Youkai wo ai ni von fluffymausi-chan ================================================================================ Prolog: Darf ich mich vorstellen? --------------------------------- „Dieser Geruch…“ „Ist diese törichte Frau endlich tot? Nachdem sie sowohl mich als auch Naraku für so etwas Sinnloses wie Freiheit betrogen hat, ist sie einen jämmerlichen Tod gestorben. Und das alles umsonst.“ „Sei still." Nerviges Geklingel läutete den neuen Tag ein und unterbrach wie auch die vorigen Nächte den Verlauf des Traumes. Müde eine Hand über ihr Gesicht legend, nachdem der Wecker endlich durch einen halbherzigen Schlag verstummt war, seufzte die junge Frau. Es war zum Haare raufen. Wieso war dieser eine Gesprächsfetzen alles wovon sie in den letzten Tagen geträumt hatte? „Kyota?“ Der Ruf ihres Namens ließ sie hochschrecken. Ein Seitenblick auf den Unruhestifter am Morgen machte ihr schnell klar, dass der Traum nicht mehr länger ihr einziges Problem war. „Verdammt, ich bin zu spät!“ Nach einigen lauten Flüchen und dem unüberhörbaren Lärm (im ersten Stock hatte es sich angehört, als wenn jemand zum Krieg geblasen hätte und daraufhin eine Schlacht losgebrochen wäre, was wohl daran lag, dass sie kopfüber in Pappkartons gestürzt war) sah sie, davon abgesehen, dass sie hier und da ein Pflaster an Händen und Beinen vorzuzeigen hatte, noch ziemlich heil aus. Zwischen all den Pappkartons und mit Leintüchern überzogenen Möbeln war noch eine Lücke wo der gedeckte Küchentisch stand. Ihre Mutter Kya saß ihr gegenüber auf einem der zugedeckten Stühle und trank ihren Kaffee während sie die Tageszeitung las. Mit einem gähnenden ‚guten Morgen‘ ließ sie sich auf ihren zugedeckten Stuhl fallen und beeilte sich ihre Schüssel mit Müsli zu füllen. Obwohl sie wusste, dass ihre Mutter es hasste wenn sie mit vollem Mund redete, konnte sie sich nicht bremsen. „Und du musst wirklich nach Ruanda?“ Sie kannte die Antwort auf die Frage bereits, immerhin hatte sie sie nun schon zum fünfzigsten Mal gestellt. Bislang ohne Erfolg und das würde sich jetzt auch nicht so schnell ändern. Das bestätigte ihr auch das traurige Lächeln ihrer Mutter. „Ich bewundere deine Beharrlichkeit, aber wir wissen beide, dass sich das nicht ändern lässt. Du bist kein Kind mehr Kyota und du wirst gut bei meiner Freundin aufgehoben sein. Die Zeit wird schnell vergehen und im Handumdrehen sind wir wieder zusammen und suchen dir eine Uni aus.“ Sie wusste, dass ihre Mutter ihr all dies nur sagte um sie zu beschwichtigen und Kyota unterließ jeglichen weiteren Kommentar. Ihrer Mutter fiel es so auch schon schwer genug. Es kostete sie zwar etwas an Überwindung, aber sie schaffte es ihrer Mutter ein Lächeln zu schenken. Es war ja kein Abschied für immer, eben nur für eine gewisse Zeit…die ihr jetzt schon ewig vorkam. „Gebongt!“ Sich ihrer Müslischüssel zuwendend, versuchte sie das aufkommende Gefühl von Heimweh zu unterdrücken. Seltsam, dass sie sich sogar jetzt bei ihrem letzten gemeinsamen Frühstück schon so fühlte. Dabei war sie noch nicht mal aus dem Haus. „Kyota, beeil dich, sonst fliegt dein Flugzeug ohne dich.“ Gerne hätte sie gesagt, wie egal es ihr wäre, aber es stimmte. Sie war kein Kind mehr und sich jetzt noch darüber aufregen würde auch nichts an der Tatsache ändern, dass sie sich für eine gewisse Zeit nicht sehen würden. „Ja, ja ich geb mir ja Mühe aber du weißt doch wie wichtig mir ein ruhiges Frühstück ist.“ Ihre Mutter schüttelte nur mit einem Lächeln den Kopf bevor sie sich erhob. „Das wird sich wohl auch nicht ändern. Ich hol deine Tasche du Träumerin.“ Kyota horchte auf. Ihre Mutter war bereits auf dem Weg zur Küche um das restliche Geschirr zu spülen und ebenfalls zu verstauen, als ihre Tochter ihr hinterherstolperte. „Mom, glaubst du, dass Träume etwas zu bedeuten haben?“ Kya war etwas überrumpelt über das seltsame Verhalten ihrer Tochter, aber ihr ernster Gesichtsausdruck ließ keine Zweifel aufkommen, dass ihr diese Frage wichtig war. Wieso auch immer. Eine Hand an ihr Kinn legend, ließ Kya sich einen Moment Zeit um über die Frage nachzudenken. „Meiner Meinung nach sind Träume schon keine Nichtigkeit. Deine Großmutter hat mir oft von Träumen erzählt, die wahr geworden sind.“ Diese Aussage hätte vermutlich sehr spannend klingen sollen. „Mom, du meinst die, die jetzt in der Klapse sitzt?“ Kya schüttelte nur seufzend den Kopf. „Du hast noch nicht mal eine Stunde bevor der Flieger abhebt. Komm in die Puschen.“ Kyota schlürfte die Milch laut aus der Schüssel und sauste dann an ihrer Mutter vorbei. Kya schaute ihr grinsend hinterher. „Du Wirbelwind wirbelst immer so viel Staub auf.“ Sie hörte ihre Tochter lauthals darüber lachen. ~°°°******°°°~ Zwei Stunden waren seit ihrem herzhaften Abschied verstrichen. Sie waren zwar bereits öfters durch die Arbeit ihrer Mutter getrennt gewesen, doch noch nie für so lange und über eine solche Distanz. Kyota hatte tapfer gelächelt, als sie ihre Mutter ein letztes Mal umarmt hatte. Sie war ihre beste Freundin und es schmerzte Abschied zu nehmen. Kya hatte Tränen in den Augen aber hatte sie lachend umarmt. „Tapfer bis zum Schluss. Ich bin stolz auf dich. Ich wünsche dir viel Spaß mein Schatz und ich freue mich darauf, dich in 6 Monaten wiederzusehen. Mach mir keine Schande.“ „Kennst mich doch.“ Es fühlte sich bereits an, als würde dieser Moment unendlich weit zurückliegen, dabei war der Flieger gerade erst abgehoben. Das Licht der Lampe über ihr wäre nicht nötig gewesen durch den warmen Sonnenschein, der durchs Fenster auf ihren Schoß fiel. Ein Seufzer entfloh ihren Lippen und sie lehnte sich zurück. Das würde ein weiter Flug werden und sie wollte noch eine Mütze Schlaf nehmen bevor sie in dem fremden Land ankam. Sie schloss die Augen, ignorierte die Menschen um sie herum und driftete sogleich in einen wohltuenden Schlaf. Das erste was sie spürte, als sie langsam aufwachte, war eine gewisse Kälte, die ihren Körper langsam umfasste. Die Augen müde öffnend stellte sie fest, dass die Sonne verschwunden war und es um sie herum dunkel war. Nur die kleine Lampe über ihrem Sitz spendete ihr noch genug Licht. Seit wann war es in einem Flugzeug so dunkel und … so still? Sie schaute sich um und blinzelte verwirrt. Die Menschen waren alle noch da, aber sie bewegten sich nicht. Es war als hätte jemand die Zeit eingefroren. Ein Schauer lief ihr über den Rücken und sie zwickte sich zitternd einmal. Was war hier los? Schritte ließen sie zusammenzucken und aus Reflex rutschte sie tiefer in ihren Sitz, wobei sie ihren erstarrten Sitzpartner anrempelte. Dieser kippte zur Seite und löste einen Dominoeffekt aus. Die Schritte verstummten. Kyotas Herz schlug ihr bis zum Hals und ihre Finger krallten sich in den Sitz. Was war hier nur los? Sie fühlte sich wie eins der Mädchen in den Horrorfilmen. Sogar das Licht begann zu flackern. Angstschweiß sammelte sich in ihrem Nacken und sie versuchte so leise zu atmen wie möglich. Die Schritte kamen auf sie zu. Bitte, bitte, lass mich einfach aufwachen! Sie presste die Augen zusammen und versuchte sich so klein zu machen wie möglich. Es half nichts. „Na sie mal einer an. Das ging ja einfacher als gedacht.“ Eine tiefe dunkle Stimme ertönte über ihr und sie spürte wie ihr Herz fast aussetzte. Der Fremde klang äußerst amüsiert, aber nicht im Geringsten freundlich. Sie zögerte die Augen zu öffnen. Vielleicht war es wirklich nur ein Traum. Sie hoffte es inständig. „Kuckuck.“ Ihre Nackenhaare stellten sich auf, als sie langsam nach oben blickte. Ihre Augen weiteten sich. Was war das? Rote Augen starrten sie bösartig an. Das Gesicht war vernarbt und umrahmt von struppigen grauen Haaren. Er lehnte sich in seiner schwarzen Rüstung zu ihr herunter und sie konnte spitze Fangzähne und lange Krallen ausmachen. Sie konnte nichts sagen. Ihr Herz begann zu rasen und sie fühlte sich dermaßen in die Enge getrieben, dass sie spürte wie die Panik in ihr aufstieg. Ihr gesamter Körper begann zu zittern. Dieses Monster war ihr auf keinen Fall freundlich gesinnt und das bestätigte sich, als er ein dunkles Schwert von seinem Rücken nahm und ihr die Klinge vor die Nase hielt. „Auf nimmer Wiedersehen, du kleine Hexe.“ Sie schrie. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)