Zerbrochene Freundschaft von xxNico_Robinxx (Kapitel 51) ================================================================================ Kapitel 18: Nami: Avowals ------------------------- Was ist hier nur passiert? Die Frage stelle ich mir mit Sicherheit schon seit einigen Minuten, während mein Blick zum wiederholten Male über die Flaschen bis hin zu den Büchern am Boden und dem verschütteten Essen wandert. Die einzig logische Antwort, die mir dazu einfällt, ist, dass Zorro die Nacht hier verbracht hat. Doch glauben kann ich es irgendwie nicht. Seit wir wieder zusammen unterwegs sind, habe ich ihn nie etwas anderes als Wasser oder Kaffee trinken sehen. Und abgesehen davon, dass die herumliegenden Kleidungsstücke mit Sicherheit nicht seine sind, wüsste ich keinen Grund, warum er ausgerechnet in meinem Zimmer eine Party veranstalten sollte. Was, also, war hier los? "Entschuldige bitte das Chaos. Ich werde es noch aufräumen." Während mein Verstand noch mit der Überraschung kämpft, dass es Robin ist, die mit unpersönlichklingender Stimme zu mir gesprochen hat, geht sie energischen Schritts an mir vorbei. Dabei zieht sie den frischen Duft nach Frühling mit sich hinterher, der von dem Shampoo stammt, das ich in Falling City gekauft habe. Wenn man bedenkt, wie viel Zeit seitdem vergangen ist, dann müsste sich der Vorrat jetzt normalerweise schon längst dem Ende neigen. Aber ich weiß, dass noch zwei Flaschen in der Vorratskammer stehen. Doch das ist kein Wunder, schließlich wurden Ruffy und Lysop noch am selben Abend von der Marine geschnappt, während sie sich in der Stadt vergnügt haben. Eigentlich bin ich nur aufs Schiff gekommen, um mir ein paar Klamotten zu schnappen und dann selber zu duschen. Doch anstatt meinem ursprünglichen Vorhaben zu folgen, beobachte ich Robin unsicheren Blicks dabei, wie sie die Flaschen einsammelt. Das Bild, das sich mir vor meinen Augen bietet, passt so überhaupt nicht zu ihr. Was alkoholische Getränke angeht, war sie stets sehr zurückhaltend. Und auch die Unordnung ... die Klamotten, die überall herumliegen ... die Bücher in den Überresten des Essens, vermutlich Suppe ... kann ich nicht mit Robin in einem Einklang bringen. Besonders nicht die Tatsache, dass sie die Bücher da einfach so liegen lässt. Sie hat sonst immer so viel Wert darauf gelegt, dass sie unversehrt bleiben. "Ich bin ganz froh darüber, dass ich dich hier antreffe", versuche ich schließlich ein Gespräch anzufangen. Das Schweigen zwischen uns ist mir unangenehm, während ihre Worte, die gefühlloser nicht hätten sein können, mir noch immer in den Ohren nachhallen. Aber ich weiß, dass ich an dieser gespannten Situation nicht gerade unschuldig bin. Und ich könnte mich selbst dafür ohrfeigen, dass ich gestern so mit dem Kopf durch Wand gelaufen bin, zumal wir in unserer jetzigen Lage eine gute Zusammenarbeit brauchen werden. Während ich noch verzweifelt überlege, wie ich das angefangene Gespräch weiterführen kann, kniet sich Robin auf den Boden und hebt eines von den Büchern auf. Mit dem Ärmel ihres Hemdes wischt sie einige Nudeln und Fleischstücke vom Buchdeckel. Für einen Moment habe ich den Eindruck, dass sich so etwas wie Schmerz in ihrem Gesicht zeigt, während sie einfach nur starr auf den roten Deckel blickt. "Na ja, weißt du ... also, wegen gestern, das ... tut mir Leid. Es war nicht meine Absicht dich so anzufahren. Eigentlich habe ich mir dieses Treffen ein wenig anders vorgestellt." Vor Nervosität ziehe ich meine Unterlippe zwischen meine Zähne und versuche geduldig auf eine Antwort, oder zumindest auf eine Reaktion von Robin zu warten. Als sie ihren Blick dann auf mich richtet, zwinge ich mich zu einem unsicheren Lächeln, während ich mit meinen Händen eine hilflose Geste bedeute. "Vergiss es einfach. Es war ein unglücklicher Vorfall, mehr nicht." "Vielleicht." Zu mehr, als zu diesem einen einzigen Wort, bin ich nicht fähig. Was hätte ich auch sonst sagen sollen? Wir sind keine Freunde mehr! Das macht es einem schwierig einen Weg zu finden, auf dem wir einigermaßen kommunizieren können. Früher war das kein Problem. Ein Lächeln, eine abwerfende Handbewegung oder auch eine Umarmung haben ausgereicht, damit alles wieder in Ordnung war. "Ist sonst noch etwas?" Ruhig und geduldig blickt sie mich mit ihren dunklen Augen an, so, als wollte sie direkt in mein Herz sehen. Und vielleicht tut sie das sogar! Denn es gibt tatsächlich etwas, das mich schon die ganze Zeit über beschäftigt und mich nicht mehr loslässt. Aber wie soll ich anfangen? Ich habe eigentlich nicht vorgehabt mit ihr darüber zu reden, da ich ihr immer noch misstraue. Doch Robin ist die Einzige, die mir eine Antwort geben kann. "Warum wolltest du wissen, ob ich Sanji liebe?", platze ich schließlich mit meiner Frage heraus, nachdem ich mich auf das Bett gesetzt habe, in dem, nach den zerwühlten Laken zu urteilen, sie geschlafen hat. Aufmerksam beobachte ich Robins Gesicht, auf dem sich ein kleines Lächeln zeigt. Es ärgert mich ein wenig, dass sie scheinbar mit dieser Frage gerechnet hat. Aber ich versuche es mir nicht anmerken zu lassen und blicke ihr stattdessen dabei zu, wie sie beinah schon sanft mit einem Finger über das Buch in ihren Händen streicht, bevor sie dann nach einer Weile einen leisen Seufzer ausstößt. "Weil ich glaube, dass du ihm etwas bedeutest." "Wie meinst du das?" Ich habe das Gefühl, dass mein Gesicht in sich zusammenfällt, da ich mit dieser Antwort nun wirklich nicht gerechnet habe. Und schon gar nicht in solch einer Offenheit gesprochen. "Er hat dich damals geliebt." "Ja, klar! Genau, wie auch all die anderen Frauen." "Du verstehst nicht, Nami. Sie waren bedeutungslos, genauso, wie auch seine Flirterei. Sanji hat immer gehofft, dass du irgendwann für ihn dasselbe empfinden würdest, wie er für dich. Aber du hast ihm scheinbar nie ein Zeichen des Interesses gegeben." Was sie sagt, lässt mich für eine Weile überlegen. Die Ironie, mit der ich ihre vorherige Bemerkung aufgenommen habe, ist gänzlich verschwunden. Stattdessen fühle ich Zweifel in mir aufkommen. Ob ich ihr glauben kann? Sanji war zu mir immer sehr zuvorkommend und aufmerksam, aber das war er zu jeder anderen Frau auch. Daher habe ich ihn für wankelmütig gehalten, weshalb ich auch meine Gefühle für ihn verborgen habe, während die Eifersucht mich innerlich aufgefressen hat. Hat die Eifersucht mich vielleicht blind gemacht? Misstrauisch mustere ich Robin, die scheinbar seelenruhig noch immer auf dem Boden kniet und mich abwartend ansieht. Nachdenklich knabbere ich an meiner Unterlippe, ohne sie dabei aus den Augen zu lassen, während ich mir die bisherigen Äußerungen noch einmal durch den Kopf gehen lasse. Ich kann nicht sagen, ob ich auf der Suche nach einem Hinweis bin, der mir besagt, dass sie mich reinlegen will. Ich weiß nur, dass mein Herz verzweifelt nach der Hoffnung verlangt. "Du sagst, du glaubst, dass ich ihm etwas bedeute. Du bist dir aber nicht sicher, richtig?" "Seit Ace aufgetaucht ist und uns um Hilfe gebeten hat, ist Sanjis Gefühlswelt nur noch ein einziges Chaos. Ich kann dir nicht sagen, was er jetzt für dich fühlt. Aber ich weiß, dass er dich damals geliebt hat." Wieder verfalle ich in Schweigen, während ich über ihre Aussage nachdenke. Gleichzeitig jedoch frage ich mich, was Robin mit ihrer Offenheit bezweckt. Und auch, ob ihre Worte der Wahrheit entsprechen. Es hat sie sehr verletzt, als ich ihr mitten ins Gesicht gesagt habe, dass ich an ihre Ehrlichkeit zweifle. Erneut meldet sich mein schlechtes Gewissen bei dem Gedanken an den gestrigen Vorfall, von dem ich mir wünschte, dass er nie passiert sei. "Nur mal angenommen, ich hätte Interesse an Sanji, was wäre dann?" "Dann solltest du es ihm zeigen." Schnell und ohne großartig vorher darüber nachzudenken, gibt sie mir die Antwort. Doch sie stürzt mich nur noch mehr in Verwirrung. Unsere Unterhaltung hat eine Wendung genommen, deren Verlauf ich kaum noch nachkommen kann. Und ich weiß auch nicht mehr, was ich glauben soll. Anstatt, dass ich Antworten erhalte, wie ich es anfangs irgendwie gehofft habe, stellen sich mir nur noch mehr Fragen. Auch fange ich langsam an, an dem Bild zu zweifeln, dass ich von Sanji und Robin habe. Ganz besonders von Robin! Und trotzdem spüre ich in meinem Herzen immer noch den Hauch von Misstrauen. "Soll das heißen, dass du mir freiwillig den Weg freimachen würdest?" "Ja." "Warum? Ich meine, ihr beide seid doch ein Paar! Oder etwa nicht?" Voller Erwartung auf die Antwort spannt sich mein ganzer Körper an, während mein Herz wie verrückt zu rasen anfängt. Bislang weiß ich über ihre Beziehung nur das, was in den Zeitungen berichtet wird. Aber ich weiß nicht, ob es auch der Wahrheit entspricht. Als sich ein bedauerndes Lächeln auf ihr Gesicht legt, spüre ich wieder den Stachel der Eifersucht in meinem Herzen und die Hoffnung zerfällt in sich, dass die Zeitungsartikel Unrecht haben. "Ich will dir nichts vormachen, Nami. Sanji und ich waren ein Paar. Aber wir haben eine eigentümliche Beziehung geführt, in der niemand von dem anderen etwas erwartet hat. Wir haben uns keine Versprechungen gemacht auf ewig vereint zu sein. Haben uns keine Liebesbezeugungen gegeben. Wir haben nicht einmal Treue von uns verlangt." In einer ruhigen und sachlichen Stimme erklärt sie mir nur mit wenigen Worten ihre Beziehung, die ich mir in dieser Form überhaupt nicht vorstellen kann. Ist solch eine Beziehung möglich, in der überhaupt keine Liebe vorhanden ist? So richtig kann ich nicht daran glauben und es verstärkt mein Misstauen ihr gegenüber nur noch mehr. "Drei Monate, nachdem ihr die Flying Lamb verlassen habt, wurden die Shadow Devils das erste Mal in den Zeitungen erwähnt. Wart ihr da schon bereits ein Paar?" "Man könnte es als Anfangsstadium bezeichnen." "Du bist ja schnell über Zorro hinweggekommen." Innerlich verfluche ich mich für meine gehässigen Worte, aber ihr Geständnis hat die Bitterkeit in mir wieder geweckt, die ich ihr bereits schon gestern gezeigt habe. Und dennoch sind ihre Worte doch der Beweis dafür, dass alles eine Lüge ist. Ein Gefühl des Triumphs macht sich in mir breit, während ich Robin dabei zusehe, wie sie sich mit dem Rücken gegen den Schreibtisch lehnt. Irgendwie macht sie jetzt auf mich den Eindruck, als wenn sie seelisch erschöpft sei. Lange blickt sie mir in die Augen, bevor sie einmal tief einatmet und dann mit leiser Stimme anfängt zu sprechen. "Es war ungefähr einen Monat später. Sanji und ich kamen in eine Stadt namens Pleasure Town, wo wir uns von dem wenigen Geld, das wir noch besaßen, ein Zimmer mieteten. Zu dem Zeitpunkt wussten wir noch nicht, wie unser Leben weitergehen soll. Daher durften wir auch nicht wählerisch sein ... konnten es auch nicht. Wir mussten uns entscheiden die Nacht entweder in dem Zimmer zu verbringen oder irgendwo auf der Straße zu schlafen. Das Gasthaus, in dem wir untergekommen waren, war wirklich im wahrsten Sinne des Wortes eine billige Absteige. Es war ein Wunder, dass das Haus überhaupt noch stand. Der Zement war rissig und an einigen Stellen sogar spröde und das Holz war morsch und verfault. Der Boden knarrte bei jedem Schritt und bog sich unter unserem Gewicht. Jederzeit hatte ich die Befürchtung im nächsten Moment einzubrechen. Aber der Anblick des Zimmers war das Schlimmste. Das einzige Möbelstück war das Bett, das auf mich den Eindruck gemacht hatte, dass man es nur einmal schief ansehen müsste, damit es in sich zusammenfällt. Die Laken darauf waren vergilbt und die Decke war dünn und zerschlissen. Und wohin man auch blickte, überall lag Staub und die Wände waren grau und kahl. Und in einer Ecke haben sich Mäuse getummelt, die bei unserem Eintreten durch die Löcher in den Wänden verschwanden. Als ich dann so in dem Zimmer gestanden habe, habe ich mich gefragt, ob unser Leben so aussehen würde: leer, grau, trostlos. Plötzlich legten sich Sanjis Arme um mich und er drückte meinen Kopf an seine Schulter. Es war eine tröstende Umarmung, die wir beide gebraucht haben. Ich kann dir nicht sagen, wie es dazu gekommen ist, da ich selber keine Erklärung dafür habe, aber irgendwann - mir kam es wie eine Ewigkeit vor - schlug die Trauer dann in Begierde um. Keiner von uns dachte an das Gestern oder Morgen, nur das Hier und Jetzt zählte für uns. Und dann, als ich am nächsten Morgen erwachte und feststellte, dass der Körper neben mir nicht der ist, an dem ich sonst immer gelegen habe, habe ich mich angezogen und das Zimmer fluchtartig verlassen. Ziellos wanderte ich durch die Stadt, hinaus auf die Felder und Wiesen der Bauern, bis ich dann in einem Wäldchen an einen kleinen See ankam. Dieser sonnige Tag und die friedliche, ruhige Stille waren wie Hohn, der mir ins Gesicht lachte. Ich ging in die Knie und habe geschrieen ... einfach nur geschrieen. Ich habe mit Sanji geschlafen, obwohl meine Liebe Zorro gilt. Das ist die einzige Form von Betrug, den man mir vorwerfen kann." Es tut weh ihr zuzuhören ... sich der Wahrheit zu stellen ... während ihr Blick auf diesen einen Tag in der Vergangenheit gerichtet ist. Und dennoch tut es gut ... und ich bin ihr dankbar für die schmerzhaften Worte. Es war Absicht von ihr mir das Zimmer so detailgetreu zu beschreiben, damit ich es mir bildlich vorstelle und einen Eindruck davon bekomme, was sie beide in diesem Moment gefühlt haben mussten. "Hat Sanji genauso empfunden?" "Er war genauso entsetzt darüber, was wir getan haben. Hat die gleiche Schuld gefühlt wie ich. Wir konnten uns nicht mehr in die Augen sehen. Und bei jeder zufälligen Berührung sind wir erschreckt auseinander gesprungen. Davor waren wir Freunde ... gute Freunde. Und auf einmal stand diese Nacht zwischen uns. Nach einigen Tagen haben wir darüber geredet. Die Nacht war für uns beide bedeutungslos. Es war zwar schön, so wie auch die vielen anderen Male, aber es waren Augenblicke des Vergessens. Und nur darum ging es uns. Momente zu genießen, in denen wir alles vergessen konnten, was geschehen ist." "Hast du dann jetzt vor die Beziehung zu beenden?" Gequält verziehen sich ihre Lippen zu einem verrutschten Lächeln, während sie ihre Augen schließt. Gleichzeitig festigt sich ihr Griff um das Buch, das sie die ganze Zeit über nicht einmal losgelassen hat. "Das ist sie schon. Deshalb werde ich auch gleich meine Sachen zusammenpacken und bei Shanks mitfahren." Automatisch wandern meine Augen an ihre Seite zu der Lache der verschütteten Suppe und den Büchern, um sich danach auf die Flaschen zu richten, die Robin alle auf den Boden zusammengestellt hat. Bedauern und Mitleid lässt mein Herz sich zusammenziehen. Wieder hat es einen Streit gegeben und anscheinend erneut eine Kluft gerissen. Wird es uns allen so ergehen ... irgendwann? Dabei habe ich mir das bei den Beiden nie vorstellen können. Sie gingen immer so vertraut miteinander um, das ja schlussendlich der Grund für unseren Streit war. "Und was ist mit Zorro? Vielleicht hat er auch noch Gefühle für dich", frage ich Robin, als sie vom Boden aufsteht. Sie sieht so niedergeschlagen aus, als sie auf das Buch in ihren Händen blickt, dass in mir der Wunsch heranwächst, ihr Hoffnung zu geben, so, wie sie es bei mir getan hat. "Kann sein. Aber es gibt so viel, über das ich nachdenken muss." "In diesem Punkt hast du dich nicht geändert. Du musst immer noch über alles nachdenken, was du tun willst. Lass doch mal dein Herz handeln." "Das habe ich. Und was hat es mir eingebracht? Nur noch mehr unbeantwortete Fragen, Zweifel, Unsicherheit, Selbstverachtung und wahnsinnige Kopfschmerzen." Nach diesen rätselhaften Worten, aus denen ich nicht schlau werde, legt sie das Buch auf den Schreibtisch und wendet sich der Tür zu. "Robin!", halte ich sie auf, bevor sie auf den Gang hinaus aus meinem Blickfeld verschwinden kann. Am Türrahmen dreht sie sich zu mir um und sieht mich fragend an. "Danke." Langsam verziehen sich ihre Lippen zu einem traurigen Lächeln, das mir mehr sagt, als all die unausgesprochenen Worte zwischen uns. "Du solltest die Zeit nutzen. Wer weiß, ob du noch einmal solch eine Chance bekommst." Nach einem letzten nachdrücklichen Nicken verlässt Robin das Zimmer, während ich vom Bett aufstehe. Ich muss sie nicht erst fragen, was ihre Worte zu bedeuten haben. Die Frage ist nur, ob ich auch den Mut dazu habe. Wie sie selbst gesagt hat, sind Sanjis Gefühle ungewiss. Und ich habe mir damals das Versprechen gegeben, ihn nicht mehr in mein Herz zu lassen, auch wenn es sich dagegen wehrt. Ein belustigtes Lächeln schleicht sich in mein Gesicht, als ich hinauf an Deck gehe. Robin ist nicht die Einzige, die über so einiges nachdenken muss. Unsere Beziehung hat sich ein wenig entspannt durch das Gespräch. Am Ende habe ich sogar das Gefühl gehabt, dass wir wieder Freunde sind. Doch das ist nur ein Trugbild, da mache ich mir nichts vor. Bis dahin ist es noch weiter Weg. Es gibt noch so einiges, das geklärt werden muss. Aber wie Robin schon angemerkt hat, sollte ich die Zeit nutzen, die mir bleibt. Und vielleicht sollte ich damit bei Sanji anfangen ... versuchen mich ihm ein wenig zu nähern. Während ich den Weg zum Lager zurückgehe, überlege ich mir, wie ich am Besten auf ihn zugehen kann. Ich weiß, dass es nicht einfach werden wird, wenn ich so an den kalten Blick denke, mit dem er mich gestern Abend angesehen hatte. Aber ich denke, dass Chopper mir eine große Hilfe sein wird. Als ich mir mit neuer Entschlossenheit einen Plan in meinem Kopf zu Recht lege, bemerke ich, wie mir Zorro entgegenkommt. Dass er alleine ist, erscheint mir fast schon wie ein Wink des Schicksals, bietet sich mir so die Möglichkeit Gleiches mit Gleichem zu vergelten. Doch als er näher kommt, vergesse ich für einen Moment, was ich ihm sagen wollte. Stattdessen reiße ich meine Augen vor Entsetzen ganz weit auf, während sich in meinen Gedanken alle möglichen Bilder abspielen. "Was ist passiert?" "Nichts", antwortet Zorro mir mit einem unbekümmerten Achselzucken, als er vor mir stehen bleibt. Der altbewährte Ärger steigt in mir auf, den ich immer gefühlt habe, wenn einer der Jungs etwas angestellt hatte. Die Situation erscheint mir fast schon wie in alten Zeiten. "Nichts, na klar. Und als nächstes willst du mir noch weiß machen, dass die schillernde Färbung um dein Auge durch einen Zusammenprall mit einem Baum kommt. Also, von wem hast du das Veilchen?" "Von Sanji." "Ihr habt euch geprügelt?" Im ersten Moment male ich mir die schlimmsten Vorstellungen aus, in der die Beiden sich gegenseitig an die Gurgel gehen. Ohne Streitereien kamen die Beiden noch nie aus. Doch angesichts dessen, dass Zorro nur ein blaues Auge hat und sonst keine weiteren Verletzungen, kann ihre Auseinandersetzung nicht so schlimm gewesen sein. Aber vielleicht ist auch Chopper oder einer von Shanks Männern dazwischen gegangen? "Nein, er hat mir nur eine Warnung verpasst." Verständnislos blicke ich ihn eine Weile an, während ich versuche aus seinen Worten schlau zu werden. Doch sowohl seine Stimme als auch sein Gesicht sind undurchdringlich, so dass ich es schnell wieder aufgebe, ihn verstehen zu wollen. "Weißt du was, ich will gar nicht wissen, um was es ging. Und mein Gefühl sagt mir, dass es auch besser so ist. Aber ich habe da etwas, das dich interessieren könnte. Es geht dabei um Robin." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)