Liebe ist unsterblich von abgemeldet (DIe erwünschte Fortsetzung ist da und ich hoffe auf viele Kommis ;)) ================================================================================ Kapitel 29: was dann geschah ---------------------------- Am nächsten Morgen: Drückendes Schweigen begleitete das morgendliche Frühstück der drei Freunde. Jeder grübelte nach Lösungswegen, doch nach dem vergangenen Abend, war ihnen der Wind aus den Segeln genommen worden. „Das einzige was wir machen können“, begann Chiaki, „ ist das was wir sowieso schon vorhatten: Mandy Kidney zwingen die Wahrheit zu sagen und zwar vor der Polizei! Und wenn Marron dazu noch eine Anzeige wegen sexuellen Missbrauchs und Morddrohung gegen Kamakura erhebt, dann muss die Polizei sofort reagieren. Ich hoffe nur, dass man sich wenigstens einmal auf sie verlassen kann.“ Marron sah ihn entsetzt an. „Können wir die Anzeige wegen sexuellen Missbrauchs denn nicht erst später erstatten? Die werden mich ausnehmen wie eine Weihnachtsgans, egal wie es mir dabei geht! Die anderen Anschuldigungen gegen ihn reichen doch auch schon aus oder etwa nicht?“ Chiaki strich seiner Freundin über den Rücken in der Hoffnung, dass es sie beruhigen würde. „Schatz, ich weiß, dass wir uns kaum vorstellen können, wie schwer es ist über den gestrigen Abend zu reden. Das haben Satoshi und ich schließlich heute Nacht schon vor Augen geführt bekommen, aber du musst auch sehen, dass wir mit allen Geschützen gegen Satoshi vorfahren müssen! Wir haben keine Ahnung wie schnell die Polizei reagiert und wir wissen auch nicht ob Kidney mitspielt. Auch wenn wir sie in der Hand haben, kann sie so viel Angst haben, dass sie alles abstreitet. Und dann brauchen wir dich, dieses Schwein gehört hinter Gittern! Was würdest du denn sagen, wenn du ein Mädchen im Fernsehen würdest, das missbraucht wurde und ihren Mund gehalten hat, weil sie Angst hatte? Du würdest doch auch sagen, dass sie ihre Angst überwinden muss oder? Außerdem: Du weißt was heute Abend passiert, wenn wir jetzt nichts unternehmen.“ Und bei diesen Worten standen Chiaki die Tränen in den Augen. Er hatte panische Angst, Marron zu verlieren, durch etwas das man verhindern konnte. Wie oft hatte er schon jemanden verloren: Seine Großmutter und dann noch seine Mutter. Marron hatte er auch schon oftmals verloren geglaubt, aber das würde er nicht noch einmal zulassen. Satoshi klopft ihm verständnisvoll auf die Schulter. Da schluckte Chiaki und hatte sich wieder gefangen. „Bitte, Marron!“ Die Journalistin sah ihn betroffen an. Zum ersten Mal wurde ihr so richtig bewusst, was es hieß Verantwortung zu haben: Verantwortung für sich und ihre Eltern, die gutgläubig ihrem Tod ins Auge sahen und vertrauten. Bei diesem Gedanken stieg unbändige Wut in Marron auf und sie wusste, dass sie das verhindern musste, egal was sie für einen Preis dafür zahlen musste. „Okay, ich werde machen, was ich machen muss.“ Erleichtert schnaufte Satoshi aus. Damit wäre ein Problem schon mal gelöst. „Da fällt mir was ein: Ist deine Freundin Miyako nicht Polizistin? Wir könnten sie doch fragen, ob sie den Fall nicht übernehmen könnte!“ Da sahen Chiaki und Marron ihren Freund verblüfft an. „ Warum ist uns dass denn nicht gleich eingefallen!“ Chiaki musste erleichtert auflachen. „ Natürlich Miyako, unsere vernarrte Rechtshüterin wird uns sicherlich zur Seite stehen.“ Doch da fiel Marron wieder etwas ein. „Ich muss euch die Freude leider verderben. Soweit ich weiß, ist Miyako noch auf Rügen, um ihren lang verdienten Urlaub zu machen.“ Ihre beiden Freunde sahen sie schockiert an, doch bevor sie was erwidern konnten, sprach die junge Frau weiter. „ Aber wir können es trotzdem einmal versuchen. Vielleicht haben wir ja Glück!“ Die Chance die sie hatten, war gering, das war allen Dreien klar. Doch, wie hieß es so schön: Die Hoffnung stirbt zuletzt! Nervös wählte Marron die Nummer ihrer besten Freundin und wartete dann darauf dass sich an der anderen Leitung jemand meldete. Doch nichts. Enttäuscht wollte sie den Hörer schon auflegen, als auf der anderen Seiteplötzlich eine mürrische Stimme schnarrte. Hoffnungsvoll nahm die Journalistin den Hörer wieder auf. „Miyako?!“ Satoshi und Chiaki sahen Marron erwartungsvoll an. „Marron, bist du das? Ja, ich bin es, Miyako, wer denn sonst.“ Da jubilierte die Journalistin. „Ja! Gott sei Dank bist du da.“ Da hörte sie an der anderen Seite ein Schnauben. „Seit grad eben. Und wenn mein lieber Mann sich den Magen nicht verdorben hätte nicht, nein. Also sag mir mal, was daran gut sein soll, wieder hier zu sein. Auch wenn ich mich natürlich freue dich zu hören, wenigstens etwas Positives.“ Ja, das war wie sie nun mal eben war: Kühl, aber hatte für ihre Freunde ein großes Herz. Marron konnte sich ein erleichtertes Lachen nicht verdrücken. Doch dann erzählte sie ihrer Freundin im Schnelldurchgang, die ganze Story. Zum Glück war die Polizistin niemand, der sich mit Nebensächlichkeiten aufhielt, sondern konnte sich auch schnell mit den wesentlichen Fakten ein Bild von der Sache machen. „Und wirst du uns helfen?“ Da lachte Miyako ungläubig auf. „Für wen hältst du mich denn?! Natürlich helfe ich euch und meinen Vater werde ich gleich mitschleppen.“ Das verblüffte die drei Freunde auf der anderen Seite. Sie hatten total vergessen, dass Miyakos Vater auch Polizist war. „Das hatte ich total vergessen. Das wäre ja super! Glaubst du, er macht das auch für uns?“ „Marron, jetzt enttäuscht du mich wirklich. Du warst für meinen Vater immer wie eine zweite Tochter, du glaubst doch nicht, dass er dich in so einer Situation hängen lässt. Wir sind in zwei Stunden da und dann besprechen wir noch mal Genaueres. Ich nehme noch ein paar Leute von uns mit. Allerdings müssen sie Bescheid wissen, worum es geht. Das ist dir klar oder Marron?“ Marron konnte sich trotz der prekären Lage plötzlich ein Lächeln nicht mehr verkneifen. „Du meinst doch etwa nicht die Soko Jeanne oder?“ Durch das Telefon hörten sie ein belustigtes: „Jup.“ Das beruhigte Marron. Zwar hatten diese Leute in der Sache Sindbad/ Jeanne total versagt, waren aber ansonsten die besten Polizisten in der Region. „Es wird wohl nicht anders. Gut, sag ihnen Bescheid.“ Erleichtert sahen Chiaki und Satoshi Marron an, als sie diese Worte aussprach. „Gut, dann bis gleich. Wartet mit der Sache Kidney bis wir da sind!“ Und schon hatte die junge Polizistin aufgelegt. Etwas verwirrt blickte Marron den Kopfhörer an. Da drückte sie auf einmal jemand an ihrer Schulter an sich. Überrascht blickte sie in Chiakis glänzende Augen. „Bist du fürs Erste zufrieden?“ Marrons Gesichtszüge wurden wärmer und sie kuschelte sich erleichtert an ihn. „Ja. Und wenn der Tag heute gut ausgeht, bin ich unendlich froh! Zum Glück haben wir Miyako auf unserer Seite, sie weiß was zu tun ist und wir sind mit der Sache nicht mehr so entsetzlich alleine.“ Da gab ihr Chiaki einen Kuss auf den Kopf. Zwei Stunden und null Sekunden später stand Miyako dann vor Satoshis Haustür. Hinter ihr trudelten fünf verschlafene Männer ein, um mal nicht zur erwähnen, dass 2,5 % von ihnen noch im Schlafoutfit antraten. Das lag daran, dass sie in dieser Nacht drei Stunden, von zwei bis fünf Uhr einem Bankräuber hinterher gejagt waren und eigentlich den heutigen Tag frei gehabt hätten. Doch Miyako hatte sie, so unbarmherzig sie war, aus dem Bett geklingelt und alles Klagen überhört. Das hörte sich dann ungefähr so an: „Ihr Schlappschwänze von Männern wollt also Polizisten sein, dass ich nicht lache hahaha! In unserem Job spielt Schlaf keine Rolle, wir müssen zu jeder Zeit abrufbar sein um unsere Welt von dem Bösen zu befreien. Wenn ihr jetzt nicht innerhalb von einer halben Stunde da seid, dann glaubt mir, wart ihr zum letzten Mal in meinem Team! Ich brauch keine Waschlappen, sondern knallharte Kerle, als bewegt euren Hintern hier her und macht, was ihr zu machen habt. Habt ihr mich jetzt verstanden!“ Ja, das war das Funkgespräch und der Grund dafür, dass sich einige von ihnen nicht umgezogen, sondern ihre Sachen nur kurz in einen Rucksack geschmissen hatten und ab zur Zentrale gefahren waren. Miyakos Vater hatte allerdings seine Dienstkappe, mit seiner Schlafmütze verwechselt, weshalb es keine 3%, sondern 2,5% im Schlafoutfit waren. Aber die Hauptsache war, dass sie da waren. „Also Marron, ich habe mir gedacht, dass nicht ihr Mandy Kidney aufsucht, sondern ich. Denn wenn sie euch erkennt, was aufgrund der Fotos unweigerlich der Fall sein wird, wird sie schleunigst die Flucht ergreifen und das war es dann mit unserem Vorhaben heute Abend. Ich denke du wirst mir Recht geben oder?“ Miyako sah ihre beste Freundin prüfend an. Nach kurzem Überlegen, nickte Marron dann. Die Polizistin klatschte zufrieden in die Hand. „Gut, dann wäre das schon mal geklärt. Wie es danach weitergeht, klären wir wenn wir Kidney (mir ist grad aufgefallen, dass Kidney ein bisschen wie Kittchen klingt. Findet ihr nicht auch? ^^) haben. Vielleicht kann sie uns dann noch ein paar nützliche Infos zu Kamakura geben.“ Satoshi sah daraufhin Miyako fragend an. „Und was machen wir anderen in der Zeit? Dumm rum sitzen kommt überhaupt in Frage.“ Chiaki nickte zustimmend. „Das ist richtig. Wir dürfen keine Zeit vergeuden, dafür hängen zu viele Leben daran.“ Bei diesem Satz zuckte Marron kaum merklich zusammen. Während Miyako einen Vorschlag hervorbrachte, legte Chiaki liebevoll einen Arm um seine Freundin und zog sie an sich. „Das ist jetzt alles nicht so einfach für dich mit anzuhören, was?“ Und als Marron in diesem Augenblick ihn ansah, konnte er in ihren Augen die Verzweiflung lesen, die seine Frage bejahten. Chiaki erstarrte vor Schreck. Doch im selben Moment, in dem er sich so hilflos fühlte, spürte er auf der anderen Seite die schäumende Entschlossenheit, Marrons Verlobten einen Reinfall zu bereiten, den er sein Leben lang nicht vergessen würde. Und wenn es das Letzte war, was er tat! Der Perlzüchter versuchte seiner Freundin ein aufmunterndes Lächeln zu schenken, was jedoch nur halb gelang. „Chiaki, versteck dich nicht. Ich weiß, dass es für dich auch nicht leicht ist. Und: Keine Angst, bis heute Abend steh ich das schon durch.“ Marron blickte ihrem Freund tief in die Augen, um ihre Worte zu verstärken. Da unterbrach Miyako das Pärchen. „Chiaki, bist du taub oder warum hörst du mich nicht wenn ich dich rufe!“ Verwirrt blickte der Angesprochene die Polizistin an. „Äh `Tschuldigung, was hast du gesagt?“ Ärgerlich schüttelte Miyako den Kopf. „Ich habe gesagt, dass das Einzige, was ihr jetzt machen könnt, ist, einen Plan auszuhecken, wie wir Kamakura am Besten überführen ohne andere dabei zu gefährden. Bedenkt aber dass wir zwei Lösungswege brauchen: Einen mit und einen ohne Kidney.“ Sie räusperte sich. „Also, dann würden mein Vater und ich mal losfahren. Die anderen bleiben bei euch.“ Marron sah sie dankbar an. „Sehr gut.“ Dann ging die Journalistin auf ihre Freundin zu und nahm sie fest in die Arme. „Und viel, viel Glück! Benutzt bitte all eurer Überredungskunst, denn sie ist die einzige Beteiligte bei der Sache, die mit uns nicht in einem Zusammenhang steht!“ Zehn Minuten später saßen Miyako und ihr Vater im Auto auf dem Weg zur Presse in der Mandy Kidney arbeitete. „Arme Marron!“ Fing die junge Polizistin plötzlich an. „Egal, was sie im Leben macht, immer muss sie leiden um dann einmal ein bisschen Glück zu haben. Das ist einfach nicht fair! Ich weiß gar nicht, wie sie das alles durchhält, ich wäre schon lange zusammengebrochen.“ Da tätschelte ihr Vater fürsorglich ihre Hand. „Das wird noch auf sie zurückfallen, glaub mir. Im Moment funktioniert sie einfach nur, weil das Leben weitergeht, egal wie viele Ungerechtigkeiten einem angetan werden. Aber sobald der Stress um ist, wird sie viel Unterstützung brauchen um das alles zu verkraften. Auch von dir, meine Kleine! Du kennst sie am längsten und am Besten, auch besser als Chiaki.“ Miyako antwortete nicht. Sie musste die klugen Worte ihres Vaters, erst einmal auf sich wirken lassen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)