und heute Morgen lag er noch mit hohem Fieber im Bett...“ „Ich glaube nicht, dass sein Fieber deutlich gesunken ist“, gab Kyouko zu, „Ich glaube, es war nur sein Wille, der es geschafft hat, ihn aufrechtzuerhalten.“ „Ja, dieser Ren hat wirklich einen starken Willen. Allerdings könnte es auch einen anderen Grund haben als seine Liebe zur Schauspielerei ....“ Kyouko sah ihn misstrauisch an. Sie hatte das Gefühl, als wisse sie, was jetzt kommen würde. „Ich glaube, ich muss jetzt gehen, Yashiro-san. Es ist schon spät.“ Sie drehte sich um. „Ja, du musst morgen früh schon wieder drehen, nicht wahr?“ Kyouko nickte. „Na dann, gute Nacht“, wünschte Yashiro mit einem freundlichen Lächeln. „Gute Nacht“, erwiderte sie und ging dann zur Treppe, die in ihr Zimmer führte. Am nächsten Morgen erwachte Kyouko vom Geräusch der singenden Vögel. Sie streckte sich und schwang ihre Beine über die Kante ihres Bettes. Goldene Sonnenstrahlen schienen durch die hellblauen Vorhänge in ihr Zimmer. Kyouko stand auf, ging zum Fenster und öffnete es. Sie streckte den Kopf hinaus und atmete tief ein. Die Luft roch nach den Pinien, die die Einfahrt des Hotels säumten. Sie war viel frischer als in Tokyo und erinnerte sie fast ein bisschen an Kyoto, ihrer Heimat. Im Osten der Stadt, nahe des Touji-Tempels, hatte es auch einen kleinen Pinienwald gegeben. Kyouko erinnerte sich noch gut daran, denn sie war häufig dort gewesen. Da Shou es nicht gemocht hatte, wenn sie weinte, hatte sie sich dazu immer dorthin verzogen. Und sie hatte häufig geweint, schließlich verlangte ihre Mutter immer 100 Punkte von ihr, die sie eigentlich nie erreichte. An einem Tag hatte sie in einem Test nur 89 Punkte erreicht und war nach der Schule gleich in den Wald gerannt und hatte dort geweint, weil sie Angst vor der Reaktion ihrer Mutter hatte. Doch dann war Koon aufgetaucht. Er hatte ihr den blauen Wunderstein geschenkt, obwohl er ihm selber so viel zu bedeuten schien, und ihr erklärt, dass er alle Traurigkeit aufsauge. Kyouko musste lächeln. Sie dachte gerne an die Tage zurück, die sie mit Koon verbracht hatte. Es waren ihre wertvollsten Erinnerungen. „Erinnert dieser Piniengeruch dich auch so an Kyoto?“ Kyouko drehte blitzartig ihren Kopf herum und sah Ren, der wie sie den Kopf aus dem Fenster seines Zimmers streckte. „Oh, habe ich dich erschreckt? Das tut mir leid“, erklärte er mit einem milden Lächeln. „Kein Problem“, sagte sie steif. Es war nicht er selbst, der sie so erschreckt hatte, sondern die Frage, die er gestellt hatte. „Waren Sie schon einmal in Kyoto?“, fragte sie deshalb. Rens Lächeln wurde breiter. „Selbstverständlich. Ich bin Schauspieler, ich habe schon viele Orte dieser Welt besucht.“ „Oh ja ... natürlich. Aber ... für mich klang es so, als hätten sie eine längere Zeit in Kyoto verbracht.“ „Ja, da hast du Recht. Aber ich finde, über so etwas sollten wir nicht über diese Entfernung hinweg sprechen, nicht wahr? Kommst du in mein Zimmer?“ „Ich habe heute morgen noch eine Szene zu drehen, aber ...“ Sie warf einen Blick auf ihren Wecker. „... bis dahin habe ich noch genug Zeit.“ „In Ordnung“, sagte er mit sanfter Stimme. Kyouko schloss das Fenster. Sie wusste nicht, ob ihr das wirklich gefiel. Ren war irgendwie so ... anders als sonst. Und was hatte das mit Kyoto zu bedeuten? Was gab es da zu bereden? Konnte er nicht einfach sagen, ob er dort gewohnt hatte oder nicht? Kyouko verließ ihr Zimmer und klopfte an Rens Zimmertür. Die Tür wurde geöffnet und Ren stand vor ihr. Peinlich wurde ihr bewusst, dass er noch seinen Schlafanzug an hatte (einen simplen Schwarzen mit weißen Borten). Im nächsten Moment bemerkte sie, dass auch sie selbst nur ihr langes weißes Nachthemd trug. „Komm doch rein“, bat er. Sie trat ein und er schloss die Zimmertür. Nach einem Blick zu Yashiros leerem Bett fragte sie: „Wo ist Yashiro-san? Ist er um diese Zeit schon wach?“ „Natürlich“, erwiderte Ren, „er ist schon seit fast einer Stunde auf den Beinen. Ich glaube, er muss noch ein paar Dinge mit Kurosawa-san besprechen.“ „Ach so“, erwiderte sie. „Setz dich doch“, bat Ren und zog einen Stuhl aus einer Ecke; auf den, der vor dem Schreibtisch gestanden hatte, setzte er sich selbst. Kyouko sah unsicher zu Boden. Erst jetzt wurde ihr wirklich bewusst, dass sie allein mit Ren war. Ihn schien das allerdings nicht sehr zu stören. Ruhig griff er mit der Hand nach dem Telefon auf seinem Nachttisch. Bevor er eine Nummer wählte, hielt er kurz inne und fragte Kyouko: „Möchtest du auch einen Kaffee?“ „Nein“, antwortete sie leicht verwirrt. „Dann nicht...“, murmelte Ren, drückte zwei Tasten und hob dann den Hörer an sein Ohr. Nachdem er sich beim Zimmerservice eine Tasse schwarzen Kaffee bestellt hatte, stellte er das Telefon zurück und sah Kyouko an. Da er immer noch schwieg, sagte Kyouko: „Sie wollten mir etwas über Kyoto erzählen.“ Ren lächelte sanft und sagte: „Ja, allerdings.“ Dann schwieg er erneut. Kyouko seufzte und wies ihn darauf hin, dass sie heute noch drehen musste. Das schien Ren zu überzeugen und er fing an: „Weißt du, ich bin im Osten von Kyoto geboren. Und ich habe dort ... zwölf Jahre meines Lebens verbracht. Also im Grunde genommen meine gesamte Kindheit.“ „Sie sind nur vier Jahre älter als ich, nicht wahr?“, fragte Kyouko. Er nickte. Sie fuhr fort: „Dann könnte es ja sein, dass wir zumindest zwei Jahre an eine Schule gegangen sind. Ich habe auch in Ost-Kyoto gelebt.“ „Nein, ich glaube nicht“, sagte Ren und blickte aus dem Fenster, als denke er intensiv über seine Vergangenheit nach. „Warum nicht?“, fragte Kyouko erstaunt. Ren überlegte einen Moment und sagte dann: „Nun, wenn wir an dieselbe Schule gegangen wären, hättest du mich bestimmt gemerkt, denn ich kann -“ In dem Moment klopfte es an der Tür und Ren hielt inne. „Herein!“, rief er. Ein Bediensteter des Hotels mit einer dampfenden Tasse Kaffee auf einem Tablett betrat den Raum, verbeugte sich vorsichtig, ohne auch nur den kleinsten Tropfen des Getränks zu verschütten und stellte die Tasse dann mit einem „Bitte sehr“ und einer weiteren Verbeugung auf den Schreibtisch. Ren bedankte sich und der Mann verließ das Zimmer wieder. Ren nahm die Tasse in die Hand und nahm einen kleinen Schluck, dann sagte er: „Wie schon gesagt, wenn wir an einer Schule gewesen wären, hättest du mich bestimmt gemerkt, da ich ohne anzugeben behaupten kann, dass es schon damals eine nicht sehr kleine Gruppe an Schülern gab, die für mich schwärmte.“ „Glauben Sie“, begann Kyouko, von einer düsteren Aura umgeben, „damals hätte ich mich für einen Jungen außer Shou oder für die Schwärmereien meiner Klassenkameraden, mit denen ich so gut wie gar nichts zu tun hatte, interessiert?“ Das brachte Ren zum Lächeln. „Nein, wahrscheinlich nicht. Du hast recht.“ „Nun ... Es gibt etwas, dessen ich mir schon sehr lange bewusst bin. Ich hätte es dir vielleicht schon längst erzählen können, aber es schien nie der richtige Moment zu sein. Doch ich bin mir sicher, dass er jetzt gekommen ist. Weißt du ...“ Kyouko sah ihn mit offenem Mund an. Es hatte doch nicht etwa irgendwas damit zu tun, wovon Yashiro immer sprach und was auch Kanae, ihre beste und einzige Freundin aus der Agentur, vermutet hatte, nachdem sie ihr von Rens Verhalten ihr gegenüber erzählt hatte? Ren zögerte, nahm dann er einen tiefen Schluck aus seiner Kaffeetasse, stellte sie auf den Schreibtisch zurück und sah erneut einen Moment aus dem Fenster. Als er endlich den Mund öffnete, um Kyouko das mitzuteilen, wofür sie eigentlich hier in seinem Zimmer saß, schwang die Tür auf und ein strahlender Yashiro kam ins Zimmer. Als er Kyouko sah, blieb er auf der Stelle stehen und sah erst sie und dann Ren an. „Was -?“, begann er, aber Ren setzte sein Gentlemanlächeln auf und sagte zu Kyouko: „Du musst jetzt zum Dreh, nicht wahr?“ Auch wenn sie bis zum Äußersten gespannt war, was denn nun diese Sache war, die er ihr hatte erzählen wollen, bejahte sie nach einem kurzen Blick auf die im Zimmer hängende Uhr und stand auf. „Guten Morgen, Yashiro-san“, murmelte sie, als sie an ihm vorbeiging. „Morgen“, erwiderte er erstaunt. Schnell verließ Kyouko das Zimmer und kehrte in ihr eigenes zurück. Dort setzte sie sich erst einmal auf ihr Bett, um sich zu beruhigen. Dass sie alleine mit Ren Tsuruga im Schlafanzug in seinem Zimmer gesessen hatte, spielte für sie in diesem Moment überhaupt keine Rolle. Das, worum in diesem Moment ihre sämtlichen Gedanken kreisten, war die Tatsache, dass Ren ihr etwas Wichtiges mitteilen wollte. Und Kyouko befürchtete zu wissen, worum es ging. Sie erinnerte sich noch einmal kurz an seine Worte: „Nun ... Es gibt etwas, dessen ich mir schon sehr lange bewusst bin. Ich hätte es dir vielleicht schon längst erzählen können, aber es schien nie der richtige Moment zu sein. Doch ich bin mir sicher, dass er jetzt gekommen ist. Weißt du ...“ Auch wenn sie versuchte diesen Gedanken zu verdrängen, kam er doch immer wieder: Ren war wirklich in sie verliebt! ---------------------------------------------------------------------- So, das war's mit diesem Kapi^-^ Wie einige von euch auch schon bemerkt haben, hab ich ein Fanart zu diesem Kapitel gemalt. Ist zwar nicht soo hübsch geworden, außerden nur schwarz-weiß, aber vielleicht guckt ihr es euch ja trotzdem an^^" Hier der Link: http://animexx.onlinewelten.com/fanarts/output/?fa=876314&sort=zeichner Und _Ayame_ hat eine Colo davon angefertigt, auch wenn die Farben nicht so ganz hinkommen. Aber ich find sie irgendwie lustig^-^ Hier der Link dazu: http://animexx.onlinewelten.com/fanarts/output/?fa=904677&sort=zeichner Sie würd sich ebenso über Kommis freuen^-^ Ditsch Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)