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DVD: Hikari - Die kleinen Superstars (4 Disc-Set)



Cover
Medium DVD   -  Bei Amazon bestellen
Release März 2010 (erschienen)
Firma KSM
Preis Ungefähr 28,99 €
Sprachen Deutsch
Länge 406 min.
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Von:  MichaelAliensBiehn
Aktuellste Benutzer-Rezension
16.03.2010 10:14
Diese Animeserie stammt noch aus dem Jahr 1986 und basiert auf dem Manga von Izumi Aso. Bedauerlicherweise hat man jedoch nur 19 Episoden fürs Fernsehen produziert, obwohl die Vorlage bei weitem mehr Kapitel beinhaltet und die Geschichte nach der letzten Folge noch nicht beendet ist. Hier in Deutschland wurde die Serie unverständlicher Weise erst viele Jahre später ausgestrahlt während sie in anderen Ländern wie Frankreich und Italien bereits in den 80ern gelaufen ist, in einer Zeit, wo der Anime noch beinahe aktuell war. Vielleicht gehörte die Serie damals nicht zu den angesagten Serien, bei denen man sich nach der Schule beeilt hat um rechtzeitig nach Hause zu kommen, allerdings ist die dafür auch aus heutiger Sicht umso besser. Kurioserweise gibt es in Japan keine DVDs von Hikari zu kaufen, obwohl die dort im Fernsehen seit 1988 nicht mehr ausgestrahlt wurde. Was an der Serie hier so schön ist, sind nicht nur die tollen Zeichnungen, sondern auch die Filmmusik. Sehr bedauerlich das selbst so etwas in der Vergangenheit besser war als heute. Es gibt allerdings dafür noch eine CD zur Serie, die man mit etwas Glück noch bekommen kann. Die deutsche Synchronisation ist halbwegs zufriedenstellend, obwohl sie für die Mitte der 90er etwas veraltet klingt.

Die Schülerin Hikari Kamiyo ist die Hauptperson in der Serie und interessiert sich leidenschaftlich für rhythmische Gymnastik. Deswegen trainiert sie zusammen mit einigen Kameradinnen im Sportverein ihrer Schule. Hikaris größter Traum ist es genau so erfolgreich zu werden wie die bulgarische Spitzenturnerin Diana Groydschewa und irgendwann sogar gegen sie anzutreten. Ihre Rivalin ist die ebenfalls begabte Hazuki Shiina mit der sie sich dennoch gut versteht. Allerdings ist sie älter und hatte zuvor Ballettunterricht gehabt, weswegen ihre Bewegungen entsprechend elegant und professionell sind. Hikari selbst besucht erst die dritte Klasse der Aikoh-Gakuen Mittelschule und wohnt mit der großen Schwester und dem Hund Chacha im Haus ihrer Eltern. Das Gesicht von Hikaris Vater wird irgendwie in keiner Folge gezeigt da er entweder von hinten zu sehen ist oder sich hinter einer Zeitung versteckt. Nebenbei ist Hikari heimlich in den Jungen Ohishi verliebt der eng mit Hazuki befreundet ist und Leichtathletik trainiert. Aus dem Grund sucht er ebenfalls die gleiche Turnhalle auf und ist somit immer in ihrer Nähe. Eines der Mädchen aus dem Verein missgönnt Hikari jedoch den Erfolg.

Die deutsche DVD ist allerdings nicht so besonders. Zum einem fehlt hier die japanische Tonspur, obwohl gerade bei dieser Serie interessant wäre, wie sich die Figuren in deren Sprache anhören. Zwar ist es machbar die originalen Stimmen auch auf diversen Videoportalen im Internet anzuhören, aber da könnte man die Serie so gesehen gleich auf diese Weise schauen. Wenn man die DVDs schon kauft, dann darf so etwas einfach nicht fehlen wie noch zu VHS Zeiten. Wenn dies heut zu Tage nicht mal mehr zum Standard gehört dann ist so etwas schon ein Armutszeugnis. Die Bildqualität ist zwar besser wie bei einer Kassette, allerdings hatte die Serie schon damals im Fernsehen nur ein mäßiges Bild. Vermutlich, weil aus Kostengründen eine gebrauchte Filmkopie aus Frankreich oder Italien aufgekauft wurde, wie man es bereits bei anderen Serien gehandhabt hat, anstatt neuwertiges Material aus Japan zu erwerben. Auch das deutsche Opening war bereits aus damaliger Sicht nicht besonders während das japanische vergleichsweise wesentlich schöner und besser gemacht ist. Wäre diese Box vielleicht 8 Jahre früher erschienen (warum eigentlich nicht?) dann hätte man die kleinen Mängel vielleicht noch akzeptiert. Allerdings war der Standard sogar schon zu der Zeit höher entwickelt. Hätten die Hersteller diese Box zumindest etwas eher herausgebracht, dann wäre sie auch nicht von der neuen Regelung mit dem großen FSK Logo betroffen gewesen. Das Einzige was man hier positiv hervorheben kann, ist das die Serie nicht geschnitten oder unzensiert wurde, eigentlich eine Selbstverständlichkeit jedoch nicht in Deutschland.

Nachdem Hikari bei einem Turnier auf den zweiten Platz gekommen ist, hat sie sich damit für die große Meisterschaft in Hokkaido qualifiziert. Die Musik für das Training und ihre Choreografie komponiert Hikaris Nachbar und Sandkastenfreund Nazukawa da er eine eigene Band hat und ein kleines Tonstudio bei sich im Zimmer eingerichtet hat. Mit rhythmischer Gymnastik kann er jedoch nichts anfangen und konzentriert sich daher viel mehr auf seine Musik. Er ist auch gut mit Ohishi befreundet und scheint vielleicht etwas mehr als nur Sympathie für Hikari zu empfinden jedoch kann er ihr irgendwie nichts recht machen und eckt bei fast allem was er sagt bei ihr an, sogar wenn er es noch so nett meint. Sein großer Traum ist es wiederum mit seiner Rockband "MR. D" den Durchbruch zu schaffen und ist eine der wichtigsten Personen in der Serie. Hierbei kann man auch sehr schön beobachten wie die Darsteller neben dem Sport und der Schule auch noch anderen Freizeitaktivitäten nachgehen und Freundschaften pflegen was in den meisten Schrottserien, die heute im Fernsehen laufen, bestenfalls nur oberflächlich dargestellt wird, sofern man überhaupt davon reden kann.

Dass es auch anders geht, zeigt ein Blick nach Frankreich, dort ist von der Animeserie, die unter dem Namen "Cynthia ou le rythme de la vie" bekannt ist, eine elegante Luxusedition mit restaurierten Bild und französischer sowie japanischer Tonspur herausgekommen. Die dortige Box ist optisch sehr edel gemacht, zudem hat die Verpackung so einen besonderen Geruch, sobald man die aufmacht, da nur ganz edles Papier verwendet wurde, obwohl die aus jetziger Sicht nur wenige Euro mehr kostet. Nebenbei befindet sich darin noch ein dickes Informationsheftchen, wo man zusätzliche Hintergründe erfährt, wie etwa das Nazukawa ursprünglich in der Mangavorlage gar nicht vorkam, sondern erst bei der Verfilmung dazugestoßen ist und die Autorin ihn dann hinterher mit in ihre Bücher aufnahm. Allerdings gab es auch dort vor einigen Jahren eine Erstauflage, die ähnlich minderwertig war und von den französischen Fans völlig zurecht ignoriert wurde, weswegen die Hersteller eine verbesserte Neuauflage auf den Markt brachten. Und die Deutschen gehen tatsächlich hin und machen nach dieser Erfahrung den gleichen Fehler. Deswegen müssen sie sich auch nicht wundern, wenn die Deutschen so wenig DVDs kaufen denn von der Qualität wäre diese Box eher etwas für den osteuropäischen Markt. Sehr schade dass man hier so mit Kindheitserinnerungen umgeht.

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