Ein Himmel auf Erden von Sajoco ================================================================================ Kapitel 1: Ein Himmel auf Erden ------------------------------- Es ist nicht einfach ein Engel zu sein, besonders nicht wenn man Petrus untergestellt ist. Petrus ist Gottes Liebling, egal was er macht oder sagt. Das findet Engelchen 1987 ziemlich unfair, zumal sie durch ihn nicht aufsteigen kann. Sie ist nun 18 Engelsjahre im Himmel und empfängt immer noch die verstorbenen Menschen hier im Himmelsreich. Viel lieber wäre sie ein Schutzengel, oder ein helfender Engel. Aber nein sie darf nicht. Petrus hat es auf Engelchen 1987 abgesehen. Er hat sie sogar bei Gott verpfiffen, dass gab einen Ärger, nur weil sie zu spät zum Dienst gekommen ist. Ihr größter Wunsch wäre, die Erde von nahem zu sehen....   "1987 was machst du schon wieder? Wie oft habe ich gesagt, dass du während der Arbeit nicht schlafen darfst!", schrie Petrus und blass in sein Horn. Das Tor öffnete sich. Die Seelen die schon vor dem Tor warteten, wurden hereingelassen. Engelchen 1987 wachte erschreckt aus ihren schönen Träumen auf. "Was? Wie? Wer?", der kleine Engel war verwirrt. "Das reicht jetzt, komm mit!", Petrus packte den kleinen Engel am Arm und zog sie mit. "Wo willst du mit mir hin? Petrus lass mich los, du tust mir weh!", klagte Engelchen 1987. "Wir gehen zu Gott! Es reicht mir mit dir und deiner Schusseligkeit!" "ZU GOTT! Warum... nein ich hab doch nichts... aber schlafen ist doch kein..." Engelchen 1987 hatte aber keine Chance Petrus vom Gegenteil zu überzeugen. So würde sie niemals ein Schutzengel werden. Ein großer Engel bewachte eine goldene Tür. "Was wollt Ihr?", fragte dieser. Petrus kniete sich vor dem Engel hin und sagte: "Wir wollen zu Gott." Als der Blick des Engels auf Engelchen 1987 fiel, öffnete er die goldene Tür. Petrus und Engelchen 1987 traten ein. Eine Stimme begrüßte sie: "Ah Petrus mein lieber, was verschafft mir die Ehre. Ich sehe schon, Engelchen 1987. Was hat sie denn heute wieder angestellt das du sie diese Woche schon wieder zu mir bringst?" "Sie hat geschlafen während der Arbeitszeit!", erklärte Petrus. ...Ich arbeite viel zu lange, habe kaum Zeit mal auszuschlafen und werde die ganze Zeit nur von Petrus rumgescheucht, dass ist nicht fair..., dachte Engelchen 1987. Sie traute sich nicht ihre Gedanken auszusprechen. Nicht vor Petrus und schon gar nicht vor Gott. "So, dann sollte Engelchen 1987 eine andere Tätigkeit ausführen. Ich habe einen besonderen Auftrag für dich. Es geht um einen Jungen, er wird von dem Teufel immer weiter heruntergezogen. Alleine kommt er nicht aus diesem schwarzen Loch heraus. Du musst ihm helfen." Der kleine Engel blickte vom Boden auf. "Ist das ihr Ernst? Ich darf ein Schutzengel werden?" "Nein meine kleine, ein Schutzengel bist du nicht. Du bist ab sofort der persönliche Engel dieses Jungen. Das ist das höchste was ein Engel sein kann. Ich hoffe das du deinen Job gut machst." Petrus war geschockt, aber das Engelchen war so glücklich wie seit langem nicht mehr.   Noch am gleichen Tag machte sich Engelchen 1987 auf den Weg zur Erde. Sie suchte vergebens nach dem Jungen, den sie ab heute begleiten sollte. ...Wo nur kann er sein... auf der Erde findet man ja niemanden, es sind einfach zu viele Menschen... Halt dort! Der Junge sieht aus als sei er in einem schwarzen Loch..., dachte sich das Engelchen und flog zu dem Jungen hin. Doch kaum war Engelchen in der Nähe des Jungen bemerkte sie, dass dieser eigentlich nur in einem Loch saß und spielte. Enttäuscht flog, der Engel weiter. ...Wo kann dieser Alexander nur stecken?... bin ich so blind? Oder sogar taub, dass ich seine stillen Hilferufe nicht hören kann?..., die Gedanken brachten Engelchen 1987 auch nicht weiter. Es war inzwischen schon Nachmittag und der kleine Engel kam nicht weiter. Plötzlich hörte sie eine Stimme. "Alex!... Alexander! Kommst du bitte mal!" Das muss er sein!, und schon flog der Engel zu dieser Stimme. Schnell hielt der Engel Ausschau nach diesem Alexander. Ein Junge rannte zu seiner Mutter. Er schien Alexander zu heißen, aber ob er der Schützling von Engelchen 1987 war wusste sie selbst nicht. "Mama ich geh zu meinem Kumpel, kann spät werden!", mit diesen Worten war Alexander auf dem Weg zu seinem Fahrrad. Gekonnt schwang er sein rechtes Bein über den Sattel des Fahrrads und fuhr zu seinem Freund. Engelchen 1987 konnte ihm kaum folgen, so schnell sauste er davon. Mit Müh und Not schaffte sie es aber dennoch, ihm auf der Spur zu bleiben. Es dauerte eine Weile bis Alex, bei dem Haus seines Freundes ankam. Die Straßen waren voller Schnee und Eis. Engelchen 1987 frierte. Alexander bog hinter einer Ecke ein und fuhr einen kleinen Berg hinab, bis zu dem Haus von seinem Freund. Vor der Tür wartete der Freund schon und begrüßte Alexander. "Hey Alex komm rein.", sagte dieser.   Alexander stieg von seinem Fahrrad ab und lehnte es an die Hausmauer. Beide gingen ins Haus, die Treppe hinauf in das Zimmer des anderen Jungen. Engelchen 1987 flog ihnen hinterher. Sie fühlte eine dunkle Aura, darum durchsuchte sie erst einmal das Haus. Sie sah sich alles ganz genau an. Dann entdeckte sie eine Katze. Von den Tieren der Erde war Engelchen 1987 sehr fasziniert, darum blieb sie bei der Katze und schmuste mit ihr. Leider vergaß sie dadurch völlig wie die Zeit verging. Als es ihr nebenbei wieder einfiel, flog sie hinauf zu den beiden Jungen. Doch zu ihrem Unglück, brach sie zusammen als sie den Raum betrat. Die dunkle Aura war hier so stark, das Engelchen keine Chance hatte sich dagegen wehren zu können. Der Junge des Hauses, der inzwischen nur noch alleine im Zimmer war, hörte einen Rums, als ob jemand hingefallen wäre. Neugierig schaute er zur Tür. Sein Blick war erst verwunderlich, doch dann wurde er immer erstaunter. Vor ihm lag ein Engel. Ein richtiger Engel, wie ihm schien. "Wie kommst du denn hier her? Und was machst du auf dem Boden?", fragte dieser und half Engelchen 1987 auf. "DU... du kannst mich ja sehen?!?", stellte der Engel erschrocken fest. "Ja, ich wundere mich auch grad.", gab er ihr als Antwort, und fragte gleich darauf: "Im Übrigen, ich bin Alex und wie ist dein Name?" "Ich bin Engelchen 1987.", gab das Engelchen zurück....Ob er mein Schützling ist?... Sein Name ist identisch mit dem von dem anderen Jungen und dieser hat in seinem Zimmer eine dunkle Aura. Es muss er sein, schließlich kann er mich sehen!..., dachte sich Engelchen 1987.   "Engelchen 1987? Das ist doch kein richtiger Name! Ich dachte Engel haben richtige Namen wie Amor oder Gabriel oder Angel?", meinte Alex. "Nur besondere Engel haben Namen.", seufzte das Engelchen. "Ach so ist das! Na du bist doch was besonderes oder warum bist du auf der Erde?", stellte Alex fest. "Kann schon sein...", sagte der Engel leise. Dass sie der persönliche Engel von Alex ist, durfte sie ihm ja nicht sagen. "Nun dann geb ich dir einfach einen Namen!", Alex schaute den Engel an und sagte: "Sam, du heißt jetzt Sam." Kaum benannte er das Engelchen mit einem richtigen Namen, schon verschwanden ihre wunderschönen Flügel und sie sah aus wie ein richtiges Menschenmädchen. Anfangs geschockt sah sie den Jungen an. "Was hast du gemacht!", schrie sie ihn an. Von dem Geschrei des Mädchens angelockt, öffnete sich die Tür und die Mutter des Jungen trat ein. "Oh ich wusste nicht,... Alexander du hast mir gar nicht erzählt, dass ein Junges Mädchen bei dir ist. Du hättest sie uns wenigstens vorstellen können." Alex sah seine Mutter an und war sprachlos. Seine Mutter wendete sich dem Mädchen zu. "Ich bin die Mutter von Alex und du heißt?", fragte sie. "Ich bin E...", kaum begann Engelchen 1987 ihren Satz, da wurde sie schon von Alex unterbrochen. "... sie heißt Sam... Sam Angelus!" "Genau.", warf der Engel dem Satz nach. "Ach das ist ja ein süßer Name und so ein besonderer Nachname. Es freut mich, dass Alex so ein nettes Mädel kennen gelernt hat. Ich lass euch zwei mal wieder alleine." Die Mutter ging aus der Tür und schloss sie hinter sich. "Puh, das war knapp. Du wolltest doch nicht wirklich zu meiner Mutter sagen das du Engelchen 1987 bist?!" "Naja, ich muss mich erst an meinen Namen gewöhnen... Sam ist nun mal nicht ein gewöhnlicher Engelsname...", meinte das Mädchen. "Du siehst auch nicht aus wie ein gewöhnlicher Engel.", stellte Alex fest.   Der Nachmittag verging und Alex stellte Sam eine ungeklärte Frage. "Sag mal, ich weiß ja jetzt vieles über dich und du auch über mich, aber mich würde es mal interessieren wo du schläfst?... Ich meine, fliegst du wieder in den Himmel? Oder bleibst du irgendwo auf der Erde?" Der Engel sah ihn entsetzt an. "Ähm...", stotterte sie, "...das ...das weiß ich gar nicht, aber ich schätze ich werde wohl wieder in den Himmel fliegen..." "Aha... na dann glaub ich musst du dich auf den Weg machen. Ich steh morgen früh auf, ich muss zur Schule.", informierte Alex das Mädchen. "Schule? Naja also wir sehn uns dann wohl morgen wieder, bye!", verabschiedete sich das Engelchen und ging auf den Balkon. Ihre Flügel erschienen und sie schwang sich in die Lüfte. "So schnell schon? Du kannst ruhig noch bleiben!" Doch die Worte von Alex hörte das Engelchen nicht mehr. Sie war schon wieder auf den Weg ins Wolkenreich. Petrus empfing sie spöttisch. "Na Engelchen 1, 9, 8, 7, gibst du schon auf? Oder wolltest du nochmals zu Gott?" "Ich heiße wenn schon, denn schon Engelchen 1987! Aber... du kannst mich auch Sam nennen." Ihr frecher Blick und ihre Worte, schockten den Engel Petrus sehr. Er glaubte wollte ihr nicht glauben, darum schloss er das große goldene Tor zum Wolkenreich und ließ Engelchen 1987 draußen stehen. Petrus du gemeiner Engel, das ist nicht fair... lass mich rein ich weiß doch nicht wohin ich gehen soll..., jammerte das Engelsmädchen in ihren Gedanken. Hilflos flog sie wieder zur Erde.   Am nächsten Morgen, wachte das Engelchen auf und wusste zunächst nicht einmal wo es sich befand. Mit noch müden Blicken sah sie sich um. Ein weiches Bett, ein schön eingerichtetes Zimmer und viele Menschen um sie herum. Doch keiner bemerkte, dass ein Engel in diesem Bett lag, denn Engel sind für die Menschen unsichtbar. Gewöhnlich für alle Menschen, es seiden es sind Engel oder Dämonen, die sich getarnt haben, oder der Schützling des Engels. >>Dingdong<< "Wir bitten um ihre Aufmerksamkeit, der grüne Opel mit dem Kennzeichen M-FE 2206, versperrt die Zufahrt zur Ladefläche, bitte fahren sie umgehend den grünen Opel mit dem Kennzeichen M-FE 2206 zur Seite.", erklang eine Frauenstimme durch eine Sprechanlage. Engelchen 1987 streckte und reckte sich. Mit einem Blick fiel ihr auf wo sie war. Die Stimme durch die Sprechanlage, das schön eingerichtete Zimmer, die Menschen! Sie war in einem Warenhaus. Herjeh, wie bin ich denn hier her gekommen?... Und überhaupt, wie spät ist es?... Ich sollte schon längst bei Alex in der Schule sein und auf ihn aufpassen!..., ihre Gedanken zogen sich zusammen. Sie sprang von dem Bett auf und erhob sich in die Lüfte. Den Ausgang zu finden war für sie ein Kinderspiel, die Schule zu finden allerdings nicht. Sie flog durch die halbe Stadt und wusste sich keinen Rat mehr, als sich als Mensch zu tarnen und nach dem Weg zu fragen. In einer Gasse landete sie und ihre Flügel verschwanden. Mit gemischten Gefühlen ging sie auf die Straße zu. Sah nach rechts und links. Drehte und wendete sich, doch den Weg fand sie nicht.   Die Stadt ist zu groß ich kann ihn einfach nicht spüren..., dachte sie sich, als plötzlich. "Hey, suchst du was bestimmtes?", fragte ein Mädchen mit weißen Haaren und lieben Blick. Engelchen 1987 drehte sich um. "Ja ich suche die Fos,... nur leider weiß ich nicht wo die ist." "Na dann komm mit mir mit, ich gehe auf die Schule und muss eh zum Unterricht. Zum Glück sind heute die ersten zwei Stunden ausgeflogen." "Das ist ja ein Zufall, ich danke dir." Das Engelchen war erleichtert, so ein nettes Mädchen gefunden zu haben, das ihr den Weg zu der Schule zeigt. Doch ihr wurde immer komischer, von jeder Minute mehr. Irgendetwas stimmte hier nicht und das konnte nur von dem Bösen her kommen. Unauffällig sah sich das Engelchen immer mal wieder um. Vielleicht war irgendwo ein Dämon zu sehen, der sie von ihrem Weg abbringen soll. Aber zur Enttäuschung von dem Engel, sah sie keine Dämonen in der Nähe. Als sich beide so unterhielten stellte sich heraus, dass das weißhaarige Mädchen Kerstiara hieß und erst seit kurzem auf die Schule ging. Dazu ging sie noch in die Klasse von Alex. Dass Sam ein Engel war, verriet sie ihr nicht. "Gehst du eigentlich auch auf eine Schule?", fragte Kerstiara. "Öhm... ja klar, ...nur schwänze ich heute mal. Ich kann meinen Lehrer nicht leiden.", log Sam ohne rot zu werden. "So siehst auch aus. Süß aber schwer zu bändigen.", lachte Kerstiara feststellend. Wenn man Sam so ansah hatte sie außergewöhnliche Kleidung an. Ein kurzes schwarzes Oberteil was gerade mal ihre Brust verdeckte und einen Minirock. Es war zum Glück Sommer und da sagte keiner etwas wenn Mädchen freizügiger rumliefen.   Kurze Zeit später kamen die Mädchen auch schon bei der Schule an. Alex sah verwundert zu Kerstiara und Sam. "Hallo Sam, was machst du denn hier?", fragte er, "Ich dachte wir treffen uns erst später." Kerstiara warf einen fiesen Blick zu Sam. Woher kennt diese Schnepfe denn Alex?... Wenn das seine Freundin ist, muss ich mich beeilen Satan die Seele von Alex zu bringen!..., dachte sie sich, als sie Alex und Sam so beobachtete. "Nun ja, ich wollt mit deine Schule mal ansehen. Ich darf ruhig einen Tag blau machen, meine Schule ist da nicht so streng.", zwinkerte sie ihm zu. "Ach ja? Na da hast du es aber gut, aber ich muss pünktlich rein sonst gibt's Nachsitzen und darauf bin ich nicht scharf.", lachte Alex. "Das glaub ich dir Alex, aber wir sollten wirklich rein gehen. Immerhin haben wir schon zwei Stunden später." Kerstiara zog den Jungen mit in das Schulgebäude. Die Tür fiel ins Schloss und die Schulglocke läutete. Engelchen 1987 stand nun ganz alleine auf dem Pausenhof und wusste nicht recht was sie nun tun sollte. Sie spürte wieder die dunkle Aura. Dieses mal umgab sie die Schule. Komisch, ich kenne das Gefühl, woher kommt es nur... und warum tut es mir so weh?... Ob Alex in Schwierigkeiten ist?..., schoss der Gedanke durch ihren Kopf. Sie suchte sich eine Stelle wo niemand sie sehen konnte und nahm ihre Engelsgestalt an. So konnte sie Aura besser suchen. Vorsichtig betrat sie das Schulgebäude und sah sich um. Wieder fand sie keinen Dämon oder auch nur ein weiteres Zeichen von einem. Durch eine Tür, die einen Spalt offen war, sah sie Alex und Kerstiara die nebeneinander an einem Tisch saßen und Matheaufgaben schrieben. Sieht alles ganz in Ordnung aus, habe ich mich etwa getäuscht und hier ist keine böse Aura?... Nein! Ich spüre sie ganz deutlich! ... Sie ist hier! Nur wo..., ihre Blicke schnellten zu allen Seiten.   Sie wollte gerade das Klassenzimmer betreten, als >>Dingdong<< die Schulglocke erneut läutete und die Schüler aus dem Zimmer stürmten. Da keiner das unsichtbare Engelchen sehen konnte, wurde sie kurzer Hand über den Haufen gerannt. Frechheit!, so was aber auch, stürmen einfach aus dem Zimmer... aua... oh da kommt Alex!, sie flog zu ihm hin und wollte gerade was zu ihm sagen, aber da fiel ihr ein das sie ja unten als Sam wartete und darum nahm sie den schnelleren Weg nach unten. Direkt durchs offene Fenster. An einem uneinsichtbaren Ort tauschte sie ihre Engelsgestalt gegen die ihrer Menschengestalt und wurde wieder zu Sam. Kerstiara und Alex liefen an ihr vorbei. "Und sie ist sicher nicht deine Freundin?", fragte Kerstiara. "Nein, nur eine Bekannte, aber sag mal warum interessiert es dich denn so sehr das ich ne Freundin habe oder nicht?" "Nun... wie soll ich dir das denn jetzt so sagen... ich...", stotterte Kerstiara. "Du?", drängte Alex sie nach einer Antwort. "Ich... ich muss weg!", sagte Kerstiara schnell und rannte weg. Eins zu einer Million das sie was von mir will..., dachte Alex. Dann fiel Sam ihm auf. "Da bist du ja. Hab dich schon gesucht." "Ja? Sah aber nicht so aus.", grinste Sam. "Wie? Achso, du meinst wegen Kerstiara. Sie ist zurzeit so anhänglich. Mir viel zu anhänglich, wenn du mich fragst. Immerhin kennen wir uns auch erst seit einiger Zeit." "Und du meins das sie was von dir will? Was auch immer das heißt.", hakte Sam nach. Alex sah sie verwundert an. "Du willst mir doch nicht weiß machen, dass du nicht weißt was das heißt? Das sie sich an mich heranmacht." Erstaunt wartete er auf ihre Antwort, die nicht lange auf sich warten ließ. "Nunja ich kann's mir denken, aber genau weiß ich das wirklich nicht." "Das heißt sie ist verliebt in mich.", erklärte Alex ihr. "Hm Amor hätte mir doch davon was erzählt... naja egal, dann hast ja eine Freundin.", bemerkte Sam. "NEIN! ... Ich weiß nicht genau... ach ist doch auch egal, sie ist nur eine Bekannte. Lassen wir das Thema. Die Schule ist in zwei Stunden aus, wir könnten uns ja bei mir zu Hause treffen wenn du Lust hast." "Mal sehn...", Sam verschwand hinter einer Mauer und ließ den Jungen allein.   Die zwei Stunden schienen nicht zu vergehen. Engelchen 1987 langweilte sich. Sie flog in ihrer Engelsgestalt durch die Straßen und suchte nach einem gemütlichen Plätzchen. Kurz darauf entdeckte sie einen kleinen Park. An dem Seeufer ließ sie sich nieder und ruhte sich aus. Ach wie schön es hier doch ist,..., dachte sie sich. "Engelchen 1987 was machst du denn hier?", erklang eine ihr bekannte Stimme in ihrem Ohr. Sam drehte sich um und sah in das Gesicht eines Engels. "Amor, wie... ich... ich bin jetzt der persönliche Engel von Alex. Er ist gerade in der Schule und ich würde ihn nur ablenken wenn ich auch dort wäre.", erzählte sie ihrem Freund. "So? Ich bin, wie immer, gerade dabei Paare zusammen zu bringen. Nur ist das schwer die einzelnen auch noch zu finden. Immerhin such ich jetzt schon seit einer Stunde nach Clarissa und Daniel aber ich hab bisher nur Daniel gefunden. Oh man, ich werd alt.", lachte Amor. "DU und ALT?", grinste das Engelchen. Amor setzte sich neben sie ans Ufer und leistete ihr Gesellschaft. "Was ist eigentlich wenn Clarissa und Daniel nicht zusammenkommen?", fragte Sam. "Dann... wird Clarissa einen Jungen nach dem anderen haben und ihre Wohnung wird zu einem Bordell. Daniel allerdings wird auf ewig Junggeselle bleiben." "Das sind keine guten Aussichten... Sag mal hast du dich auch schon einmal verliebt?", stellte Sam neugierig ihre Frage. "Nein, uns Engel ist es nicht erlaubt sich zu verlieben. Höchstens in andere Engel.", sagte Amor ernst. "Ich hab's nicht so mit den Regeln... ich vergesse sie immer.", lachte Sam. "Das solltest du aber nicht, sonst bestraft dich Gott noch!", schimpfte er sie.   Das Engelchen fühlte sich irgendwie nicht gut. Der Gedanke das sie vielleicht von Gott bestraft werden könnte, wenn sie eine Regel bricht die sie vergessen hatte, bereitete ihr Sorgen. "DA!", rief Amor auf einmal. Sam schreckte auf. "Was? Wo? Wer?" "Da ist Clarissa! Meine Arbeit geht weiter, wir sehn uns Engelchen 1987 bis die Tage!" Schon flog Amor weg und Sam war wieder allein. Toll... wenigstens einer der weiß was er zu tun hat..., dachte sie. Engelchen 1987 sah in den See. Viele kleine Fische tummelten sich im Wasser, spielten zwischen den Seealgen Fangen und Verstecken. Ein Lächeln kam über die Lippen des Engels. Seufzend ließ sie sich rückwärts ins Gras fallen. Über ihr spielten einige Vögel mit einander und zwitscherten vor sich hin. Ich weiß welche meine Aufgabe ist, nur wie kann ich Alex beschützen wenn ich das böse nicht seh... nicht weiß wo es sich befindet... ich kann ihm ja auch nicht sagen das ich ihn schützen soll... das ist alles so gemein. Ich bin doch nur ein Engelchen... allerdings darf ich jetzt nicht aufgeben! Ich muss Petrus und auch Gott beweisen, dass ich es schaffe Alex aus seiner aussichtslosen Situation zu bringen!... Ich werd mich jetzt auf den Weg machen und zu ihm fliegen... Als Sam lässt mich die Mutter bestimmt auf ihn in seinem Zimmer warten. Gesagt. Getan. Kaum hatte das Engelchen sein Selbstgespräch beendet, schon flog sie los. Von der Luft aus hatte sie einen besonders schönen Ausblick auf die Menschen und ihr Tun. Niemand sah sie, aber sie sah alle. Das gefiel ihr sehr. Sie fühlte sich wie ein Geist, sie ist das aber für keinen wahrnehmbar. Dort hinten ist sein Haus, ich werde mich hier schon mal als Mensch tarnen..., dachte sie sich und landete auf dem Boden. Kaum war sie in ihrer Menschengestalt, schon fühlte sie sich gleich etwas anders.   Langsam ging Sam auf das Haus zu. Immer stärker wurde ihr Gefühl das sich hier ein Dämon aufhielt. Als Mensch konnte sie nicht kämpfen, jeder könnte sie sehen. Also entschloss sich Sam wieder ihre Engelsgestalt anzunehmen. Sie flog in Windeseile über die Häuser der Straße und sah auf einem Dach ein Mädchen. Ihre weißen Haare wurden im Wind hin und her geweht. Ihr hellblaues Gewand betonte ihre blauen Augen. Der Mund war von einem dunkelblauem Tuch verdeckt. Ein aus Metall gefertigter Stirnreifen, verriet dass sie eine Dämonin war. Eine Satansdämonin. Dem Engelchen blieb das Herz fast stehen. Sie stand Auge in Auge mit dem Dämon. "Verschwinde!", rief dieser ihr zu. Doch Sam ließ sich nicht gerne befehlen. "Verschwinde du doch!" Die Dämonin ließ einen Energieball in ihrer Hand erscheinen. "Treib es nicht zu weit! Dies hier ist mein Gebiet und ich lasse mir von einem Engel, wie dir, meinen Auftrag nicht zerstören!" Der Energieball entglitt ihrer Hand und traf das Engelchen fast am Oberarm. Nun war das Engelchen in ihrem ersten Kampf verwickelt. Im Kampf war sie noch unerfahren und sie wusste auch nicht wie sie die Dämonin vernichten sollte. Sie hatte weder Fähigkeiten noch Waffen, um sich wehren zu können. "Hey pass doch auf! Das kann böse ausgehen!", sagte Sam. Ich muss sie irgendwie ablenken, so dass sie mich nicht angreifen kann... aber wie?..., dachte das Engelchen nach. Die Dämonin ließ nicht locker und sprang mit einem Satz auf das Dach, auf dem sich der Engel befand. Sam rannte in einem kopflosen Verhalten auf die Dämonin zu, holte mit ihrer Faust aus und versuchte das dämonische Mädchen am Kopf zu treffen. Doch diese reagierte blitzschnell, wich zur Seite aus und lachte über den Engel. Sam konnte sich kaum auf dem Dach halten, nachdem sie die Dämonin knapp verfehlt hatte. "Hahaha, du bist so schwach wie alle Engel! Wir sehen uns wieder kleines Engelchen!", lachte die Satansdämonin und verschwand in einer Rauchwolke.   Von diesem jämmerlichen Erlebnis, würde Sam nie ein Wort verlieren. Sie hat mich schwach genannt... aber ich weiß doch gar nicht wie man kämpft... ich bin doch nur ein Engel... Verdammt!, die Gedanken von Engelchen 1987 bauten sie nicht gerade auf. Sie sprang vom Dach hinunter und nahm erneut ihre Menschengestalt an. "Hallo Sam, willst du Alex besuchen?", fragte eine freundliche Stimme das Mädchen. Sam drehte sich um. "Hallo, ja ich wollte ihn besuchen. Ist er denn schon zu Hause?", fragte Sam, als ob nichts vorgefallen wäre. "Ja ich bin mir sicher dass er schon zu Hause ist. Er wartet sicher schon auf dich." Die Mutter von Alex begleitete Sam zum Haus. Ihr Schlüssel sperrte die Tür auf und Sam trat in das Haus. "Er ist sicher oben, geh nur rauf." "Danke." Sam ging die Treppe hinauf und öffnete die Zimmertüre von Alex. "Wer stört?", rief Alex und sah kurz von seinen Hausaufgaben auf. "Ich... Tut mir leid wenn ich dich stören sollte.", sagte Sam. Langsam ging sie in sein Zimmer, schloss hinter sich die Türe und ging zu Alex an seinen Schreibtisch. "Nein, du störst nicht. Setz dich doch.", sagte der Junge. Sam setzte sich auf das Bett. Ihr fröhliches Gesicht was sie immer hatte, war im Moment nicht gerade fröhlich. Alex bemerkte es schnell und setzte sich neben sie. "Hey, Engelchen!", er sah sie aufmunternd an, "Was ist denn los? Ist was vorgefallen?" Schnell überlegte sich Sam eine Ausrede. Sie konnte ihm unmöglich die Wahrheit sagen. "Ich war als Sam unterwegs und da hat mich ein Junge angesprochen und wollte mich anfassen, ich wollte mich wehren... aber ich bin zu schwach. Dann bin ich weggerannt." Hoffentlich glaubt er mir das... immerhin bin ich nicht gerade gut im lügen und das will ich eigentlich auch gar nicht sein..., dachte sie sich. "Dich hat wer angemacht und dich belästigt?!", Alex seine Stimme wurde ernst und wütend.   "Du kannst dich also nicht wehren, dann brauchst du einen Selbstverteidigungskurs!", meinte Alex. "Einen Selbstverteidigungskurs? Lerne ich mich da zu verteidigen? Stärker zu werden?", sah Sam ihn neugierig an. "Ja genau. Nur kostet er Geld, und ich bin mir sicher du hast keines.", erklärte er ihr weiter. "Lass das mal meine Sorge sein, ich brauch kein Geld, ich bin ein Engel.", grinste Sam, "Danke du hast mich jetzt total aufgebaut." "Bitte, dass hab ich doch gern getan.", lächelte er sie an. Aufbauen sollte ich dich und nicht du mich... bei uns läuft echt was falsch... aber jetzt bau ich dich mal auf..., dachte Sam und fragte: "Wie lief es heute in der Schule?" "Naja es ging, wie immer halt. Langweilig aber da muss ich durch. Und die blöde Lehrerin will uns in einer Woche eine Ex reinhauen, nur sagt sie nicht wann.", beschwerte sich Alex. "Oh, dass klingt nicht gut.", meinte Sam. "Das ist auch nicht gut. Eine Ex ist eine schriftliche Wissensabfrage von dem Stoff, aus der Schule, den wir in den letzten Stunden durchgenommen haben. Ich schätze du bist nie in eine Schule gegangen, darum weißt du das nicht.", erklärte er Sam. "So ist das! Na dann lerne mal. Ich schau dir zu und frage dich dann ab, wenn das für dich in Ordnung ist." "Ja, dass ist eine gute Idee." Alex setzte sich wieder auf seinen Stuhl und lernte weiter über seinen Hausaufgaben. Sam beobachtete ihn. Nach kurzer Zeit gab er ihr das Heft. "Das dort muss ich wissen.", sagte er und zeigte mit dem Finger auf einen Abschnitt in dem Buch. Das Engelchen lass sich den Abschnitt durch. "Ist ja nicht schwer, also erzähl mal was du darüber weißt.", sagte Sam und hörte zu was Alex ihr erzählte. Es war zwar nicht alles richtig und für einiges brauchte der Junge länger zum überlegen. Eine Stunde später wusste Alex aber alles ganz genau und brauchte nur eine Sekunde um die Frage von Sam zu beantworten. "Hey, so schnell habe ich noch nie gelernt und so viel Spaß wie mit dir hatte ich bisher auch noch nie beim Lernen. Das sollten wir immer tun.", meinte Alex. "Ja gerne, so lerne ich gleich mit. Vielleicht brauche ich das ja irgendwann mal.", meinte Sam.   Der Abend verging schnell. Durch das Lernen fiel es Alex nur nicht auf, wie die Zeit verging. Als er Sam plötzlich fragte wie spät es doch sei, sagte diese gelassen: "Ach nur halb zwei." "HALB ZWEI!", Alex flippte mehr oder weniger fast aus. "Wie die Zeit doch vergeht! Ich muss doch schlafen, also dann gute Nacht Sam wir sehn uns morgen, aber keine Besuche in der Schule!", sagte er und schiebte das Engelchen mehr oder weniger aus seiner Balkontüre. "Sorry, aber ich muss jetzt wirklich ins Bett.", mit den kurzen Worten des Abschiedes schloss er die Tür vor dem Engelchen und ging sich umziehen. Na so was... Das Engelchen war enttäuscht, konnte es ihm aber nicht verübeln das er sie rausgeschmissen hatte. So nahm sie ihre Engelsgestalt an und flog in die Nacht hinaus. Dieses Mal jedoch hatte sie Pech. Alle Geschäfte hatten bereits geschlossen. Also suchte sie sich anderweitig einen Schlafplatz. Doch leichter gesagt als getan. Sie flog von Haus zu Haus, um durch ein offenes Fenster hinein zu kommen. Leider lag das Glück lag nicht wirklich auf ihrer Seite. Nicht ein Haus hatte ein Fenster für sie offen. Sie klapperte die ganze Gegend ab. Ohne jeglichen Erfolg. Erschöpft sank sie auf den Balkon von Alex nieder. Ein Stuhl stand auf diesem und eine kleine Decke fand sie in einer kleinen Kiste unter dem Fensterbrett. Prima, Alex wird sicherlich nichts dagegen haben, wenn ich das benutze..., dachte sich das Engelchen. Kurzer Hand nahm sie sich die Decke und kuschelte sich in diese auf dem Stuhl ein. Schnell war sie im reich der Träume angekommen. Irgendwie stellte sich heute alles gegen sie. Ihre Träume waren nicht wie sonst auch immer schön und gut, nein im Gegenteil dieses Mal waren es richtige Albträume. Einer brachte sie sogar zum Aufschreien. "NEIN! Warum kann ich denn nichts tun!", schrie sie laut auf. Nebenan flog Alex erschrocken aus seinem Bett. Mit einem müden Blick sah er zum Balkon. Er gähnte lange, dann erst stand er auf und streckte sich. Noch wackelig auf den Beinen, ging er zum Balkon und öffnete die Tür. "Sam? Was machst du in dieser Kälte hier draußen?", fragte er sie verschlafen. Sam merkte nichts, sie schlief seelenruhig weiter. Alex schüttelte den Kopf und sah auf die Uhr. Noch eine Stunde bis zum Aufstehen... egal wenn ich jetzt schon wach bin kann ich jetzt auch aufstehen..., dachte er sich und ging ins Bad.   Alex war schon längst in der Schule, als Sam aufwachte. Das Engelchen blieb noch eine Weile auf dem Stuhl liegen und dachte an ihren Traum. Alex und dieses Mädchen Kerstiara waren in ihrem Traum zusammen. Und beide waren dem Engelchen nicht freundlich gesinnt. Es bereitete ihr Kopfschmerzen darüber zu nachzudenken, warum der Traum so verlief und welche Bedeutung er haben könnte. Sie wusste nur eines. Ab zur Schule! In ihrer Engelsgestalt war es für sie nun ein leichtes zur Schule zu finden. Schließlich wusste sie ja jetzt wo diese war. Es war gerade Pause als Sam die Schule erreichte. Ihr Blick fiel auf Kerstiara und Alex. Sie waren zusammen. Sofort fiel dem Engelchen der Traum wieder ein. Vorsichtig flog sie näher an beide heran. Ohne entdeckt zu werden, schaffte sie es in die Nähe der beiden. Gespannt hörte sie dem Gespräch zu. "Nun ja ... wie soll ich es sagen... ich...", stotterte Kerstiara herum, "Sag's doch endlich, so schlimm kann's schon nicht sein.", meinte Alex ungeduldig. "Ok... also ich... ich habe mich in dich verliebt. So nun ist es raus...", sagte Kerstiara mit einem knall roten Gesicht. Alex sah sie erstaunt an. Er hatte mit allem gerechnet, nur nicht mit einem Liebesgeständnis. Ihm fehlten die Worte, so überrascht war er. Kerstiara sah ihn nur stumm an. Ob er jetzt endlich mit mir geht?... Mein Meister will ja endlich Fortschritte sehen..., dachte sie sich und wartete auf eine Antwort. "Ähm... wow... damit hab ich nun wirklich nicht gerechnet... was soll ich dazu sagen...", stammelte er, "... Ich kann nur sagen, das ich es mir zu Herzen nehmen werde und mir überlege wie es mit uns weitergeht." "Ja, tu das bitte. Aber lass mich nicht zulange warten.", sagte Kerstiara und ging weg. Alex sah ihr nach und dachte sich im Stillen, ...na holla, so direkt von ihr zu hören das sie mich liebt... das ist schön... ich muss es mir aber noch sehr gründlich überlegen... aber ich glaube ich werde.... Plötzlich riss ein Ästeknacken den Jungen aus seinen Gedanken. Er drehte sich um und sah zu dem Engelchen, das hinter ihm stand.   "Was machst du hier? Du sollst mir doch nicht in die Schule folgen! Wenn mich wer sieht denkt er noch ich führe Selbstgespräche! Dann halten mich alle für einen Deppen.", schimpfte er das Engelchen. "Tut mir leid, aber... ich kann nicht anders... ich muss einfach in deiner Nähe sein.", sagte der Engel. Blöde Ausrede, hoffentlich glaubt er sie mir..., dachte sich das Engelchen. "Du kannst nicht anders?", nun sah Alex ziemlich verwirrt aus. Die Glocke läutete zur nächsten Stunde und Alex ging in das Schulhaus. Die Lehrerin trat in den Raum. "Setzt euch hin, holt eure Stifte raus, wir schreiben die Ex!" Die EX!... Oh nein,... ich weiß nichts mehr... alles vergessen... warum mussten die beiden mich auch so verwirren..., dachte Alex geschockt, als die Ex vor ihm auf dem Tisch lag. Das Engelchen sah ihn an und sagte. "Du weißt doch alles, und wenn dann kann ich dir helfen. Ich habe mir dir gelernt, ich weiß alles genauso wie du. Schon vergessen?" Alex sah von seinem Blatt auf. Sein Mund öffnete sich, aber er sagte nichts. Stattdessen blickte er das Engelchen an und deutete, mit seinem Stift, auf die Fragen. Das Engelchen konnte ihm alle Antworten nennen. Auch wenn Alex nur die Anfangswörter brauchte, weil ihm dadurch die anderen Sätze wieder einfielen. Die Stunde ging zu Ende und Alex wurde noch rechtzeitig fertig. Er sah das Engelchen dankend an. Ich muss mich später unbedingt bei dir entschuldigen... es ist gut das du in der Schule bist..., dachte er und gab seine Ex ab. Es war seine letzte Schulstunde. Die Lehrerin hatte alle Exen eingesammelt und verabschiedete die Klasse. Mit einem gutem Gefühl ging er aus dem Zimmer. Kerstiara ging hinter ihm. "Und? Hast du dich schon entschieden?", drängte sie ihn fast schon. "Nein, tut mir leid Kerstiara, ich muss noch drüber schlafen."   Alex ging in Richtung Park. Sam folgte ihm unauffällig. Doch er bemerkte sie trotzdem und blieb stehen. "Engelchen, lass mich bitte alleine. Ich brauch Zeit zum Nachdenken.", sagte er. Sam blieb erschrocken stehen. "Oh... na gut... aber... na dann bis später.", sagte sie enttäuscht und sah Alex nach wie er sich von ihr entfernte. Hab ich ihm was getan?... Mach ich meine Sache als Engelchen schlecht?... Er ist so abweisend... ob das was mit dem Mädchen zutun hat... mein Traum wird doch nicht Wirklichkeit?... Oder doch?..., dachte sich das Engelchen. Sie ließ Alex seinen Weg gehen und flog ihren eigenen. Sie konnte nur noch an Alex denken und auch wenn sie weiter von ihm weg wollte, sie schaffte es nicht. Ihre Anziehungskraft zu ihm war so stark das sie ihm immer wieder den Weg kreuzte. Doch als sie es zum dritten mal tat spürte sie wieder diese Dunkle Aura voller Bösem. Alex, ich hoffe dir geht's gut! Wenn dir bloß nichts passiert ist..., dachte sie und flog in seine Richtung. Eine Gestalt ganz in ihrem Gewand gehüllt stand bei dem Jungen und umhüllte ihn mit einer dunklen Aura. "NEIN!", schrie das Engelchen auf und flog zu dieser Gestalt hin. "Lass ihn in Frieden!", sagte sie und rammte die Gestalt bis diese aufhörte. "Was fällt dir ein! Du lächerliches Wesen! Lass mich gefälligst in Ruhe! Und verschwinde!", rief diese und schleuderte das Engelchen mit einem Energieball davon. Erledigt ging das Engelchen zu Boden. Nein,... Alex... ich muss doch... ich muss dich doch beschützen..., waren ihre letzten Gedanken bevor sie ohnmächtig wurde. Die Gestalt wendete sich wieder dem Jungen zu. "So mein lieber, du entscheidest dich für mich und wirst mir endlich ins Reich der Hölle folgen. Und mein Meister wird stolz auf mich sein!", lachte diese und verschwand. Alex lag bewusstlos im Gras. Einige Meter neben ihm lag das Engelchen an einem Baum.   Kaum hatte die Satansdämonin ihre Aufgabe gut gemacht, betrat sie das Reich der Hölle. "Meister, ich habe wie ihr mir befohlen habt Alex K. in meinen Bann geführt, ich bin mir sicher dass er mir überallhin folgen würde." Sie kniete vor ihrem Meister und erstattete ihm Bericht. "Gut so, Gott wird es schwer haben noch reine Seelen zu sich zu holen. Ich werde meine Arme mit dem besten Anführer ausstatten den es jeh gab.", lachte Satan und befahl seiner Dienerin sich wieder auf die Erde zu begeben. "Euer Wort ist mir Befehl.", sagte sie. Sofort machte sie sich auf den Weg. Nebenbei dachte sie an das Engelchen. Sie wollte mich schon wieder aufhalten, und sie hat sich dieses mal frech gewehrt. Vielleicht sollte ich... ach nein... sie wird niemals stärker werden, sie ist ein Engel und Engel sind schwach... Sie lachte laut über ihre Gedanken. Sie nahm es leicht, eine schwache Gegnerin zu haben. Eigentlich ist es ja schade, dass so ein lieber Junge wie Alex zu uns soll, andererseits hab ich ihn dann endlich in meiner Nähe... er ist einfach ein Traum... ich muss es einfach schaffen das er mit mir zusammen ist... das wäre so herrlich und einfach... einfach ihn in die Hölle zu bringen... schließlich würde er dann ja alles für mich tun... und was ich alles für ihn tun würde... er soll sich bloß schnell entscheiden... aber das wir er sicherlich..., dachte sie sich und ging in den Park.   Sie wusste genau wo Alex liegt und ging zu ihm hin. Sie tat so, als ob sie ihn finden würde und kniete sich zu ihm runter. "Alex alles in Ordnung mit dir?" Die Leute die im Park herumliefen, sahen verwundert zu dem Mädchen und dem Jungen. Zeugen... das ist perfekt..., dachte sich Kerstiara. "Alex wach doch auf!", schrie sie ihn an. Kräftig rüttelte sie den bewusstlosen Jungen am Boden. Langsam wachte er auf. "Was,... was ist passiert?", fragte dieser verwundert. "Du wolltest mir was sagen,... und wir wollten uns hier im Park treffen, da hat dich ein Junge mit einem Ball am Kopf getroffen. Ich wollte dich ja noch warnen, aber da war es leider schon zu spät. Tut mir leid.", sah sie ihn zuckersüß und unschuldig an. Alex lächelte. "Ist doch nicht so schlimm. Nur weiß ich leider nicht mehr was ich dir sagen wollte.", sagte er. "Ich weiß es leider auch nicht mehr, aber vielleicht wegen meiner Frage von heute Morgen?", drängte sie ihn schon fast zu einer Antwort. "Ach... ähm... ich...", stotterte Alex. Ohje, ich weiß gar nicht ob ich ihr nun zu oder absagen wollte... was mach ich denn jetzt... Eigentlich ist sie ja süß, bestimmt wollte ich ihr zusagen!, ja ich kann ja immer noch Schluss machen... aber eine Chance hat sich die süße Maus schon verdient..., dachte sich der Junge und gab Kerstiara eine Antwort. "Also ich wollte dich fragen ob du noch mit mir gehen willst, oder das schon wieder vergessen ist?" "Natürlich will ich!", freute sich das Mädchen mit den weißen Haaren. "Nichts lieber als das! Ich hab schon so oft davon geträumt mit dir zusammen zu sein, du bist einfach so lieb und fürsorglich und ach wunderbar." So viele Komplimente konnte Alex gar nicht erfassen, wie Kerstiara ihn lobte. "Ok, dann sind wir ab heute zusammen, du bist meine bisher süßeste Freundin.", sagte Alex.   Alex und Kerstiara verbrachten noch den ganzen Abend, bei dem Jungen zu Hause. Es wurde spät und das Mädchen verabschiedete sich von Alex und ging. Das Engelchen was noch im Park bewusstlos am Baum lag, öffnete ein Auge. Ist es vorbei?... ja zum Glück..., dachte sie sich und sah in die Richtung in der Alex zuvor gelegen hatte. ER IST WEG!?!... oh nein, bitte nicht diese Satansdämonin! Nein sie darf ihn nicht haben... ich will ihn nicht verloren haben... nein... zu Hause er wird zu Hause sein!... Sie flog zu dem Jungen nach Hause und wünschte sich von Herzen das er in seinem Zimmer war. Aufgeregt flog sie auf den Balkon zur Tür. "Alex!", klopfte sie gegen diese, "Alex bist du da?" Der Junge öffnete verwundert die Tür. "Engelchen? Was? Warum suchst du mich? Ich bin doch hier. Komm erst einmal rein du siehst so erschöpft aus." Das Engelchen schüttelte den Kopf. "Ja das ist gut dass du zu Hause bist, ich wollte dich noch fragen wo man Selbstverteidigung erlernen kann?" "Neben der Schule ist ein Unterrichtskurs warum willst du denn ausgerechnet Selbstverteidigung lernen?", fragte der Junge. Damit ich dich beschützen kann..., dachte sich das Engelchen und sagte, "Ich will mich als Mensch doch vor anderen Schützen können." "Stimmt jetzt wo du es sagst, fällt es mir wieder ein. Ich muss weiterlernen, sonst werd ich nicht fertig.", meinte Alex und ging wieder zu seinen Aufgaben. "Ist gut, dann lass ich dich mal alleine, bis später!", sagte der Engel und flog zur Schule. Alex hatte recht, neben der Schule war eine Sporthalle in der ein Meister mit seinen Schülern trainierte. "HA!... HA!...", schrieen die Schüler bei jedem ausgeführten Schritt. Oh, wow ja das will ich auch können! Dann wird diese Kuh sich umschauen wo sie bleibt... Das Engelchen verfolgte jeden Schritt und Tritt des Meisters und auch suchte sie sich Dinge wie Bretter zusammen, um es zu zerbrechen. "HA!", schrie sie und tritt auf das Brett ein. "Autsch... menno warum tut das weh? Bei denen sah es doch auch so leicht aus.", seufzte sie.   Enttäuscht flog sie zurück. Alex war immer noch fleißig am Lernen, als sie ankam. "Na wieder da?", sagte er so nebenbei. "Ja und ich muss schon sagen, es ist nicht so einfach wie es aussieht.", sagte das Engelchen. "Ach Sam das hätte ich dir auch sagen können, dazu brauchst du Training und das bekommst du nur durch ständiges üben.", erklärte er ihr. "So wie du mit dem Lernen. Sag mal warum bist du immer noch nicht fertig?", fragte Sam den Jungen. "Ich hab noch mit Kerstiara geredet und da hatte ich keine Zeit mehr für das alberne Lernen." "Kerstiara war hier? Warum das denn? Und das Lernen ist doch wohl wichtiger, findest du nicht?", sagte Sam. "Nein, nicht wichtiger als meine Freundin. Die ist für mich das Wichtigste!", sagte Alex wütend. "Sie ist deine Freundin?", fragte das Engelchen mit leiser Stimme. "Ja das ist sie und daran wird sich nichts ändern, auf jeden Fall nicht so schnell." Alex machte sich wieder an seine Aufgaben. Das Engelchen setzte sich aufs Bett und sah ihm zu. Ihre Augen wurden schwer, sie fiel langsam zur Seite und schlief ein. Sie merkte gar nicht dass sie langsam einschlief, so erschöpft war sie von dem Selbstverteidigungstraining. Alex ging es auch nicht anders. Er merkte es erst als das Engelchen schon im Tiefschlaf lag. Als er fertig war drehte er sich um. Huch... Sam? Sie ist noch da?... und schläft in meinem Bett... süß sieht sie aus wenn sie schläft... dann lass ich sie mal schlafen..., dachte er sich und legte sich kurzer Hand einfach neben sie ins Bett.   Tage und Wochen vergingen und die Satansdämonin tauchte einfach nicht mehr auf. Was die wohl vorhat? Sicherlich plant sie schon den nächsten Angriff! Aber nicht mit mir ich bin darauf vorbereitet!..., dachte sich das Engelchen. In den vergangenen Wochen hatte sie trainiert und trainiert um stärker zu werden. Sie könnte mit Leichtigkeit ein Schwarzgurt sein, so gut war sie. Dass Alex und Kerstiara immer noch zusammen waren störte das Engelchen sehr. So konnte sie in ihrer Menschengestalt nicht auftreten. Sie wollte nicht das Kerstiara die Eifersucht ergreift. Also blieb sie unentdeckt als Engel. Kerstiara hingegen hatte ihren Plan schon soweit fortgeschritten, dass sie den Jungen nun endgültig in das Höllenreich mitnehmen konnte. Eines Samstagmorgens kam sie zu Alex nach Hause. Er war extra früh aufgestanden, nur wegen ihr. Er ging mit Kerstiara weg, ohne sich von dem Engelchen zu verabschieden. Sam lag noch schlafend in seinem Bett und bemerkte nichts von seinem Verschwinden. Kerstiara führte ihren Freund in den Park. Mit ihrem betäubenden Blick sah sie ihm in seine Augen. "Alex, ich will wissen wie groß deine Liebe für mich ist?" "Riesengroß!", schwärmte er ihr vor. Du bist so gut Kerstiara,... Er liebt dich ohne es zu wollen... ich werde immer besser... so mein Süßer jetzt werden wir andere Spielregeln aufstellen... und die Aufstellung übernehme ich..., dachte sich Kerstiara und lächelte den Jungen an. Wie verzaubert sah er sie an. Seine Augen wichen ihr keine Sekunde von der Seite. "Wohin wollen wir denn gehen?", fragte sie ihn. "Egal, ich folge dir überall hin!", beschloss er, ohne zu nachzudenken was er da eigentlich sagte.   Das wollte Kerstiara hören. Sie nahm seine Hand und sah ihn zuckersüß an. "Gehen wir in die Hölle?!?", bestimmte sie ihm fragend. Alex lächelte sie nur an und nickte. "Gerne meine süße Sahnetorte wenn du das willst." Sie ging voraus mit dem Jungen im Schlepptau. Es ist viel zu einfach, er folgt mir wirklich... so ein leichtsinniger Typ... aber süß ist er... wenn er erst einmal in der Hölle seine Ausbildung macht... wird er sich wirklich in mich verlieben... weil ich ja die linke Hand vom Satan bin... jaha das wird so klasse,... mein Meister wird stolz auf mich sein..., dachte Kerstiara während sie Alex weiter zum Eingang der Hölle führte. Inzwischen wurde Sam wach. Sie merkte nicht dass ihr Schützling nicht zu Hause war. Verschlafen gähnte sie in den jungen Tag. Uhahrr,... dann werd ich wohl mal aufstehen... ach nein ich bleib noch liegen und warte bis Alex wieder hochkommt..., dachte sie sich und blieb im Glauben daran das der Junge gleich kommen würde. Nach einer halben Stunde sah sie auf die Uhr. Das kann jetzt aber nicht sein, das Alex so lange braucht?... Ich schau mal wo er ist... Sam flog in ihrer Engelsgestalt durch das Haus. Von dem Jungen war keine Spur. Der Engel flog durch die Balkontüre raus und suchte die näheren Straßen ab. Auch hier fand sie nicht das geringste Stückchen das er vorbeigegangen wäre. "Wo zum Kuckkuck könnte er denn noch sein?... Oh ich weiß in der Schule! Oder im Park!", sagte sie zu sich und flog in Richtung Schule. An einem Samstagmorgen war die Schule allerdings gähnend leer. "Keine Schüler? Ups es ist ja Samstag dann ist er bestimmt im Park!", sie erhob sich wieder in die Lüfte und flog zum Park.    Kerstiara führte Alex zu dem Tor der Hölle. Sie ließ seine Hand los und ging einen Schritt näher an das Tor. Sie drehte sich zu Alex und sagte, "Bist du bereit, das Tor zur Hölle zu beschreiten?" "Ja, für dich doch immer.", antwortete er. "Gut dann komm.", grinste sie. Wie gut das er es freiwillig macht,... naja ich hab ihn zwar in meinem Bann, aber das wird schon keinen Einfluss auf seine Entscheidung haben,... Meister ich komme!..., dachte sie und ging weiter. Alex ging ihr hinterher. Sam flog seelenruhig durch den Park. Sie entdeckte eine kleine freie Stelle in einem Busch. Neugierig flog sie näher an diese heran. Doch es hieß nichts gutes, denn desto näher sie dem Loch kam desto stärker wurde die dunkle Aura um es herum. Voller Mut gepackt, ging sie auf die freie Stelle zu. Ich halte das aus,... ich halte es aus... Alex was machst du schon wieder für einen Unsinn..., dachte sie und krabbelte in den Busch. Ihr Blick fiel auf Alex und Kerstiara die gerade in einem Tor verschwanden. Nein,... das kann nicht sein... Kerstiara ist doch nicht etwa... Jetzt kommt es mir! Kerstiara ist die Satansdämonin!... Diese weißen Haare, und ihr ständiges Interesse an Alex... Sie wusste immer das ich da bin... sie konnte mich sehen... nein, so eine hinterhältige Kuh... sie hat immer so getan als ob sie mich nicht sehen würde... und ich bin auf ihr liebes Getue reingefallen..., dachte das Engelchen wütend, während sie zum Tor rannte. Noch schnell rein bevor es sich schließt! Kaum war Sam im Reich der Hölle schloss sich das Tor.   Vorsichtig schaute das Engelchen sich um. Sie wusste hier genau wo Alex sich aufhielt. Es war nicht schwer, eine helle Aura zwischen dunklen herauszufiltern. Allerdings hatte sie ebenso eine helle Aura und war für Dämonen eine leichte Beute. Der Engel musste sehr aufpassen, nicht erwischt zu werden. Warum konnte es nur soweit kommen?... Habe ich ihre Aura nie wahrgenommen?... Ich hoffe nur das sie hier unten nicht noch stärker ist wie oben... sonst habe ich schon verloren... Unser Kampf steht noch bevor, ich habe mich nur auf ihre Erdenstärke vorbereitet... nicht auf ihre Power hier unten..., sorgte sich das kleine Engelchen. Alex und Kerstiara waren schon ziemlich weit von dem Engelchen entfernt, als sie plötzlich Erinnerungen spürte. Was?... Kann es sein das ich die Gedanken von Alex wahrnehmen kann?... Ja er erinnert sich daran wie wir uns kennen gelernt haben und wie... wie er sich entscheiden wollte?... Entscheiden zwischen mich und Kerstiara?!... Dazu kam es nie... Kerstiara hat ihn vorher schon in ihren Bann gezogen... Alex warte ich werde dich befreien!..., beschloss das Engelchen nun endgültig. Sie wollte ihre Kräfte noch nicht einsetzen, also lief sie zu den beiden anstatt zu fliegen. Plötzlich hörte sie die Stimme von Kerstiara. "Meister! Ich bringe ihnen ihren neuen Truppenchef!" Alex war noch immer besessen von Kerstiara. Ihm war alles recht und Widerstand zu leisten fiel ihm nicht ein. Kerstiara war bei ihm und für ihn war das alles was zählte. Sam rannte zu den beiden hin. "Das werde ich verhindern!", rief sie aus voller Kehle. Alex und die Satansdämonin drehten sich zu ihr um.   Der Junge war erstaunt, Sam hier zu sehen. Kerstiara hingegen ziemlich gereizt. "DU! Du wagst es ins Höllenreich zu kommen und es verhindern zu wollen?! Dir werde ich's zeigen!", schrie die Satansdämonin das Engelchen an. Komm doch ich bin bereit, ich werde alles tun was in meiner Macht steht dich zu besiegen!..., dachte sich das Engelchen und rief, "Komm doch wenn du dich traust!" Das ließ sich die Dämonin nicht zweimal sagen und sprang mit einem Satz vor das Engelchen. Mit einem kräftigen Faustschlag traf sie den Engel mitten in den Bauch. "Aua... das tut weh!", jammerte das Engelchen mit Absicht. "Das soll es auch! Du Weichei, du lernst nichts dazu. Auf der Erde hast du mich nicht besiegen können, wie willst du es in der Hölle, wo ich doch meine volle Kraft habe?!", lachte Kerstiara. "Das weiß ich nicht, aber ich werde dir Alex nicht Kampflos übergeben, und das weißt du! Mir egal ob ich dadurch bis ans Ende meiner Kräfte komme, aber ich werde Alex hier aus der Hölle herausholen!", schrie das Engelchen die Dämonin an. "Das werden wir ja noch sehen.", meinte die Satansdämonin. "Ich werde Alex zeigen was wirkliche Liebe sein kann, du willst ihn nur ausnutzen! Das werde ich aber verhindern, koste es was es wolle!", entgegnete Sam ihrer Feindin. Dieser Satz musste bei Alex einen Schalter umgedreht haben, er schüttelte auf einmal seinen Kopf und stand fassungslos in der öden Landschaft. Wo zum Henker bin ich denn hier gelandet und überhaupt was machen Sam und Kerstiara hier?... Worüber die wohl reden..., gespannt hörte Alex dem Gespräch weiterhin zu.   Kerstiara holte zum zweiten Schlag aus und knallte dem Engelchen eine Backpfeife ins Gesicht. Alex glaubte nicht was er da sah. Seine Freundin schlug auf das Engelchen ein, ohne halt zu machen. Wie kann sie Sam sehen? Sam ist doch in ihrer Engelsgestalt? Und warum trägt Kerstiara so eine komische Robe?..., dachte der Junge und wusste nicht recht wie ihm geschah. Sam stand hilflos auf ihren wackligen Beinen und konnte sich kaum halten vor Schmerzen. Ich kann meine Kräfte nicht gebrauchen... hier unten bin ich Kerstiara hilflos ausgesetzt..., dachte Sam und ertrug schwer die Schmerzen. Alex stand wie versteinert da und sah auf den Kampf. "Ich sagte ja du hast nicht die geringste Chance! Und dein irrsinniger Gedanke Alex die wahre Liebe zu zeigen wird wohl auch niemals in Erfüllung gehen.", lachte die Dämonin den Engel aus. Sam sank bei dem letzen Schlag zu Boden. "Gibst du auf?!", fragte Kerstiara verspottend. "Nein, wenn es um Alex geht, gebe ich niemals auf... NIEMALS hörst du!", rief Sam mit schmerzerfüllter Stimme. Es fiel mir bis eben schwer auf wessens Seite ich stehen soll, aber nun..., dachte Alex und rief dem Engel zu, "SAM! Steh auf! Du kannst sie besiegen! Ich weiß dass du das kannst! Steh auf und zeig ihr deine Macht!" Die beiden Mädchen sahen zu Alex. Alex..., dachte Sam. "Nein wie konnte er aus meinem Bann genommen werden!", fluchte Kerstiara und stampfte auf den Boden. Sam stand auf. Alex,... er glaubt an mich... an mich! Er ist auf meiner Seite nicht mehr auf der von Kerstiara, vielleicht kann ich sie jetzt besiegen. Ich spüre die Kraft dazu, Alex muss mir seine Energie gegeben haben. Ich fühle mich so voller Power!..., dachte das Engelchen.   Tatsächlich durchströmte Sam die Kraft von Alex. Sie tippte Kerstiara an die Schulter. "Dreh dich um und ich zeig dir das blaue vom Himmel!", knurrte Sam. Kerstiara drehte sich erschrocken um. "Du bist ja wieder auf den Beinen, schön dann kann's ja weitergehen, wenn du noch nicht genug hast!", lachte Kerstiara. "Meinst du wirklich dass ich schwach bin?", grinste Sam die erstaunte Dämonin an. "Wie meinst du das?", fragte sie böses ahnend. "Ich kann viel einstecken... und noch mehr austeilen!", sagte das Engelchen und zeigte was sie durch Wochenlanges Training erreicht hatte. Mit der Faust schlug sie Kerstiara in den Bauch. Als diese zusammenzuckte, gab das Engelchen ihr noch einen Knieschlag mitten in Kerstiaras Gesicht mit. Das Engelchen glaubte fest an Alex und auch an den Sieg. Sie wusste dass sie nur mit der Kraft von Alex das Böse besiegen konnte. Angst zu verlieren, gab es nicht mehr. Dieses Gefühl hatte jetzt nur noch eine, und dass war Kerstiara. Hilflos ertrug sie jeden Schlag und jeden Tritt von dem Engelchen. Nun das Finale, meine liebe Kerstiara..., dachte Sam und drehte sich um 90 Grad. Ein letzter Kick mit dem Fuß und die Dämonin sank zu Boden. Das Engelchen ließ sie verschnaufen. Selbst sammelte es wieder neue Kräfte. "Es kann nicht sein das du so stark geworden bist. Du hattest keine Möglichkeit dazu!", fragte die Satansdämonin das Engelchen. "Ich habe gewusst dass es irgendwann zu einem Kampf zwischen dir und mir kommen würde, ich habe mich wohl darauf vorbereitet. Im Gegensatz zu dir habe dich meine Gegnerin nicht unterschätz!", erklärte Sam.   Kerstiara gab sich geschlagen. Sie blieb auf dem Boden gekniet und verbeugte sich vor dem Engel. "Ein Engel mit einer so ernormen Kampfkunst habe ich noch nie gesehen. Ich hätte dich wirklich nicht unterschätzen sollen, es tut mir leid. Der Kampf war mir eine Lehre, eine Lehre die mich das Leben kosten wird. Aber so soll es sein. Werdet glücklich und passt auf euch auf.", sagte Kerstiara und verschwand in einer Rauchwolke. "Wie meint sie das?", fragte Alex das Engelchen. Satan hatte sich Kerstiara zu sich geholt und zeigte ihr seine Macht. Ein lauter Schrei erklang durch die gesamte Landschaft des Höllenreiches. "Ich glaube das hatte sie gemeint.", sagte Sam mit bedrückter Stimme. Sie hatte die Dämonin zum Schluss noch lieb gewonnen. "So ein Ende hätte ich ihr niemals gewünscht.", meinte der Engel. Alex schüttelte seinen Kopf, "Ich ihr auch nicht, auch wenn ich nicht genau weiß was sie alles mit mir angestellt hat. So ein Ende würde ich niemanden wünschen." "Gehen wir von diesem schrecklichen Ort weg. Mir gefällt es hier nicht.", sagte das Engelchen, während es sich zu Alex umdrehte. "Ja gehen wir Heim. Ich will hier niemals wieder her." Die beiden gingen den Weg, den sie gekommen waren, zurück. Er war hell erleuchtet, als wollte Kerstiara noch eine gute Tat erledigen und die beiden aus der Hölle führen. Als Alex und Sam das Ende erreichten und durch das Tor rausgehen wollten, drehte sich Sam nochmals um und sprach, "Ich danke dir Kerstiara, denn ohne dich wären wir hier nicht so schnell herausgekommen." Kaum waren die beiden wieder auf der Erde, schon war Alex wie vom Erdboden verschwunden und Sam stand alleine auf der Wiese des Parks. Alex hingegen war in der Schule und konnte sich nicht vorstellen, wie er an einem Samstagabend in die Schule kommen würde. Seine Erinnerungen an all die schöne Zeit und an Kerstiara und dem Engelchen waren gelöscht. Er machte sich langsam auf den Weg nach Hause. Schon komisch das ich an einem Samstagabend in der Schule bin,... und mich an nichts erinnern kann... vielleicht habe ich mich mit den Jungs zum Fußballspielen getroffen und bin dann eingeschlafen... ja das wird es sein... ich bin eingeschlafen... oder wollte ich mir ein Heft holen um meine Hausaufgaben zu machen?... Nein... das hätte ich Freitag getan und nicht an einem Samstag... komisch... hoffentlich bekomm ich dann noch meinen Bus..., dachte sich Alex und fing langsam an den Weg zum Bus zu rennen. Er beschloss die Abkürzung durch den Park zu nehmen, als er an diesem vorbei ging. Sam konnte sich allerdings an alles erinnern. Sie verstand nicht warum sie nicht mehr bei Alex war. Vielleicht habe ich was falsch gemacht und werde nun bestraft?... Ich hätte nicht kämpfen dürfen... oder war gar die Hölle zu betreten ein verstoß gegen die Gesetze Gottes?... Ich wollte nur meine Aufgabe richtig beenden, aber so habe ich mir das Ende nicht vorgestellt. So einsam... Alex wo bist du hin?... Ich spüre deine Aura nicht mehr!..., versank das Engelchen in ihren Gedanken. Suchend sah sie sich um, doch anstatt Alex zu sehen, sah sie den Engel der Liebenden.   Amor stand vor dem Engelchen und sah sie an. Sam freute sich das sie sich wieder trafen, doch Amor schien es nicht zu freuen. Ihm fiel es schwer dem Engelchen in die Augen zu sehen. "Amor schon dich mal wieder zu sehen!", sagte das Engelchen freundlich. "Nein...", sagte der Engel der Liebenden und seufzte, "... Ja schon aber es ist das letzte Mal. Es tut mir leid Engelchen 1987 aber ..." Er beendete seinen Satz nicht mehr. "Wieso denn das? Übernimmt ein anderer Engel deine Aufgabe? Das kann nicht sein du bist der einzige der die Liebenden zusammenbringen kann!", sagte das Engelchen empört. "So ist es nicht... ich mache meine Aufträge weiterhin... nur mein jetziger Auftrag... er...", stotterte Amor herum, "...er fällt mir schwer..." "Soll ich dir helfen? Worum geht es denn?", fragte Sam neugierig. "Er geht darum einen Engel zu töten. Um genau zu sein...", Amor sah zu Boden, dann wieder in das Gesicht des Engelchens, "... geht es um dich!" Geschockt sah das Engelchen ihn an. "UM MICH?!? ... Aber ich habe nichts falsches gemacht! Ich habe meinen Auftrag erfüllt. Alex ist gerettet und ich habe ihn beschützt. Warum soll ich sterben?" "Es muss einfach sein, bitte vergib mir Engelchen 1987, es ist nicht meine Entscheidung, sondern die Entscheidung Gottes. Er macht die Aufträge und das weißt du genau. Und mein Auftrag ist es dich zu töten." Das Engelchen 1987 stand wie erstarrt vor dem Engel der Liebenden und sah ihn mit großen Augen an, "Wenn es so sein muss... dann... ich verzeihe dir und wenn es möglich ist werde ich dich niemals vergessen.", sagte sie schluchzend. "Leider kann ich dir das nicht versprechen, aber ich werde dich niemals vergessen, du wirst immer einen Platz in meinem Herzen haben. Glaube mir es tut mir so leid." Amor ging einige Schritte zurück und spannte seinen Pfeil und Bogen. Er zielte auf das Engelchen 1987, sah in ihre tränenerfüllten Augen und schoss seinen Pfeil ab.   Die Vögel flogen von den Bäumen. Der Pfeil traf den kleinen Engel mitten ins Herz. Sam fiel zu Boden. Alles war Still. Amors Blick sah zu dem toten Engel auf dem Boden. Eine schwarze Tasche legte er ihr um. Als Zeichen eines toten Engels. "Es ist schade um dich,... aber es musste sein!", sprach er und erhob sich in die Lüfte. Seine Flügel trugen ihn weit hoch in das Himmelreich. Er trat durch das große, goldene Tor und verschwand. Als das Tor sich schloss, verdunkelte der Himmel. Regenwolken zogen in die helle Vollmondnacht. Ein Tropfen machte den Anfang. Ihm folgten viele. Der Himmel riss auf und es regnete in vollen Strömen auf die Erde. Auch auf den leblosen Körper des Engels. Ihre Flügel waren verschwunden und sie sah aus wie ein Menschenmädchen. Ihr Körper war nass und ohne Regung. Sie lag im Gras. Niemand hätte sie, vom Weg aus, sehen können. Doch ein Junge rannte über die Wiese. Er wollte seinen Weg abkürzen. Es war sehr dunkel und auf den Weg zu achten, war bei dem Regen unmöglich. Unachtsam stolperte der Junge über das am Boden liegende Mädchen. Was zum?... Wow... wer ist das denn?... Na die hat Mut mitten im Regen hier herum zu liegen..., dachte er und krabbelte zu ihr hin. Vorsichtig fühlte er ihren Puls. "Leben tust du ja noch, scheinbar bist du unmächtig. Wenn ich dich liegen lassen würde wäre es wohl dein Tot. Also dann...". Er kniete sich zu ihr und nahm sie vorsichtig auf seine Arme. Behutsam trug er sie heim. Der Junge erreichte die Bushaltestelle. Durch die Rettungsaktion verpasste er allerdings den Bus. Er musste auf den nächsten warten. Während des Wartens stöberte er in der Tasche des Mädchens. "Eine Brieftasche, mal sehen ob da ein Ausweis drin ist." Der Sucher wurde fündig. "Sam S. du heißt also Sam, na dann werd ich dich auch so nennen.", sagte er leise.   Es vergingen einige Minuten, doch dann wachte das Mädchen auf. "Wer bist du? Wer bin ich? Und wo sind wir überhaupt?", fragte sie ihn flüsternd. "Ich bin Alex und du bist Sam. Wir sind an einer Bushaltestelle und ich würde wenn es dir nichts ausmacht, dich gerne zu mir mit nach Hause nehmen. Du bist ohnmächtig gewesen und ich bin mir sicher dein Gedächtnis ist auch nicht ganz da. Also würde ich mich freuen wenn du dich bei mir erholst.", schlug Alex vor. "Oh...okay...", sagte Sam leise. Der Junge betrachtete das Mädchen in seinen Armen und ihm wurde mehr und mehr bewusst, dass er sie wunderschön fand. Sie ist so schön... ich glaube ich habe mich in sie verliebt... aber ob sie genauso fühlt wie ich ,... ist schier unmöglich... sieh hat mich gerade erst gesehen und das zum ersten Mal... aber wer weiß, es gibt ja Liebe auf den ersten Blick..., dachte er und lächelte sie an. Es dauerte nicht lange und der Bus hielt vor den zweien an. "Willst du selbst laufen? Oder soll ich dich tragen?", fragte Alex sicherheitshalber. Er war sich unsicher ob es ihr gefiel oder nicht. "Darfst du.", antwortete Sam ihm. Der Junge nickte und trug sie in den Bus. Er sah wie ein Bräutigam mit seiner Braut aus. Den erstbesten Platz nahm er und setzte sich mit Sam hin. Das Mädchen lehnte ihren Kopf an seine Brust und flüsterte ihm zu, "Du bist so lieb, ich danke dir..." Der Junge wurde vor Verlegenheit ganz rot um die Nase und lächelte vor sich hin. Sie mag mich... ich durfte sie tragen und nun die lieben Worte von ihr... ich muss mich bei ihr revangieren und ich weiß auch schon wie! Der Bus hielt einige Haltestellen weiter an und Alex stieg mit Sam auf den Armen aus.   Er musste noch einige Schritte gehen bis sie bei ihm zu Hause ankamen. Aber der Junge hielt durch. Er trug das Mädchen, als hätte er niemals was anderes getan. Die Straßenlaternen leuchteten auf die beiden hinunter. Der Regen hörte langsam auf. Die Wolken verschwanden vom Himmelszelt und der Vollmond erschien. Der Junge setzte das Mädchen ab und sperrte die Haustüre auf. Beide traten ein. Alex zog sich seine Schuhe aus und holte ein Handtuch für Sam. Sie zog ihre Schuhe auch aus. Stellte sie neben die des Jungen und nahm das Handtuch entgegen. Sie rubbele sich ihre Haare trocken. Dann gingen sie die Treppen hoch. Der Junge führte das Mädchen an der Hand. Er nahm sie mit auf sein Zimmer. Alex ging zu seiner Tür. "Mach die Augen zu.", sagte er zu ihr. Sam schloss ihre Augen und wartete gespannt auf das was ihr Freund vorhatte. Alex ging in sein Zimmer. Er machte alle Lichter aus und zündete kleine Teelichter an. Es war wie in einem wahr gewordenen Traum. Langsam öffnete er die Tür und führte das Mädchen hinein. "Setz dich, hinter dir ist das Bett.", sagte er mit leiser Stimme. Das Herzklopfen von Sam wurde immer stärker und stärker. Sie setzte sich rückwärts auf das Bett. Ihre Augen hatte sie noch zu. Da vernahm sie wieder seine liebevolle Stimme. "Nun darfst du deine Augen wieder öffnen." Langsam öffnete sie ihre Augen. So was schönes hatte sie noch nie zuvor gesehen. Sie lächelte und wagte es nicht die Stille zu brechen. Ihr fehlten mehr oder weniger die Worte. Sie sah den Jungen begeistert an und umarmte ihn. Damit zeigte sie ihm wie sehr es ihr gefiel. Alex legte einen Arm um sie. Sah ihr in die Augen und flüsterte ihr zu: "An dem Tag, als du geboren wurdest, hat es geregnet. Aber es war kein Regen, sondern Tränen, die der Himmel vergossen hat, weil er merkte, dass ihm ein Engel fehlte."...   ~The End~ 2006-02-23 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)