Liebe ist unsterblich von abgemeldet
(DIe erwünschte Fortsetzung ist da und ich hoffe auf viele Kommis ;))
================================================================================
Kapitel 28: Es geht weiter, glücklich?
--------------------------------------
Ein lautes Klopfen an der verschlossenen Tür riss Marron unsanft aus ihrem Land
der Träume. Verschlafen schaute sie auf ihren Wecker: Erst halb sechs! Verschlafen
taumelte sie zur Tür und lehnte sich dort gegen den Türrahmen.
„Wer ist denn da?“ Fragte sie genervt.
„Ich bins Kamakura, lass mich rein.“ Sofort war Marron hellwach.
„Sag mir erst einmal, was du von mir willst, dass du mich früh morgens aus
dem Bett schmeißt? Ein `Bitte´ wäre vorher auch noch angebracht!“ Sie
hörte wie der Mann auf der anderen Seite beherrscht die Luft ausblies. Ein
süffisantes Lächeln schlich sich auf Marrons Lippen.
„Ich will mit dir vernünftig über die ganze Angelegenheit wegen Chiaki
reden, bitte.“ Die junge Frau glaubte ihren Ohren nicht zu trauen.
„Aha, du WILLST es also. Und wer sagt dir, dass ich das auch WILL? Außerdem,
hast du schon einmal auf die Uhr geschaut? Es ist halb sechs (!), keine
besonders günstige Zeit zum Reden oder? Probier es um elf noch mal, wenn ich
wach bin.“
„Marron, jetzt sei doch nicht kindisch, du BIST wach und ich… ich muss die
ganze Zeit an dich denken.“ Jetzt blieb der Journalistin doch die Luft weg.
So neugierig wie Marron war, öffnete sie
zögerlich die Tür und bereute es im gleichem Moment wieder, denn aus den
Augenwinkeln sah sie, dass er nur eine lange Schlafanzughose anhatte, der
Oberkörper aber frei war und so seine Muskeln ihr entgegen strahlten (aber
diese waren nicht ganz so ausgeprägt, wie Chiaki seine). Plötzlich
verwünschte sie sich dafür, die Tür geöffnet zu haben und ein unbehagliches
Gefühl machte sich in ihr breit. Aber es war zu spät die Türe zu schließen, denn er hatte sich schon
an ihr vorbei ins Zimmer gedrückt und stellte sich vor sie, sodass Marron nun
die Türe im Rücken hatte. Sie betete zum Himmel dass, das Gefühl unbegründet
sei. Da beugte sich Kamakura über sie und schloss die Tür zu. Misstrauisch blickte sie den Juristen an.
„Nur damit wir deine Eltern nicht wecken.“ Teilte er ihr mit einem Zwinkern
mit.
„Die hättest du schon vorher mit deinem Klopfen geweckt, also keine Sorge,
die Tür brauchst du deswegen nicht zu verschließen.“ Ungeduldig wollte
Marron den Schlüssel wieder umdrehen.
„Nein!“ Überreizt griff Kamakura nach Marrons Hand. Als sie unwirsch
versuchte sich aus seinem Griff zu entreißen, tat sie sich mehr weh, als das es
irgendetwas brachte.
„Kamakura, kannst du mir einmal sagen, was das soll? Ich dachte du wolltest
nur mit mir reden, dafür musst du die Türe nicht abschließen, okay?! Lass
mich sofort los, sonst schwör ich dir, sind deine Weichteile nur noch
Kartoffelpure!“ Sie funkelte ihn zu allem bereit an. Doch das brachte ihm nur
ein diabolisches Lachen über die Lippen.
„Marron, du wirst panisch! Mach ich dir etwa so Angst? Wir sind doch
immerhin… verlobt?!“ Die Augen der jungen Journalisten verengten sich zu
Schlitzen und sie versuchte abermals seine Hand, mit so viel Kraft wie sie
hatte, abzuschütteln. Jedoch wieder ohne Erfolg.
„Wir sind nicht mehr verlobt, schon vergessen? Ich habe mich für Chiaki
entschieden und solange mein Vater nicht zulässt, dass ich das mit ihm klären
kann, was er angeblich in der Zeitung über mich gesagt hat und er mir nicht ins
Gesicht gesagt hat, dass er mich nur benutzt hat, werde ich unsere Verlobung
auch nicht wieder einlösen!“ Da packte Kamakura auch Marrons andere Hand,
drückte sie gegen die Tür und gab ihr einen unsanften Kuss. Schäumend vor
Wut, wehrte sie sich dagegen, doch er stellte sein rechtes Bein zwischen ihre,
sodass sie unmöglich gegen seine Weichteile schlagen konnte. Nach kurzer Zeit,
die Marron wie eine Ewigkeit vorgekommen war, löste sich Kamakura wieder von
ihr. Geekelt verzog die junge Frau das Gesicht und blitzte ihn gefährlich an.
Doch der Jurist ging darauf gar nicht erst ein.
„Die Abmachung besagt, dass du, solange du nicht deine wahre Liebe gefunden
hast und du mit keinem andern verlobt bist, mich heiraten wirst! Und da Chiaki
dich stehen gelassen hat, ist die Verlobung wieder gültig. Solange dein Vater
nicht mit deinem lieben Freund einverstanden ist, kannst du leider nichts gegen
mich unternehmen, mein Schatz!“ Verzweifelt wandte sich Marron wieder wild in
Kamakuras Umarmung, was ihr jedoch nur Millimeter Spielraum brachten.
„Ich bin nicht dein Schatz und du weißt ganz genau, dass du mich bis zu
unserer Hochzeit nicht anzufassen hast! Also, lass mich endlich los, sonst zeig
ich dich wegen sexueller Belästigung an!“ Da brach Kamakura in leises
Gelächter aus. Dachte Marron
verbissen.
„Hahaha, glaubst du, dass DU, primitive, soeben gefeuerte Journalistin, mir
auch nur Haar krümmen kannst?! Das beweise mir doch erst einmal!“ Bestätigte
Kamakura ihre gedachten Worte und Marron war in dem Moment auch klar, dass sie
für ihn nur eine einfache Wespe war und sonst nichts. Doch das war noch nicht einmal zu viel des Guten, um ihr seine
Macht auch noch zu beweisen, riss Kamakura sie enger an sich und begann grob
ihren Hals zu küssen.
„NEIN, lass das! Hör auf! Wird vernünftig!“ Schrie Marron, hoffend dass
ihre Eltern sie hören würden.
„Halt den Mund, du kleine Hure oder ich bring dich um!“ Für einen Moment
blieb der jungen Frau die Luft weg.
Doch als sie in seine Augen sah, erkannte sie dass es ihm Ernst war. Ihr Körper
fing an zu zittern und sie konnte gegen dieses Eingeständnis von Angst einfach
nichts tun. Verzweifelt versuchte sie sich gegen seine Berührungen zu wehren,
aber er presste seinen Körper mit vollem Gewicht gegen ihren und machte weiter.
Schrie sie innerlich.
Dann ließ er plötzlich von ihr ab.
„ Um noch eine Kleinigkeit zu klären: Wenn du zur Polizei gehst…“ Er sah
sie unbarmherzig an. „Dann gnade deinen Eltern!“ Erschrocken hielt Marron
inne und starrte Kamakura unglaubwürdig an. Dieser bemerkte das natürlich und
triumphierte zufrieden in ihr Ohr. „Keine Angst Süße, dir tu ich nichts
schlimmes, ich will nur ein bisschen mit dir spielen.“ Er wollte seine Hände
zu ihrer Brust führen, doch es kam nicht dazu, denn Marron sah jetzt keine
andere Möglichkeit mehr, als wie eine Irre mit dem Kopf gegen die Tür zu
schlagen, um ihre Eltern auf sich aufmerksam zu machen, egal ob er sie töten
würde oder nicht. Doch Kamakura griff rechtzeitig nach ihren Haare und zog
ihren Kopf nach hinten.
„Was gefällt dir denn nicht daran, Schlampe? Mit Chiaki hattest du doch
deinen Spaß warum dann nicht auch mit mir?! Bleib ruhig oder dein nächster
Atemzug wird dein letzter sein, ein für alle Mal!“ Zur Bestätigung seiner
Worte, griff er nach ihrer Gurgel. Wieder spürte Marron wie Angst sie lähmte.
Sie wusste zwar dass Kamakura das nicht so leicht machen würde, schließlich
wollte er sie ja. Aber wenn sie den Gummi überspannte, würde ihm das
letztendlich auch egal sein und er würde sie halt tot nehmen. Also konnte sie
nichts weiter tun, als alles über sich ergehen zu lassen: Wie er sie küsste
und seine Hände zu ihren Brüsten fuhr, um diese dann zu malträtieren, die
andere Hand an ihrem Hintern. Stille Tränen liefen über ihre Wangen und das
Gefühl der Beschmutztheit keimte in ihr auf.
Dann ließ er sie wenigstens für eine Weile los, um seinen Hosenstall
aufzubekommen. Von diesem Augenblick an, verwandelte sich Marrons Verzweiflung
in puren Mut und die Beklemmtheit die in ihrem Kopf geherrscht hatte, klärte
sich. Fieberhaft sah sie sich nach einer geeigneten Fluchtmöglichkeit um, wenn
sie einmal die Chance dazu hatte. Sie sah sich im Zimmer um, als sie sich das geöffnete Fenster in
ihr Blickfeld schob. Weiter konnte sie nicht denken, denn Kamakura nahm plötzlich
ihr Kinn zwischen seine Finger und sah sie eiskalt an.
„Jetzt wirst du mir endlich die Freude bereiten, die ich schon so lange
verdient habe und du wirst dich nicht wehren! Ich zeig dir, was richtig guter
Sex bedeutet, nicht so bubihaft wie mit Chiaki!“ Provozierend wollte er sie
wieder küssen, als Marron verzweifelt nach seiner Lippe biss. Sie hatte sie
jedoch nur halb erwischt, aber dass hatte seinen Sinn erfüllt. Kamakura
verfluchte sie aufgebracht.
„Das wirst du bereuen, du kleines Miststück!“ Er nahm sie auf den Arm, von
der Wand weg, um sie aufs Bett zu zerren, ohne darauf zu achten, wie er sie
packte. So hatte Marron genau die Position, die sie haben wollte. Mit einer
geschickten Drehung, verdrehte sie Kamakura die Hände, wand sich somit aus
seiner Umarmung und verpasste ihm einen gezielten, jedoch nicht voll
ausgeführten Tritt in die Leistengegend. Dennoch war der Schlag fest genug
gewesen, dass er jaulend in sich zusammensackte und gekrümmt auf dem Boden
landete. Marron warf ihm noch einen hastigen Blick zu und rannte dann zum
Fenster. Geschickt schwang sie sich vom Fensterbrett aus auf die Regenrinne, zog
ihre Hände nach und rutschte so rückwärts herunter. Als sie auf halber Höhe
angekommen war, ließ sie sich fallen und landete unsanft auf dem Boden. Nur
schwer unterdrückte sie einen Schrei als sie den scharfen Schmerz in ihrem Knie
spürte.
Angsterfüllt drehte sie sich zum Fenster um, ob Kamakura sich wieder von seinen
Schmerzen erholt hatte und tatsächlich: Eine gekrümmte Gestalt lehnte sich
über den Fensterrahmen.
„Du kleines Stück Dreck, ich warne dich! Wenn du bis heute Abend nicht
zurück bist oder du die Polizei verständigst, sind deine Eltern tot! Denn dann
wird unser Hochzeitstermin feststehen, ob du es willst oder nicht und dann wirst
du dafür büßen, dass du mich soeben entmannt hast! Acht Uhr. Ich spreche
keine leeren Drohungen aus!“ Betäubt starrte Marron zu Kamakura herauf, denn
plötzlich wurde ihr klar, wie Mandy sich gefühlt haben musste, als sie seine
Augen gesehen hatte, während er diesen Satz sagte.
Dann schüttelte sie wirsch den Kopf.
So schnell sie konnte nahm sie ihre Beine in die Hand, auch wenn ihr Knie
ekelhaft schmerzte und rannte so schnell sie konnte in die Richtung zu Satoshis
Haus. Mutlos rannte Marron mit Tränen in den Augen noch schneller, schaute
immer wieder angsterfüllt hinter sich, ob Kamakura ihr folgen würde.
Erst vor Satoshis Haus gönnte die junge Frau sich eine kurze Verschnaufpause
und auch ihre Tränen versiegten, bevor sie bei ihm Sturm klingelte. Eine Minute bewegte sich nichts und Marron überlegte schon
fieberhaft wo sie sich sonst verstecken könnte, als plötzlich ein Licht im
Flur anging und jemand in die Sprechanlage brummte.
„Joah.“
„Satoshi, ich bin’s Marron, lass mich einfach nur rein!“ Ihr wurde
geöffnet und die Journalistin drückte sich schnell an ihrem verwirrten Freund
vorbei, woraufhin sie die Tür sogleich wieder verschloss.
„Marron, was ist denn passiert? Wir haben viertel nach sechs!“ Da trat auch
schon Chiaki hinter ihm in die Tür und sah ihre verheulten Augen.
„Schatz, was ist denn passiert?!“ Doch sie konnte ihnen nicht antworten und
ging stattdessen zitternd an ihnen vorbei, ins Wohnzimmer und schaute ob die
Rollläden geschlossen waren. Sie kam sich beobachtet vor, schrecklich verfolgt!
Auch wenn Kamakura ihr nicht folgen würde nach seinen Worten zu urteilen, hatte
sie Angst irgendwo sein Gesicht zu sehen. Ratlos waren die beiden Männer,
Marron gefolgt.
„Kannst du uns bitte endlich mal erklären, warum du in Herrgottsfrühe bei
mir Sturm klingelst und dann wie ein wilder Affe durch die Wohnung läufst?“
Satoshi war besorgt, aber konnte sich keinen Reim auf die ganze Sache machen.
Genauso wenig wie Chiaki, der seine Freundin selten in so aufgelöstem Zustand
gesehen hatte. Zitternd ließ sich Marron in den Sessel fallen, presste die
Beine an ihren Oberkörper und blickte apathisch auf den Boden. Sie konnte
Chiakis Blick nicht ertragen, der sie fast durchbohrte. Doch er kam nicht
nähre, weil er spürte wie sehr sie sich zu fürchten schien. Stattdessen fiel
sein Blick auf ihr blutendes Knie.
„Du bist ja verletzt!“ Keine Reaktion.
„Marron?“ Besorgt wollte er jetzt doch auf sie zugehen, aber sie wies ihn
ab.
„NEIN,… nein bitte, komm nicht näher, ich… ich bin es nicht mehr wert,
deine… Freundin zu sein.“ Verwirrt und wütend blickte Chiaki erst Marron,
dann Satoshi und daraufhin wieder seine Freundin an.
„Was soll denn der Blödsinn jetzt! Kannst du mir mal erklären was das
heißen soll und was passiert ist, dass du so was denkst? Du weißt, dass mir
egal ist was du für Güter hast und ich dich wegen deiner Art liebe.“ Er
konnte sich im Moment nur vorstellen, dass sie so dachte, weil sie gekündigt
worden und sie jetzt erwerbslos war. Doch Marron schüttelte nur wortlos den
Kopf. Ratlos blickte Chiaki wieder Satoshi an, der genauso hilflos aussah wie er
selber.
„Was dann?“ Wieder keine Antwort.
„Verdammt noch mal, mach doch endlich den Mund auf, Marron!“ Chiakis Wut
wich der Verzweiflung, denn diese Ungewissheit über das Schweigen seiner
Freundin machte ihn wahnsinnig. Da purzelten plötzlich Tränen über Marrons
Wangen und sie schlug die Hände vors Gesicht. Voller Sorge wollte Chiaki noch
einmal probieren, auf Marron zuzugehen, doch wieder blockte sie ab.
„Nein Chiaki,… d…das geht wirklich nicht!... Kamakura,… er…“
Schluchzend brach sie ab. Doch das reichte schon, um ihren Freund explodieren zu
lassen.
„Was ist mit Kamakura?! Was hat dieser Mistkerl dir angetan?! Ich schlag den
Kerl tot, wenn ich den in die Finger kriege!!!“ Tobend schlug der junge Mann
auf eine Tischplatte. „Hat er dich angefasst?! Hat,… hat er dich etwa…“
Sein Geschrei verebbte, stattdessen verlor sein Gesicht an Fassung und seine
Stimme wurde brüchig. „Er hat dich nicht vergewaltigt oder?“ Chiakis
Körper fing wieder gefährlich an zu beben, sodass Satoshi beruhigend eine Hand
auf seine Schulter legen musste. Doch dieser schüttelte sie knurrend ab.
„Marron?“ Nun schaute auch Satoshi die junge Frau beunruhigt an, die tief
Luft holen musste, bevor sie etwas sagen konnte.
„Neiein,… nein, da…das ni…nicht.“ Ratlos wollte Chiaki noch einmal
probieren auf sie zuzugehen, doch Satoshi schüttelte den Kopf und ging selber
zu ihr. Traurig lehnte der Perlzüchter sich gegen die Wand und fixierte stumm
den Boden.
„Marron, wir wollen dir doch nur helfen! Aber wie wollen wir das machen, wenn
wir nicht wissen wie und du uns nicht sagst, was Kamakura gemach hat.“ Satoshi
nahm zögernd ihre Hände, um dann seine brennende Frage auszusprechen. „Un…
und was bedeutet: Das nicht?“ Plötzlich fiel sie wie ein Sack Mehl in seine
Arme und heulte jämmerlich. Chiakis Kopf schnellte nach oben und seine Augen
weiteten sich entsetzt, als er dieses Bild sah: Es war, als wenn in diesem
Moment etwas in ihm zerspringen würde.
Bekümmert sah er zu seiner Freundin, die versuchte ihre Fassung
wiederzuerlangen.
Nach ungefähr einer Minute fing Marron stotternd an zu berichten.
„Er… also Kamakura, hat… hat es versucht, versucht mich zu vergewaltigen.
Er hat mich geküsst… und hatte seine Hände überall, an meinem Hintern
und… meinen Brüsten.“ Schweigen. Satoshi sah sie entsetzt an und Chiaki
ballte die Hände zu Fäusten, um damit gegen die Wand hinter ihm zu schlagen.
Er war einfach fassungslos. Er spürte wie vor lauter Verzweiflung Tränen in ihm
aufstiegen, die er aber mühsam zurückhielt. Kraftlos sah er Marron an. Er
wollte irgendetwas Tröstendes sagen, doch das einzige was er herausbekam, war
ein leises:
„Marron…“ Doch es hatte die junge Frau erreicht. Satoshi sah hilflos
zwischen die beiden niedergeschmetterten Freunden hin und her. Doch es folgte
keine Reaktion, also richtete er seinen Blick wieder auf Marron.
„Und wie hast du es dann geschafft ihm zu entkommen?“ Die Journalistin
schluckte kurz.
„Als er mich aufs Bett werfen wollte, konnte ich mich aus seinen Armen
befreien und bin aus dem Fenster geflohen. Er meinte, dass er meine Eltern
töten wird, wenn ich bis morgen Abend nicht daheim bin! Und dann wollen sie den
Hochzeitstermin vorverlegen. Wir haben jetzt keine Zeit mehr ihn zu
überführen, es war alles umsonst, es ist alles vorbei! Wenn er mich nicht
diese Nacht bekommen hat, dann wird er mich nächste Nacht nehmen, ansonsten
kann ich meine Eltern auf dem Friedhof besuchen kommen!!!“
„Bastard!“ Traurig sah Marron nun doch aus einem Tränenschleier zu Chiaki
auf.
„Weißt du jetzt was ich meine? Gibst du mir Recht? Ich bin beschmutzt, du
brauchst keine Schlampe als Freundin!“ Langsam stand sie auf und ging auf
Chiaki zu. „ Du hast alles Recht dazu mich jetzt zu verachten und ich könnte
dir noch nicht einmal böse sein! Ich hätte Kamakura von Anfang an aus dem Weg
gehen müssen, schließlich habe ich dich immer geliebt! Aber nein, ich war zu
feige um dich anzurufen, obwohl es doch so einfach war. Ich bin ein typisches
Mauerblümchen, einfältig und pri…“ Da trat Chiaki einen Schritt auf sie zu
und presste seine Lippen auf ihre. Anfangs wehrte sich Marron dagegen, doch dann
gab sie sich dem sanften Kuss hin. Langsam öffnete der junge Mann wieder seine
Augen und blickte ernst in Marrons Rehaugen. Beklemmt schwieg sie.
„Du behauptest, dass ich dich verurteilen werde ohne dass ich irgendetwas
gesagt habe. Du weist mich ab ohne dass ich dir einen Grund dafür gegeben habe.
…Und du beleidigst mich wie eine räudigen Hund, obwohl ich mir Sorgen um dich
mache. DAMIT gibst du mir genügend Grunde dich abzuweisen, weil du mich
unschuldig anklagst! Dennoch wäre das unfair, weil diese Schwein dich verletzt
hat, dich beschämt hat!“ Er erhob seine Stimme. „Du bist nicht beschmutzt,
wenn du dich nicht darauf eingelassen hast und du bist keine Schlampe, wenn man
dich zu etwas zwingt, was du nicht willst! Beschmutzt ist einzig und allein
Kamakura. Aber nicht DU, Marron!“
„Aber…“ Chiaki legte ihr einen Finger auf die Lippen, als sie etwas
erwidern wollte.
„Psssch. Kein `aber´.“ Marron sah ihn ungläubig an. Dann beugte sie sich
zu ihm hoch und küsste ihn kurz auf den Mund.
„Es tut mir Leid, ich wollte dich nicht anklagen! Ich weiß nicht mehr was ich
machen soll, was ich denken soll und… Danke!“
„Du musst dich ausnahmsweise nicht rechtfertigen!“ Chiaki drückte sie fest
an sich.
Zufrieden sah Satoshi die beiden an und zwinkerte dem Perlzüchter aufheiternd
zu, der ihn erleichtert ansah. Vorsichtig trat er zu den beiden heran und strich
seiner Freundin beruhigend über den Rücken, deren Augen immer noch feucht
waren.
„Komm, ich verbinde dir erst mal dein Knie. Hast du schlimme Schmerzen? Willst
du eine Schmerztablette?“ Marron nickte.
„Gut, dann komm mit! Und danach gehen wir gleich ins Bett. Was wir ab jetzt
machen werden, klären wir beim Frühstück. Das reicht auch noch.“ Doch die
junge Frau widersprach Satoshi.
„Das reicht nicht! Unsere Zeit ist so schon knapp. Wenn wir uns schlafen
legen, können wir mich gleich zu Kamakura bringen!“ Da drückte Chiaki sie
ermutigend an sich.
„Marron, du bist total erschöpft und durch den Wind. Du würdest jetzt Sachen
überstürzen, die uns nachher zum Verhängnis werden, aber wir brauchen dich,
fit! Ich hab Beruhigungstropfen dabei, davon nimmst du nachher welche, damit du
schlafen kannst. Um neun fühlst du dich dann wieder besser und kannst
effektiver arbeiten, als wenn du jetzt noch die drei Stunden dazu arbeitest und
heute Abend dafür schlapp machst! Sei vernünftig!“ Chiaki sah sie
herausfordernd an. Skeptisch zog Marron die Stirn in Falten, dann nickte sie
ergeben.
„Na gut!“
Im Gästezimmer:
Als die Zwei sich ausgezogen hatten, kuschelte sich Marron eng an Chiaki heran,
der sie auch sogleich fest in seine Arme schloss. Dann herrschte für Minuten
grübelndes Schweigen.
„Warum müssen gerade immer wir beide so um unsere Beziehung kämpfen. Reicht
denn nicht schon unsere Vorgeschichte aus um uns klar zu werden, wie sehr wir
uns brauchen?“ Diese Frage war Marron schon seit Tagen durch den Kopf
gegangen. Chiaki schüttelte den Kopf.
„So darfst du gar nicht denken! Wir lieben uns und dass, das alles jetzt
passiert ist, liegt einfach an so Dreckskerlen wie Kamakura, deren Leben keine
Liebe beinhaltet. Er könnte einem glatt Leid tun, wenn er nicht vergessen
hätte, wo seine Grenzen liegen.“ Marron erwiderte nichts darauf. Sie wusste
dass ihr Freund Recht hatte, aber es fiel ihr so schwer, dass auch zu
akzeptieren.
„Du,… ich habe panische Angst vor heute Abend. Was wenn wir bis dahin keine
Hilfe bekommen oder irgendetwas schief läuft? Ich kann nicht zulassen, dass
meinen Eltern etwas zustößt oder er mich gegen meinen Willen…“ Die junge
Frau fing an zu zittern. Tröstend strich Chiaki ihre Schulter und legte eine
Hand auf ihren Bauch.
„Hey, versuch wenigstens bis morgen Abend einen kühlen Kopf zu bewahren,
Kleine. Ich weiß das ist hart und fast unmöglich, aber wir werden das
schaffen! Wie oft haben wir zwei schon Unmögliches möglich gemacht?! Satoshi
und ich lassen dich nicht hängen, okay? Wir haben genügend Beweise um ihn
hinter Gitter zu bringen und die Polizei wird das schon einsehen! Sie müssen
es…“
Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)