Das Böse im Blut von Peshi ================================================================================ Kapitel 1: Ist es real? ----------------------- Hier ist das erste richtige Kapitel ^^ Viel Spaß damit! Kapitel 1 - Ist es real? Ein unglaublich starker Schmerz durchzog meinen Kopf und verwirrt blinzelte ich der Sonne entgegen. Was war passiert? Nur langsam erinnerte ich mich an die vergangenen Ereignisse. Julias Tränen, das Feuer, die Explosion und dann die mich umgebende Dunkelheit. War das ein Traum gewesen? Nur langsam lichtete sich mein Blick und verwundert sah ich mich um. Ich befand mich in einer nicht einsehbaren Gasse, nahe eines Piers wenn ich mich nicht irrte. Wo war ich hier und noch viel wichtiger: Wie war ich hier hingekommen? Mühsam richtete ich mich auf, was mein Kopf weniger zu begrüßen schien. Dieses Dröhnen war ja unerträglich. Mit schmerzverzerrtem Gesicht fasste ich mir an die Stirn und sah langsam wieder auf. Irgendwie kam mir diese Gegend bekannt vor. Nur woher sollte ich sie kennen? Ich hatte Deutschland noch nie verlassen und einen solchen Ort gab es da garantiert nicht. Mein Blick fiel auf das Wasser oder viel mehr das Boot, welches sich auf den Steg zu bewegte und dabei unaufhaltsam sank. Ich legte die Stirn in Falten und fragte mich, wo ich das schon einmal gesehen hatte?! Weiterhin starrte ich dieses Boot an und sah dann zu dem Mann, welcher sich an dem kleinen Mast fest hielt. Unauffällig kam ich hinter der Ecke hervor und schlich mich näher heran, bis ich hinter einem Fass versteckt und nur wenige Meter entfernt zum Stillstand kam. Musternd besah ich mir den Mann nun genauer. Dunkle Haare welche an einigen Stellen verfilzt waren oder Perlen einflochten hatten und von einem roten Bandana sowie einem Hut gebändigt wurden. Seine Augen wirkten beinahe schwarz und waren wohl mit einem Kohlestift umrandet worden. Oder wirkte das nur so? Braune Haut wurde von schmutzigen und abgenutzten Kleidungsstücken bedeckt. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen Jack Sparrow stünde da. Ich meine natürlich Captain Jack Sparrow. Ja ich liebte den Film und die Abenteuer des Piraten. Aber dies war ganz sicher nur ein großer seltsamer Zufall. Die Stimme eines anderen Mannes in ähnlich seltsamer aber weitaus noblerer und gepflegterer Kleidung zog meine Aufmerksamkeit auf sich. „Wartet mal! Ihr da!“, rief dieser dem Jack-Dubel nach, welcher den Steg betreten und sich nun in einer mir durchaus bekannten seltsam schwankenden Bewegung zu dem anderen Mann umdrehte. „Es kostet einen Schilling mit eurem Boot hier im Hafen anzulegen.“ Der skeptische Blick des Dubels richtete sich auf das angebliche Boot, dessen Mast noch vielleicht einen halben Meter aus dem Wasser ragte Meine Augen weiteten sich, denn ich kannte diese Szene sehr gut. Aber das war doch unmöglich. Doch je genauer ich mir den Dunkelhaarigen Mann besah, umso mehr musste ich zugeben, dass er einem gewissen Piraten wie aus dem Gesicht geschnitten war. „Und ich muss euren Namen wissen.“, erklang erneut die Stimme des Älteren. Ich beobachtete das Geschehen weiter und sah wie der Dunkelhaarige seinem Gegenüber Münzen gab. „Was haltet ihr von drei Schilling und wir vergessen den Namen?“ Diese Stimme. Nein. Das war nicht möglich! In meinem Kopf meldete sich eine leise Stimme, und sprach: ‚Sagen wir, nicht üblich.’ Ich schüttelte den Kopf über mich selbst und folgte dem Dunkelhaarigen. Wenn das hier kein Traum war, so war das dann unter Umständen und auch nur eventuell tatsächlich DER Jack Sparrow? Er ging nach einer Weile direkt auf einen versteckt liegenden Ankerplatz zu, welcher offensichtlich von einer Art Garde bewacht wurde. Die zwei Männer stellten sich ihm auch direkt in den Weg. „Das betreten dieses Bereiches ist für Zivilisten verboten.“, stellte der eine sofort klar, was ‚Jack’ anscheinend weniger ernst nahm. „Tut mir furchtbar leid, das wusste ich nicht.“ Er machte eine ausschweifende Bewegung. „Wenn ich einen sehe, werde ich euch sofort informieren.“ Meine Augen folgten jeder seiner Bewegungen. „In der Festung dort oben findet offensichtlich so ein hochfeiner Hokuspokus statt, nicht? Wie kann es sein, dass zwei so tüchtige Gentleman wie ihr trotz aller Verdienste nicht eingeladen wurden?“ Einen Moment sahen die beiden Wachmänner sich an und ich musste schmunzeln. Wie leicht manche Leute sich doch verunsichern ließen. „Jemand muss dafür sorgen, dass dieser Bereich von Zivilisten nicht betreten wird.“, antwortete einer der beiden etwas unsicher und zustimmend nickte ‚Jack’. „Sehr ehrenwert, so viel ist sicher. Aber mir scheint wohl, ein Schiff wie dieses…“ Mit den Händen deutete er auf ein recht großes Schiff, welches ich nun staunend betrachtete. „…macht den Aufwand ein wenig überflüssig.“ Der schlacksigere der Wachmänner grinste etwas naiv. „Oh die Dorndless ist das am besten gerüstet in diesen Gewässern, wohl war. Aber mit der Geschwindigkeit der Intercepter kann kein Schiff mit halten.“ Nun war ich mir sicher, dass dies hier real war und es erschreckte und erfreute mich gleichermaßen. Einerseits hieß es, dass ich mich in einer mir fremden Welt oder zumindest Zeit befand. Andererseits bedeutete es auch, dass der Mann dort vorne tatsächlich Captain Jack Sparrow war. Mein Herz setzte kurz aus, jedoch nur um anschließend in doppelter Geschwindigkeit weiter zu schlagen. Davon hatte ich immer heimlich geträumt, Abenteuer wie die des berüchtigten Piraten aus den Filmen zu erleben. Nun war es jedoch real und ich steckte mitten in der Geschichte drin. Mein Temperament und vielleicht auch Leichtsinnigkeit gingen mit mir durch und so trat ich ohne zu überlegen aus meinem Versteck hervor und näherte mich den Männern. „Ich habe von einem gehört. Man sagt es solle sehr schnell sein, nahezu unschlagbar. “ Nun waren alle Augenpaare auf mich gerichtet, doch schenkte ich nur den beiden Wachen Beachtung und lächelte sie geheimnisvoll an. „Die Black Pearl.“ Ich spürte Jacks verwirrte Blicke auf mir, doch ignorierte ich es großzügig. Viel zu sehr grinste ich in mich hinein. Ich wollte das schon immer einmal sagen und dabei so geheimnisvoll wirken, wie der Pirat neben mir. Oja, ich kannte den Film Satz für Satz auswendig. Der dicke Wachmann lachte. „Also junge Lady, es gibt kein echtes Schiff, das es mit der Intercepter aufnehmen kann.“ Dabei bedachte er mich jedoch mit fragenden Augen, ob meiner für diese Zeit wohl ungewöhnliche Kleidung. Ich blickte an mir herab. Naja, blaue Jeans, schwarzes Tanktop und schwarze Stiefel. Zugegeben, eher ungewöhnlich für diese Menschen. „Die Black Pearl ist ein echtes Schiff.“, widersprach der schlacksige und so begann eine heiße Diskussion zwischen den beiden. Diesen Moment der Unaufmerksamkeit nutzte Jack und betrat ein etwas kleineres Schiff, welches sich direkt am Steg befand. Schweigend folgte ich ihm und beobachtete, wie er sich neugierig umsah und schließlich ans Steuer trat. Offensichtlich hatte er mich schon wieder vergessen, als die Wachen plötzlich wieder auftauchten und ihre Waffen auf uns richteten. Offensichtlich waren die beiden der Ansicht, ich würde zu ihm gehören. „Hey! Ihr da! Geht dort runter! Ihr habt keine Erlaubnis, hier an Bord zu sein!“ Ich sah zu Jack, welcher sich nicht aus der Ruhe bringen ließ. „Tut mir leid, das ist nur so ein schnuckliges Boot…Schiff.“ Noch immer waren die Waffen auf uns gerichtet, wobei ich mehr den Eindruck hatte dass wir die beiden nervöser machten als sie uns. „Wie sind eure Namen?“, hakte der schlacksige nach. „Smith. Oder Smithy, wenn ihr wollt.“ Nun sahen die beiden mich an und ich kreuzte die Arme vor der Brust. „Celine.“ „Zu welchem Zweck seit ihr in Port Royal, Mr. Smith und Celine?“ „Ja und keine Lügen!“ Ich schmunzelte, erinnerten mich die beiden doch irgendwie an Stan Laurel und Oliver Hardy. Ja sie erinnerten einen schon irgendwie an Dick und doof. Innerlich lachte ich. Jack trat schuldbewusst hinter dem Steuer hervor. „Na gut, ich gestehe. Ich will ein Schiff kapern, eine Mannschaft in Tortuga suchen, stehlen rauben, plündern oder anders gesagt: mir meine schwarze, heimtückische Seele ausreißen.“ Etwas sprachlos standen die Wachen da, bis anscheinend wieder Leben in sie einkehrte. „Ich sagte keine Lügen!“ „Ich glaube er sagt die Wahrheit.“, widersprach der dicke seinen Kollegen. „Wenn er die Wahrheit gesagt hätte, hätte er es nicht gesagt.“ Ich lachte über die beiden und stellte mich dann neben Jack. „Es sei denn, er wüsste ihr würdet die Wahrheit nicht glauben, selbst wenn er sie sagen würde.“, erklärte ich grinsend und spürte erneut die neugierigen Blicke des Piraten auf mir ruhen. Jetzt wurden die Wachen auch wieder auf mich aufmerksam. „Und was treibt euch hier her? Noch dazu in solch ungewöhnlichem und unschicklichem Gewand?“ Ich sah noch einmal an mir herab und verschränkte wieder die Arme vor der Brust. „Zufall und meine Kleidung geht euch schon mal gar nichts an.“, antwortete ich pampig. Dem dicken fiel meine Tätowierung auf dem Arm auf, ein P. Es stand für ‚Parents’, also meine Eltern. Es sollte mich immer an sie erinnern. „Ihr seit eine Piratin!“ Verwirrt starrte ich ihn an, doch wurde mir klar warum er dies dachte. Doch konnte ich gar nicht so schnell reagieren wie die beiden Verstärkung riefen und mich abführen ließen. Wenig später fand ich mich in einem miefenden Kerker wieder und setzte mich mürrisch auf den Boden. Na hervorragend. Und nun? Meine Gedanken wanderten plötzlich zu meiner kleinen Schwester. Julia! Großer Gott, hoffentlich ging es ihr gut… Ich musste wohl eingeschlafen sein, denn als durch das Quietschen der Zellentür wach wurde, war es draußen bereits dunkel. Müde öffnete ich die Augen und sah, wie ein gewisser Pirat in meine Zelle geschubst wurde. „Zwei Piraten unter sich. Ihr werdet euch sicher gut verstehen.“ Ich erkannte die Stimme und blickte auf. Das musste James Norrington sein. Ja gewiss, so arrogant wie er uns anstarrte. Außerdem würde es zum Verlauf des Filmes passen. Schließlich blieben wir allein zurück und Jack ließ sich an der gegenüber liegenden Wand zu Boden sinken. Ich senkte das Gesicht gen Boden, spürte ich doch seine musternden Blicke. „Ihr seit also Piraten? Mit Verlaub, so seht ihr nicht aus.“ Meine Augen richteten sich wieder auf ihn. „Ihr seht auch nicht gefährlich aus und doch seit ihr es…nicht, Captain Jack Sparrow?“, kam prompt die Retourkutsche von mir, womit ich ihm ein freches Grinsen entlockte. „Eine spitze Zunge habt ihr, das muss man euch lassen.“ Er musterte mich erneut, doch nun skeptisch. „Was tut ihr hier und wieso habt ihr euch vorhin eingemischt?“ Ich sah ihn eine Weile stumm an. Was sollte ich denn sagen? Dass ich bis vor ein paar Stunden noch mit meiner kleinen Schwester in meiner Wohnung gesessen hatte und mich nun mitten in der Karibik im Jahr was weiß ich fest saß? Neiiiin. Innerlich schüttelte ich den Kopf und verwarf die Idee sofort wieder. Aber was dann? Jack schien zu ahnen, dass er von mir keine zufrieden stellende Antwort bekommen würde und schwenkte auf ein für ihn wesentlich interessanteres Thema. „Ihr kennt meinen Namen und die Pearl. Woher?“ Auch wenn er versuchte gelassen zu wirken und…ja, eben typisch Jack Sparrow war, so spürte ich doch seine innerliche Anspannung und ich wollte nicht noch mehr Misstrauen erzeugen, als wie ich es ohnehin schon getan hatte. „Von Erzählungen.“, antwortete ich also schlicht. Plötzlich waren Unruhen von draußen zu vernehmen sowie ein lauter Knall. Klang schwer nach Kanonenschlägen. Überrascht sah Jack auf. „Die Geschütze kenn ich doch!“ Sofort sprang er auf seine Beine und sah durch ein kleines Fenster nach draußen. Ich schloss die Augen, denn ich erinnerte mich genau an diese Stelle des Filmes. „Das ist die Pearl.“, sagte ich beinahe flüsternd und sofort wand er sein Gesicht überrascht zu mir. „Woher…“, begann er, wurde jedoch von den Gefangenen aus der benachbarten Zelle unterbrochen. „Die Black Pearl?“ Das dreckige Gesicht eines altern ausgemerkelten Mannes drückte sich an die Gitterstäbe und beinahe andächtig sah er zu mir. „Ich hab Geschichten von der gehört. Seit fast zehn Jahren plündern sie Schiffe und Siedlungen, lassen nie Überlebende zurück.“ Ich sah in sein Gesicht, glaubte so etwas wie Angst darin zu lesen. Die Pearl hatte anscheinend für ihn etwas sehr bedrohliches an sich. Kein Wunder, bedachte man, wer im Moment der Captain dieses Schiffes war. Dennoch schmunzelte ich. „Keine Überlebenden? Woher stammen dann die Geschichten, frage ich mich?“ Plötzlich gab es einen ohrenbetäubenden Knall und ich zuckte heftig zusammen. Als ich wieder aufsah, klaffte ein großes Loch in der Wand und die Gefangen flohen. Zu dumm nur, dass die Wand meiner und Jacks Zelle unversehrt geblieben war. Der Alte von eben drehte sich noch einmal zu uns um. „Mein Beileid ihr beiden. Ihr habt aber auch gar kein Glück.“ Mit diesen Worten verschwand er. Wütend trat ich gegen die Wand und schrie einmal sauer auf. Das durfte doch nicht wahr sein! „Nun beruhig dich, Liebes.“ Verwirrt sah ich zur Seite und direkt in ein Paar braune Augen. „Wir kommen hier raus, immerhin bin ich Captain Jack Sparrow.“ Er hatte Recht, also jetzt mit dem hier raus kommen. Laut Film müsste uns gegen Sonnenaufgang dieser Will Turner befreien. Auf einmal erklang Gepolter im Kerker und ein nun wohl eher toter Wachmann wurde die Treppe runter gestoßen. Gespannt sahen Jack und ich in die Richtung, als zwei ziemlich verwahrloste Männer zu uns stießen, welche schwer nach Piraten aussahen. In meinem Kopf arbeitete es, doch wusste ich schnell wer diese Männer waren. „Jack, komm ihnen nicht zu nahe!“, warnte ich ihn und erntete verwirrte Blicke. „So so so, sieh mal wen wir hier haben. Captain Jack Sparrow.“ Ich sah unsicher zu den beiden Piraten, waren sie mir doch dank meines Wissens mehr als unheimlich. Der andere der beiden mischte sich auch ein. „Das letzte Mal, als ich dich gesehen hab, warst du ganz allein auf einer Gott verlassenen Insel und wurdest in der Ferne immer kleiner.“ Gehässig grinsend sah er seinen Nebenmann an. „Sein Schicksal hat sich nicht zum besseren gewendet.“ Mein Blick wanderte zu Jack, welcher halb lässig halb wütend vor den beiden stand. „Sorgt euch um euer eigenes Schicksal, Gentleman. Der tiefste Kreis der Hölle ist reserviert für Verräter und Meuterer.“ Seine Stimme jagte mir einen kalten Schauer über den Rücken. Dies in einem Film zu sehen ist eine Sache, aber live und den Verrat regelrecht spürend etwas völlig anderes. Ich konnte in jenem Moment Jacks Wut nach fühlen, doch erschrak ich als die Hand des einen Piraten nach seiner Kehle griff. Meine Augen wurden größer, denn der Arm war nun nicht mehr als Knochen. Mein Blick ging zum Fenster und richtete sich zum Mond. Der Fluch. „Es gibt also doch einen Fluch.“, hörte ich Jack sprechen. „Das ist interessant.“ Ich sah wieder zu den dreien und in das vor Hass verzerrte Gesicht des einen Piraten, welcher seinen Griff noch einmal verstärkte. „Du hast keine Ahnung von der Hölle.“, sprach er mit kalter Stimme, ließ Jack dann los und verschwand zusammen mit dem anderen aus dem Kerker. Noch immer stand ich da, wie erstarrt und zum ersten Mal wurde mir wirklich bewusst, wo ich da hinein geraten war. Ich hoffe das Kapi hat euch gefallen ^^ Eure Peshe Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)