Sieben Tage bis zum Wahnsinn oder sieben Momente... von Nightprincess (...und ein Moment zu viel!) ================================================================================ Kapitel 7: Wie verliebt Man(n) sich in Seto Kaiba? oder 10 Dinge, die ich an dir hasse -------------------------------------------------------------------------------------- 7. Kapitel: Wie verliebt Man(n) sich in Seto Kaiba? oder 10 Dinge, die ich an dir hasse Es ist Sonntag und noch nicht ganz 8:00 Uhr und ich tigere schon durch meine Wohnung, um mich mit Fensterputzen von meinem letzten Traum abzulenken. Es war ein gottverdammter Alptraum von Seto Kaiba, dem größten Arschloch dieses Planeten! Wieso kann ich nicht einfach aufhören, an Kaiba zu denken? Ich hasse ihn! Mit einem Seufzen sinke ich auf dem Fußboden vor dem Küchenfenster zusammen. Ich weiß, dass ich mich selbst belüge! Ich weiß nicht genau, was ich für Kaiba empfinde, aber Hass ist es nicht. Ich will, dass er mich beachtet. Ich will, dass er mich als gleichwertig ansieht, mich als würdigen Gegner akzeptiert. Ich will, dass ich für ihn mehr bin als nur der kleine Verlierer, der ständig Yugi hinterher rennt. Ich will eine Rolle in Seto Kaiba´s Leben spielen, eine wichtige Rolle! Ich erhebe mich vom Fußboden und schließ das fertig geputzte Küchenfenster. Ich brauch eine Pause und ich muss nachdenken, und nachdenken kann ich am Besten an der frischen Luft. Mit eiligen Schritten verlasse ich meine Wohnung mit der Jacke über dem Arm und den Schlüsseln in der Hosentasche. Ich könnte zu Yugi gehen, oder zu Tristan, oder zu Tea, aber ich will nicht! Ich will jetzt niemanden sehn! Ich zieh mir die Jacke an und marschiere einfach in Richtung Schule, ich könnte auch in Richtung Innenstadt, aber da laufe ich nur Gefahr Kaiba zu begegnen und das muss heute wirklich nicht sein. Keine Ahnung, was ich tun soll, aber ich muss versuchen, ihm aus dem Weg zu gehen, vielleicht hören diese Träume dann auf. Seufzend und verwirrt marschiere ich durch die Stadt und achte nicht auf den Weg. Scheißegal, wohin ich gehe, nur weg von Kaiba und von diesen Träumen. "Ich hasse Dich, Kaiba!" Ich streich mir genervt durch die Haare und stelle plötzlich irritiert fest, dass ich mich in einer Gegend befinde, in der ich vorher noch nie war. Wo zum Teufel bin ich? Ich dreh mich einmal im Kreis und erstarre fast zur Salzsäule beim Anblick der riesigen Häuser und der noch größeren Gärten mit den hohen Mauern. Verdammter Mist, das Villenviertel! Kaiba´s Villa steht auch irgendwo hier! Scheiße, ich muss hier weg! Fast panisch schau ich mich nach einem Fluchtweg um, wie komm ich hier am schnellsten wieder weg? Eine schwarze Limousine kommt plötzlich um die Ecke und mein Herz bleibt beinahe stehen. Diese Limousine würde ich jederzeit wieder erkennen! Nur Kaiba hat ein silbernes KC als Kühlerfigur auf der Motorhaube! Ich bin zu geschockt, um mich zu rühren, und definitiv zu geschockt, um wegzulaufen, also bleibt mir nichts anderes übrig, als auf die Limousine zu warten, die ständig näher kommt und ganz plötzlich langsamer wird. Das plötzliche Hupen der Limousine reißt mich aus meinem Schockzustand und ich stelle erschrocken fest, dass sich direkt neben mir ein riesiges Tor öffnet. Oh! Ich steh mitten in der Auffahrt! Mit einem großen Rückwärtsschritt mach ich den Weg für die Limousine frei, die auch sogleich langsam an mir vorbeifährt. Ich kann aufgrund der dunklen Scheiben nicht erkennen, ob Kaiba sich in der Limousine befindet und das macht mich irgendwie traurig. Seufzend starre ich der Limousine hinterher und schaue dabei zu, wie das Tor sich wieder automatisch schließt. Ich schüttle den Kopf und dreh mich um. Zeit von hier zu verschwinden! "Wheeler!" Ich bleibe wie angewurzelt stehen und ich hab das Gefühl, als würde mein Herz ebenfalls stehen bleiben. "Was tust Du hier?" Ich schlucke trocken und rühre mich nicht vom Fleck. Was soll ich bitte darauf antworten? Dass ich nur zufällig hier bin? Sicher! Als ob Kaiba mir das glauben würde! "Ich hab Dich was gefragt, also antworte gefälligst!" Ich senke den Kopf und dreh mich seufzend zum Tor um. Kaiba steht mit verschränkten Armen auf der anderen Seite und mustert mich mit einem eiskalten Blick. "Um ehrlich zu sein, weiß ich es nicht, okay? Ich wollte eigentlich nur ein wenig an der frischen Luft nachdenken und bin wohl irgendwie im Villenviertel gelandet. Ich verschwinde wohl besser, ich gehöre hier nicht hin." Ich zucke mit den Schultern und will mich wieder umdrehen, werde jedoch durch das Öffnen des Tores daran gehindert. "Komm rein." Ich blinzle verwirrt und starre Kaiba an. "Huh?" Kaiba schnaubt böse und geht ein wenig zur Seite. "Ich wiederhole mich nur ungern, also komm schon, ich dachte Du wolltest mit mir reden?" Er hat Recht, das wollte ich, aber will ich das jetzt immer noch? Ich seufze leise und marschiere die Auffahrt zum Tor hinauf und durch das Tor, das sich automatisch hinter mir schließt. Ich werfe Kaiba einen kurzen Seitenblick zu und folge ihm dann hinauf zur Villa. Was will er mit so einem großen Teil? Er hat doch nur Mokuba, also wozu so eine riesige Villa? Angeber! Ein kleiner Butler öffnet uns die Tür und begutachtet mich misstrauisch, während ich Kaiba durch die Eingangshalle folge. Ich fühl mich unwohl! Was zum Teufel will ich hier? Soviel Prunk, soviel Reichtum, ich pass hier nicht rein! Das ist Kaiba´s Welt und nicht meine! Kaiba bleibt vor einer großen Eichentür stehen. "Wir können in der Bibliothek reden, der Empfangssaal ist nur für Geschäftgespräche." Als ob mich das kümmern würde. Tz! Er öffnet die Tür und lässt mich zuerst eintreten. Ich schau mich ein wenig um. Zwei riesige Bücherregale links und rechts an der Wand, ein kleiner runder Tisch und zwei bequeme Sessel in der Mitte. Kaum Luxus, wenn man davon absieht, dass der Tisch aus Mahagoni ist und die Sessel mit rotem Samt bezogen sind, während das Holz ebenfalls Mahagoni zu sein scheint. Der Teppich ist sicher irgendein teurer Perserteppich, so wie der aussieht! Kaiba ist und bleibt ein reicher Pinkel! "Also, Du wolltest reden, dann rede auch!" Ich seufze leise und dreh mich zu Kaiba um. Er erwidert meinen Blick ruhig und emotionslos. "Weißt Du, Kaiba, ich hasse diese Villa jetzt schon, weil sie Deinen gottverdammten Reichtum zeigt! Ich hasse es, dass Du so verdammt reich bist! Ich hasse es, dass Du immer und überall perfekt sein musst! Ich hasse es, dass Du Yugi als Rivalen betrachtest und mich nur als kleinen Verlierer! Ich hasse es, dass Du eine Firma leitest, während ich nur einen verdammten Scheißjob bei Burger World hab! Ich hasse es, dass Du so arrogant auf Deine Mitmenschen hinab siehst, die Dir anscheinend gar nichts bedeuten! Ich hasse es, dass Du unsere Versuche, Dich zu unserem Freund zu machen, jedes Mal zunichte gemacht hast! Ich hasse es, dass Du immer so verdammt intelligent daherredest, als wärst Du der größte Mann auf Erden! Ich hasse es, dass Du sogar einen eigenen Fanclub in der Schule hast, während sich kaum jemand für mich interessiert! Ich hasse es, dass Du so verdammt gut aussiehst, dass Du sogar schon manchen Kerl um den Finger gewickelt hast, ohne irgendetwas dafür tun zu müssen! Und ich hasse es, dass ich einer von diesen Kerlen bin! Zehn verdammte Dinge, die ich an Dir hasse, Kaiba, und trotzdem glaube ich, dass ich mich in Dich verliebt habe und das macht mir eine Scheißangst! Kennst Du das, Kaiba? Kennst Du diese Angst? Du willst etwas besitzen, hast aber Angst, es wieder zu verlieren, und willst es dann lieber erst gar nicht haben? Kennst Du das Gefühl?" Kaiba lehnt mit dem Rücken an der Tür und starrt mich emotionslos an. Nichts ist aus seinem Gesicht oder seinen Augen ablesbar, kein Hass, keine Wut, rein gar nichts! "Sag was dazu, verdammt! Steh nicht einfach so da, wie eine verdammte Statue!" Wütend marschiere ich zu ihm und greife nach seinen Schultern, um notfalls eine Antwort aus ihm rauszuschütteln. Er blinzelt kurz und schließt seine Augen und in der Sekunde bleibt mein Herz tatsächlich stehen, um dann eine Sekunde später mit der doppelten Heftigkeit gegen meinen Brustkorb zu schlagen. Er will, dass ich ihn küsse! Scheiße, ja! Meine Gedanken schalten sich ab und ich presse meine Lippen auf seine, mit einem so heftigen Verlangen, dass ich fast wahnsinnig werde. Ich habe keine Ahnung, was ich hier tue, aber eins weiß ich, Kaiba erwidert den Kuss mit der gleichen Heftigkeit! Ich löse mich von ihm und starre ihn atemlos an. "Du machst mich wahnsinnig, Kaiba!" Er nickt und grinst beinahe amüsiert. "Ich weiß, ich kenne das Gefühl!" Ich blinzle leicht und lege den Kopf schief. "Tatsächlich?" Anstatt einer Antwort zieht Kaiba mich am Kragen meiner Jacke zu sich und küsst mich erneut. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)