Keeper von Jim ================================================================================ Kapitel 7: Sonntag ------------------ Sonntag Es ist kurz nach Elf Uhr Nachmittags und meine Kneipe ist leer. Nun, zumindest hoffe ich das sie es ist, denn wenn nicht erlag ich wohl einem Dieb zum Opfer. Anders als viele andere Kneipen nehme ich mir Sonntags frei. Mir wurde schon dazu geraten Sonntags auch zu öffnen, aber ich mag meinen freien Sonntag. Außerdem verdiene ich gut genug um es mir leisten zu können. Am Sonntag gehe ich immer gemütlich durch die Stadt spazieren, genauer gesagt am Stadtrand. Die Innenstadt ist nichts weiter als ein Sumpf aus Beton und Hochhäusern. Aber hier am Rand, an der Küste, kann man noch ein wenig Natur sehen. Hier gibt es neben dem Meer sogar noch ein kleines Waldstück, durch das ich jeden Sonntag gehe. Die Luft ist hier auch erheblich besser als in der Innenstadt. Ich bleibe auf dem Betonwall stehen und überblicke die See. Vollkommen ruhig liegt sie vor mir und das Rauschen wiederholt sich beruhigend in regelmäßigen Abständen. Tief atme ich ein und wieder aus. Es ist einfach schön hier. Und natürlich erinnert es mich auch ein wenig an die Kindheit, die ich hier schon verbracht habe. Damals konnte man sogar noch im Meer schwimmen, inzwischen ist das aber nicht mehr gefahrenlos möglich. Zu viele Fabriken haben einfach im Laufe der Jahre zu viel Müll und Abwasser ins Meer geleitet, nun herrscht Verseuchungsgefahr, wenn man ins Wasser geht. Ich setzte meinen Spaziergang fort. Es ist eigentlich nicht so das ich jeden Sonntag dieselbe, feste Route gehe. Allerdings gibt es neben dem Wall hier noch ein-zwei andere Punkte, an denen ich jedes Mal vorbei gehe. Nach einigen, ungezählten Schritten komme ich am Friedhof an. Zielstrebig schlendere ich auf einen bestimmten Punkt zu. Wie gewohnt ist es hier ziemlich leise. Mal abgesehen davon das neben mir bloß ein paar alte Leute auf dem Gottesacker unterwegs sind, zumindest im Moment, wurde um den Friedhof herum auch ein recht hoher Schutzwall errichtet, sodass man vorbeifahrende Autos und ähnliches kaum bemerkt. Dennoch kann man auch hier noch das Rauschen des Meeres hören. Vor einem Stein aus weißem Marmor bleibe ich stehen. Obwohl ich ihn schon tausend Mal gesehen haben muss, lese ich jedes Mal aufs Neue die fein geschwungene, goldene Inschrift. Meine Hände kommen aus den Taschen meines Mantels hervor und ich falte sie vor mir einander. Schweigend stehe ich da und lasse einige Erinnerungen Revue passieren. Im Grunde tue ich jedes Mal das Gleiche, aber dennoch kann ich um dieses kleine "Ritual" nicht umhin. Das bin ich der Person die hier begraben liegt schuldig... dass bin ich mir selbst schuldig. "Bis nächste Woche.", flüstere ich und setze meinen Spaziergang fort. Manche Dinge, anders als andere, sollte man sagen... Sonntag Ende [Kommentar: Damit habe ich nun endlich meine "Keeper" Story vollendet. Hat ja auch lang genug gedauert. Mein Ziel war es, nur kurze Episoden aus dem Leben des Barkeepers zu geben und ich finde, dass ist mir ganz gut gelungen. Ich bin zufrieden mit dem Ergebnis. Und ja, es war übrigens beabsichtigt, dass man den Namen des Keepers nicht erfährt ^_~ Nun werde ich mich hoffentlich wieder etwas .hack//New Age und meinem nächsten Projekt widmen können. Einen dicken Credit gebe ich hier mal "Nugyen Tran Loc" (kurz: NTL). Ihm haben wir es zu verdanken, dass Linus so schön bayrisch spricht. Alleine hätte ich das im Leben nicht annährend so gut hinbekommen, vielen Dank. Oh, und bevor es sich die Filmfans schon denken, ja, einer der Sprüche von Linus ist quasi ein Zitat aus dem Film "Gummo" (muss man nicht kennen, aber ich mochte den Spruch). Und übrigens, falls euch interessieren sollte, die Geschichte soll in Deutschland spielen. WO, nun ja, ich denke da könnt ihr mit ein wenig überlegen schon selbst drauf kommen. ~ Jim] Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)