Zerbrochene Freundschaft von xxNico_Robinxx (Kapitel 51) ================================================================================ Kapitel 3: Robin: Wishes ------------------------ Angenehm erschöpft höre ich seinem langsamen Herzschlag zu, der in einem leisen Dumpfen unter meinem Ohr erklingt. Das ruhige Heben seines Brustkorbs hat eine einschläfernde Wirkung auf mich, aber dennoch halte ich meine Augen offen. Blicklos schaue ich in das helle Gelb der Vorhänge, während die Lust allmählich in uns abklingt. Ich liebe diese seligen Momente! Die Zeit scheint stehen zu bleiben ... nichts stört meine friedvollen Gedanken ... es gibt nichts, dass mir schaden kann ... ich führe ein ganz normales Leben! Ich koste diese Momente immer in vollen Zügen aus, bevor die Realität mich wieder einholt. Aber für heute nehme ich mir vor die Vergangenheit nicht an mich ranzulassen. Ich will diesen Tag genießen ... ich will Spaß haben ... ich will endlich nach langer Zeit wieder das Gefühl von Glück verspüren! Ich spüre das Gefühl der Vorfreude in meinem Herzen, als ich kurz meine noch leicht geschwollenen Lippen auf die Stelle drücke, unter der das starke Herz des Mannes an meiner Seite schlägt. Genießerisch fahre ich mit meiner Zunge über meine Lippen, auf denen der salzige Geschmack seiner Haut liegt. Etwas widerstrebend löse ich mich dann vorsichtig aus seinem kraftvollen Arm, den er locker um meine Taille gelegt hat. Ein unwilliges Grunzen dringt aus der Tiefe seiner Kehle und ich schaue in sein Gesicht. Aus halbgesenkten Augen schauen seine Augen mich fragend an, und ich sehe die tiefe Befriedigung darin. "Wir wollen doch einkaufen gehen." Ich glaube, dass ich einen glücklichen Gesichtsausdruck mache, als ich so auf ihn hinabblicke ... in sein vertrautes Gesicht, dessen Konturen ich selbst im Schlaf nachzeichnen könnte. Auf jeden Fall schenkt er mir ein zufriedenes Lächeln. Ich kann nicht widerstehen! Der Drang, seinen Geschmack erneut auf meinen Lippen zu spüren, ist zu groß. Daher senke ich meinen Kopf und verschließe seinen Mund mit meinem. Das Lächeln auf seinen Lippen verschwindet nicht, als wir den Kuss vertiefen. Sein Gesicht wird völlig von meinen herabfallenden Haaren verdeckt. Wie ein Vorhang umrahmen sie es ein. Vielleicht ist dies ein guter Anfang die Vergangenheit endgültig hinter uns zu lassen. Unser größter Herzenswunsch wird sich nie für uns erfüllen. Es wäre eine Lüge zu sagen, dass wir nicht mehr bräuchten als uns beide. Immer wird ein leerer Platz in unseren Herzen vorhanden sein, den nur zwei Menschen füllen können. Unsere Herzen schlagen nicht füreinander ... aber trotzdem haben wir uns. Wir führen eine ... ich weiß nicht ... eine ganz einzigartige Beziehung. Eine Beziehung, die sonst keiner hat. Nicht einmal mit IHM hatte ich solch eine. Seine wandernde Hand an meinem Rücken reißt mich aus meinen Gedanken, die sich unter der Decke langsam auf meinen Po zu bewegt. Leise lachend beende ich den in Leidenschaft ausgearteten Kuss und schüttele verneinend mit dem Kopf, bevor ich mich aufsetze. Er stöhnt frustriert auf und sieht zur Zimmerdecke hinauf. Fast hab ich Mitleid mit ihm ... aber auch nur fast. Entschlossen steige ich daher aus dem warmen Bett. Ich brauche nicht erst zurückzusehen, um zu wissen, dass seine Augen glutvoll über meinen nackten Körper gleiten. Dieses Gefühl dabei lässt mich wieder bewusst werden, wie machtvoll der Körper einer Frau ist. Er ist wahrlich eine Waffe. Eine Waffe, die ich mir angewöhnt habe, gezielt einzusetzen. Es vereinfacht unsere Jagd nach den Piraten. Doch anders als jetzt ... hier, bei diesem Mann ... genieße ich es nicht, wenn die Männer vor mir auf die Knie gehen. "Was hast du vor?" Seine raue Stimme, in der noch ein Hauch von der eben wieder aufgewallten Leidenschaft steckt, hält mich an der Tür zum Badezimmer auf. Über meine Schulter werfe ich einen Blick zu ihm und mein Herzschlag setzt für einen Moment aus. Die dünne, weiße Bettdecke auf seiner braunen Haut liegt so dicht auf seinem Körper, dass die Konturen seiner Hüften mehr als nur betont werden und meiner Fantasie keinen Spielraum lassen. Aufgestützt auf seinem Arm treten die Muskeln an seinem Bauch deutlich hervor. Dieser Anblick von purer Männlichkeit lässt mich in meinem Entschluss, ins Badezimmer zu verschwinden, wanken. An seinem diebischen Ausdruck in seinen Augen erkenne ich, dass er diese Körperhaltung mit voller Absicht eingenommen hat, um mich wieder zurück ins Bett zu locken. Doch ich widerstehe dem Impuls die offensichtliche Einladung anzunehmen. "Ich mache mich für die Stadt fertig." Nach diesen Worten trifft mich ein heißer Blick aus seinen Augen. Ich kann mir gut vorstellen, was für Gedanken ihm jetzt durch den Kopf gehen, daher schüttele ich erneut verneinend meinen Kopf. "Wenn wir heute noch mal aus dem Zimmer kommen wollen, gehe ich lieber alleine duschen." Sein mitleidiges Stöhnen begleitet mich in das angrenzende Zimmer und entlockt mir ein frechwirkendes Lächeln. Als ich unter dem heißen Strahl der Dusche stehe und die letzten verbliebenen Spuren unseres Liebesspiels von meinem Körper spüle, werde ich unweigerlich meinem Versprechen, die Vergangenheit ruhen zu lassen, untreu. Ich wollte es eigentlich gar nicht! Während ich mit meinen Händen über meinen Körper fahre, rufe ich mir das Gefühl seiner Hände in Erinnerung, die vor kurzer Zeit noch meine Haut gestreichelt haben. Aber es ist nicht sein Gesicht, das ich hinter meinen geschlossenen Lidern sehe. Und es sind auch nicht seine Arme, in denen ich liege ... die mir soviel versprechen. Sicherheit ... Geborgenheit ... Halt ... Zuneigung ... Liebe! Das alles hatte meinen Körper durchströmt ... von innen erwärmt ... mich zum Leben erweckt. War es vielleicht naiv von mir anzunehmen, dass wir auf ewig zusammenbleiben würden? Habe ich mich absichtlich blind gestellt und die Augen vor unseren Problemen verschlossen? Sie waren da ... ich weiß das! Die Vergangenheit, sie lässt einen nicht los. Durch sie sind wir geprägt. Wir BEIDE sind durch sie geprägt. Wir haben unsere geheimsten Gedanken miteinander geteilt ... unsere Gefühle ... unsere Ängste ... unsere Erinnerungen. Und trotzdem haben wir es nicht geschafft. Nein! DU hast es nicht geschafft! Du konntest deine Angst nicht überwinden ... du konntest mir nicht vertrauen! Warum? Habe ich nicht alles getan, um dir zu beweisen, wie groß meine Liebe zu dir ist? Was hätte ich noch tun können? Und jetzt sieh uns an! Die Liebe ... die Freundschaft ... die Träume ... das Leben ... alles ist zerstört! Dich trifft keine Schuld ... ich gebe sie dir nicht ... denn sie ist meine! Ich wusste, dass du es nicht gerne siehst ... dass du es nicht leiden kannst ... dass du es hasst! Ich hätte es Nami überlassen sollen. Oder Ruffy ... Lysop ... Chopper ... irgendjemanden. Nur ich hätte mich nicht einmischen dürfen. Und dennoch habe ich es getan! Und warum? Ich habe es versucht dir zu erklären. Versucht, es dir begreiflich zu machen. Heute ... ja, heute hättest du einen Grund eifersüchtig zu sein. Aber nicht damals! Damals hätte ich es Sanji nicht erlaubt mich zu küssen ... mich zu berühren ... mit mir zu schlafen. Doch du ... du hast nur gesehen, was du wolltest. Ich spüre wieder die Sehnsucht nach dir. Nach deiner Stimme. Nach deiner Umarmung. Nach deinen Berührungen. Du besitzt mein Herz, das voller Narben ist. Und das du dennoch geliebt hast. Ich wünschte, ich könnte das Meer fragen, wo du jetzt bist ... die Erde, wie es dir geht ... den Wind, ob du ab und zu an mich denkst ... ob du mich immer noch liebst. Gedankenverloren lehne ich an der kalten Wand, die Arme um mich geschlungen, während das heiße Wasser unablässig an meinem Körper hinabrinnt. Ich habe keine Ahnung, wie viel Zeit vergangen ist, seit ich das Badezimmer betreten habe. Ich will nicht daran denken ... nicht an ihn ... nicht jetzt. Heute soll der Tag einfach nur uns gehören. Wieder spüre ich die Vorfreude in mir. Daher drehe ich das Wasser ab und hülle mich in das weiche, blaue Badehandtuch. Als ich ins Zimmer zurückgehe, steht Sanji draußen auf dem Balkon und raucht sich wieder einmal eine Zigarette. Er hat nichts weiter als seine seidigen, schwarzen Boxershorts übergezogen, die sich sehr zart an meiner Haut angefühlt hatte. Mich würde es nicht wundern, wenn jetzt unten auf der Straße einige Frauen stehen, die ihn bewundernd anhimmeln. Bei dem Anblick der muskulösen Brust und den breiten Schultern kann man es ihnen nicht verübeln. Doch sie sind zu bedauern. Jetzt, wo er weiß, wem sein Herz gehört, wird er sich nie für eine von ihnen interessieren. Welch Ironie! Jetzt, wo die Frauen ihm zu Füßen liegen. Prüfend lasse ich meinen Blick durch den eher mageren Inhalt des Kleiderschranks wandern. Viele meiner schönen Kleider, die ich noch auf der Flying Lamb hatte, habe ich verkauft. Wir haben einfach nicht mehr die Möglichkeit soviel mitzuschleppen. Und damals haben wir das Geld auch dringend gebraucht. "Zieh doch deine weiße Hose an." Völlig überraschend steht er hinter mir und schlingt seine Arme um mich, während er sein stoppeliges Kinn auf meine nackte Schulter legt. Es erstaunt mich immer noch, wie leise er ist. Den schleichenden Gang hat er wahrlich perfektioniert. Es scheint ihm ins Blut übergegangen zu sein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)